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Der Bund des Raben 01 - Dieb der Dämmerung

Titel: Der Bund des Raben 01 - Dieb der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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fahren, riss einen Dolch aus dem Gürtel und trieb ihn immer wieder in den frei liegenden Brustkorb des Hundes. Das Blut spritzte über seine ganze Rüstung. Dann prallte das nächste Ungeheuer gegen seinen Rücken.
    Talan und Richmond blieben dicht zusammen, als drei Tiere langsamer wurden und ihre Beute anvisierten. Keine Seite schien sicher zu sein, wie man angreifen oder sich verteidigen sollte, und in der Kampfpause, die nun entstand, trug Densers Spruch grässliche Früchte.
    Der Dunkle Magier führte die Arme wieder zusammen und überkreuzte sie, er ballte die Fäuste und presste sie links und rechts gegen die Schultern. Dann öffnete er die Augen wieder, sah sechs Hunde abwartend die Beute umkreisen, und zielte mit dem Zeigefinger der linken Hand auf sie. Ein einziges, leises Wort sprach er dazu.
    »Höllenfeuer.«
    Ilkar fluchte und warf sich zu Boden.
    Feuersäulen fuhren kreischend aus dem Himmel nieder, sechs an der Zahl, und jede traf einen Destrana mitten auf den Kopf. Die Tiere heulten vor Angst und Schmerzen,
während sie in Flammen aufgingen und stolpernd und taumelnd starben. Die drei Hunde, die Talan und Richmond umkreisten, machten kehrt und flohen. Einer jedoch ignorierte das Gemetzel, packte Hirad am Rücken und warf ihn zu Boden.
    Dem Barbaren wurde das Messer aus der Hand gerissen. Er war jetzt ohne Verteidigung, rollte sich herum und brüllte, als die Wunde in seinem Rücken in Kontakt mit dem Boden kam. Der Hund sprang, hieb mit einer Pfote nach Hirads Brust, riss das Leder bis zur Haut auf und fügte ihm eine weitere blutende Wunde zu. Hirad kroch zurück, doch es gab kein Entrinnen. Der Destrana ragte über ihm auf, Speichel tropfte ihm ins Gesicht.
    Hirad packte eine Handvoll Erde und warf sie dem Hund in die Augen. Einen Augenblick abgelenkt, schüttelte das Tier den Kopf, um die Augen wieder frei zu bekommen, und der Unbekannte nutzte diesen Augenblick, um dem Hund mit einem abwärts geführten Schlag den Hals zu durchtrennen. Die Klinge kam unten wieder heraus und fuhr nur wenige Zentimeter neben Hirad in den Boden.
    Schweigen. Der Wind trieb den Staub vor sich her und ließ die wenigen Gräser nicken. Vor Ilkar sank Denser auf die Knie. Sein Gesicht war von Schweiß überströmt, er keuchte schwer und zitterte am ganzen Körper. Talan und Richmond rannten zu Hirad, der noch auf dem Boden lag. Der Unbekannte reinigte sein eigenes Schwert, dann barg er die Waffen des Barbaren.
    Ilkar stand auf, klopfte sich ab und betrachtete die noch brennenden Leichen der Hunde, die von Densers Magie niedergestreckt worden waren. Er wusste nicht, ob er dem Dunklen Magier gratulieren oder ihn schelten sollte. Höllenfeuer. Bei den Göttern. Kein Wunder, dass der Magier zusammengebrochen war. Ilkar lief jedoch an Denser vorbei
zu Hirad. Er konnte sehen, dass die überlebenden Hunde und ihre Führer eilig das Weite suchten.
    Richmond half dem Barbaren, sich aufzusetzen. Hirad war bleich und offenbar schwer verletzt.
    »Wie geht es ihm?«, wollte Ilkar von Talan wissen.
    »Es ging mir schon besser«, antwortete Hirad an seiner Stelle. »Kann mir mal jemand aus dem Hemd helfen?«
    »Noch nicht«, sagte der Unbekannte. »Zuerst müssen wir in Deckung gehen. Kannst du reiten?«
    Hirad nickte und hob einen Arm, den Richmond ergriff. Er half Hirad auf die Beine, und dann gingen sie zu Denser, der noch nicht wieder aufgestanden war. Hinter ihm kehrten die Pferde langsam wieder zurück.
    »Alles klar, Denser?«, fragte Richmond.
    Der Dunkle Magier schaute auf und nickte. Ein ironisches Lächeln spielte um seine Lippen. »Wir müssen die Wesmen aufhalten«, keuchte er dann. »Wir dürfen nicht zulassen, dass sie mit den Wytchlords Kontakt aufnehmen.«
    »Wir sind nicht gerade in der Verfassung, sie jetzt aufzuhalten«, sagte Richmond. »Hirad ist verletzt, und wir müssen zur Scheune.«
    »Woher sind sie überhaupt gekommen?«, fragte Talan.
    »Sie müssen in der Nähe gelagert haben. Zweifellos haben sie auf Befehl der Wytchlords das Haus beobachtet.« Richmond spähte aufmerksam in die Richtung, in welche die Wesmen geflohen waren.
    »Du bist da gerade ein großes Risiko eingegangen«, sagte Ilkar und baute sich vor dem Dunklen Magier auf.
    »Ich denke, es war gerechtfertigt«, erwiderte Denser. Er deutete auf die schmorenden Kadaver. »Ich habe aber gelernt, es zu kontrollieren.«
    »Ich verstehe. Aber gefährlich ist es trotzdem.« Etwas erregte Ilkars Aufmerksamkeit, und er wandte den Blick ab.

    »Und

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