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Der Bund des Raben 01 - Dieb der Dämmerung

Titel: Der Bund des Raben 01 - Dieb der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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anstrengend ist es«, sagte Denser. »Ich bin noch nicht einmal sicher, ob ich überhaupt laufen kann.«
    »Versuche es«, sagte Ilkar. »Versuche es sofort.« Er spürte, wie die anderen ihn ansahen, während er Ausschau hielt. »Die Hunde kommen zurück.«
    »Richmond, hole die Pferde«, befahl der Unbekannte. »Ilkar, du kümmerst dich um Denser. Hirad, du kommst mit mir.«
    Ilkar zog Denser auf die Beine. Der Dunkle Magier musste sich am Mantel des Elfs festhalten. Als sie aufgesessen waren, ließen sie die Pferde im Galopp laufen und begannen mit dem Wettlauf zur Scheune.
    Für Hirad verschwamm der Ritt in einem Nebel aus Schmerzen. Er spürte, wie das Blut aus der Wunde im Rücken lief und Hemd und Leder durchnässte. Mit jedem Schritt des Pferds, der ihn im Sattel hin und her warf, ließen seine Kräfte nach. Er war nicht fähig, ordentlich zu reiten und sich dem Rhythmus des Tiers anzupassen. Seine Augen waren verschleiert, hin und wieder konnte er überhaupt nichts sehen, und was vor ihm lag, konnte er nur selten erkennen. Irgendwie bemerkte er, dass der Unbekannte dicht bei ihm ritt und ihn im Sattel hielt. Er hatte nicht einmal mehr genug Kraft, um sich zu bedanken, und konnte sich nur noch verzweifelt am Zügel festhalten.
    Der Unbekannte gab eine Reihe von dringenden Befehlen, denn die Destranas schlossen rasch auf. Vielleicht konnten sie die Scheune noch erreichen, bevor die Tiere sie einholten, doch es war knapp. Richmond und Talan trieben ihre Pferde noch stärker an, um in das lang gestreckte, niedrige Gebäude zu fliehen. Hirad dagegen stand kurz davor, endgültig das Bewusstsein zu verlieren. Er drehte den Kopf zur Seite und sah Denser vorgebeugt reiten, angetrieben von Ilkar. Der Dunkle Magier wirkte geschwächt, als läge er im Sterben.

    Hirad bot seine letzten Kräfte auf und ließ sein Pferd die Hacken spüren. Das Tier reagierte sofort. Die Scheune war jetzt nur noch hundert Schritt entfernt. Richmond und Talan, die das Gebäude schon erreicht hatten, drückten eine große Tür auf und lenkten die Pferde hinein. Augenblicke danach galoppierten auch der Unbekannte und Hirad nach drinnen und zügelten ihre Pferde. Der Unbekannte sprang sofort aus dem Sattel, Hirad fiel beinahe herunter. Seine Beine gaben nach, und er brach hilflos neben dem schwer atmenden Pferd zusammen.
    »Richmond, Talan, kümmert euch um ihn«, rief der Unbekannte.
    Er rannte zur Tür und schaute hinaus. Denser und Ilkar waren nur noch ein paar Schritt entfernt, die Hunde waren ihnen dicht auf den Fersen. Als sie an ihm vorbei und wohlbehalten in der Scheune angekommen waren, trat der Unbekannte einen Schritt nach draußen, stieß die Scheunentür zu und schob den schweren Holzriegel vor, um sie abzusperren.
    »Unbekannter, was, zum Teufel, tust du da?«, rief Ilkar von drinnen. Er zerrte an der Tür, die jedoch kaum nachgab.
    »Ich werde meine Freunde nie wieder im Stich lassen, wie ich es in Korina getan habe.« Die Destranas mussten ihn in ein paar Herzschlägen erreichen.
    »Das ist doch nicht nötig, Unbekannter. Sie werden sich nicht ewig hier herumtreiben«, sagte Talan. Auch er zerrte jetzt an der Tür.
    »Doch, das werden sie.« Densers Stimme war schwer vor Müdigkeit. »Ihr begreift nicht, was sie sind. Die Tür wird sie nicht aufhalten.«
    »Du wirst sterben, du dummer Hund!«
    Der Unbekannte hörte die Rufe des Barbaren, als er sich
den Hunden stellte. »Wir werden sehen, Hirad, wir werden sehen.«
    Die riesigen Tiere überwanden die Distanz in wenigen Augenblicken. Eines von ihnen, ein helles, silbergraues Tier, war ein wenig schneller als die anderen beiden, ein pechschwarzer und ein weiterer grau schimmernder Hund. Der Unbekannte tippte mit der Schwertspitze auf den Boden und atmete tief durch. Er wusste, dass der erste Hieb der entscheidende war. Als das vordere Tier nur noch zwei Schritte entfernt war, wich er seitlich aus und hob das Schwert, bis es genau aufs Maul des Destranas zielte.
    Das Genick brach, und der Kiefer splitterte, doch der tote Körper traf die Schulter des Unbekannten. Mensch und Tier prallten rückwärts gegen die Tür. Die Balken stöhnten, und der Unbekannte konnte hören, wie jemand von innen dagegen trat, dann drangen zornige Worte zu ihm heraus.
    Vorübergehend außer Atem schob der große Krieger das tote Tier von seinen Beinen herunter und wollte sich aufrichten, doch die anderen beiden waren zu schnell über ihm. Der Graue verbiss sich in einem Schulterblatt, das zweite Tier

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