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Der Bund des Raben 01 - Dieb der Dämmerung

Titel: Der Bund des Raben 01 - Dieb der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Dunkle Magier.
    »Es sei denn von einem anderen Magier«, antwortete Ilkar. »Oder von den Wytchlords.«
    Denser zog die Augenbrauen hoch. »Ganz genau.« Die Katze in seinem Mantel fauchte laut genug, dass alle es hören konnten, steckte den Kopf kurz heraus und zog sich sofort wieder zurück.
    »Du meine Güte«, sagte Denser.
    »Was ist denn?« Der Unbekannte drehte sich im Sattel zu ihm um.
    »Ich glaube …«, begann Denser, doch ein entsetzliches
Heulen unterbrach ihn. »Ich denke, wir werden bald Gesellschaft bekommen.«
    »Was, zum Teufel, war das denn?« Hirad sah sich um, doch er konnte nichts entdecken, auch wenn auf das erste Heulen inzwischen weitere Schreie gefolgt waren.
    »Wölfe«, sagte Ilkar. »Große Wölfe.«
    »Nein, das sind Destranas.« Der Unbekannte biss sich auf die Unterlippe.
    »Destranas? Das bedeutet, dass Wesmen in der Nähe sind«, sagte Talan. Er lockerte sein Schwert in der Scheide.
    »Ja«, bestätigte der Unbekannte. »Wir müssen in Deckung gehen. Woher kommen sie?«
    »Vom Nebengebäude.« Ilkar deutete darauf, und jetzt konnten sie es durch die wirbelnden Dunstschleier am Horizont alle sehen. Große Schatten bewegten sich vor der fernen schwarzen Scheune.
    »Wir haben ein Problem«, sagte Richmond.
    »Gut aufgepasst«, murmelte Hirad, der sich unterdessen schon nach einem Fluchtweg umsah. Es gab keinen.
    »Also gut«, sagte der Unbekannte. »Lasst uns nach Norden und Westen ausweichen, damit wir uns dem Gebäude aus einer anderen Richtung nähern können. Vielleicht schütteln wir sie dabei sogar ab, dann hätten wir wenigstens einen Vorsprung herausgeholt.« Er bemerkte Hirads Blick und fügte leise hinzu: »Obwohl natürlich die Frage bleibt, wozu das noch gut sein soll.« Er trieb sein Pferd zum Galopp an, und die anderen blieben einen Moment lang überrascht zurück.
    Eine Zeit lang sah es so aus, als sollte die Idee des Unbekannten funktionieren. Die Hunde liefen in eine andere Richtung, und die Hundeführer folgten ihnen gemächlich zu Pferd. Er trieb sein Pferd weiter an, doch als er sich das nächste Mal umschaute, waren die Tiere erheblich näher
und schlossen furchterregend schnell zu ihnen auf. Sie waren riesig, vier Fuß bis zur Schulter, und ihr Heulen und Bellen ließ die Luft vibrieren und schmerzte im Ohr.
    »Unbekannter!«, rief Hirad. »Wir können sie nicht abhängen. Schau nur!«
    Der große Krieger drehte sich um, sah die Verfolger und hielt auf der Stelle sein Pferd an. »Alles absitzen!«, befahl er. »Ilkar, Denser, nehmt die Pferde und lasst sie frei, falls die Hunde es auf die Pferde abgesehen haben.«
    »Das glaube ich nicht«, meinte Denser. »Wenn die Wesmen hier sind, dann stecken wir in größeren Schwierigkeiten, als ich bisher angenommen habe. Ich will etwas versuchen. Stört mich nur, wenn es sich wirklich nicht vermeiden lässt.«
    »Was …«, setzte Ilkar an.
    »Keine Fragen«, sagte Denser. Er blickte zum Himmel hinauf und breitete die Arme weit aus.
    »Los, wir müssen ihn schützen«, sagte Hirad. Die vier kämpfenden Männer bildeten vor Denser einen lockeren Halbkreis. Der Unbekannte pochte mit seinem Schwert gleichmäßig auf den Boden, und Hirads Herz schien den Rhythmus aufzunehmen. Hinter ihnen gab Ilkar Densers Pferd einen Klaps auf den Hintern, und es trottete fort und folgte den anderen. Der Elf baute sich mit gezogenem Schwert hinter Denser auf. Dann ging der erste von einem Dutzend Destranas auf das wartende Quartett los, und die Wesmen, es waren vier, folgten im Galopp.
    Mit gebleckten Zähnen und Schaum vor dem Maul wollte ein riesiger Hund nach Hirads Kopf schnappen. Überrascht von der Weite und der Geschwindigkeit des Sprunges wich der Barbar instinktiv aus und hielt sich den Schwertarm vor das Gesicht. Das Tier prallte seitlich gegen seinen Kopf, und sie gingen beide zu Boden.

    Der Unbekannte blieb breitbeinig stehen und wartete mit erhobenem Schwert auf einen schwarzen Destrana, der mit hängender Zunge auf ihn zugerannt kam. Als das Tier nahe genug war, machte er einen Schritt nach vorn, berechnete den Sprung richtig voraus und stach mit dem Schwert aufwärts. Er traf das Tier unter dem Kinn und durchbohrte dessen Gehirn. Dann wich er zur Seite aus und zog sein Schwert heraus. Das tote Tier fiel auf den Boden.
    Hirad hatte Glück gehabt und war auf den Hund gefallen. Instinktiv packte er die Kehle des Tiers mit einer Hand, während es versuchte, wieder auf die Beine zu kommen. Schließlich ließ er das Schwert

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