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Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers

Titel: Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Mannschaftszelten umgeben waren, waren eine leichte Beute für die Kavallerie, die beim ersten Angriff von magischen Brandsätzen unterstützt werden sollte.
    Darrick saß auf dem Pferd und sprach ein letztes Mal zu seinen Männern, bevor die Sonne unterging.
    »Diese Leute sind in unser Land eingedrungen und haben unsere Angehörigen getötet. Ihr alle kanntet Menschen, die seitdem gestorben sind. All die Kämpfer, die bei der Verteidigung des Understone-Passes gefallen sind, all die Toten bei der Belagerung von Julatsa. Die Götter allein mögen wissen, in welchem Zustand Blackthorne, Gyernath und Arlen sind, oder Erskan, Denebre und Eimot.
    Sie haben uns gegenüber keine Gnade gezeigt. So müsst ihr es auch halten. Tötet sie, denn sonst werden sie euch töten. Ich will, dass dieses Lager zerstört wird, und nur verbrannte Erde soll als Erinnerung und als Warnung zurückbleiben. Der Osten wird nicht vor dem Westen in die Knie gehen. Die Kollegien werden wieder aufblühen. Wir werden die Wesmen aus unserem Land und aus unseren Häusern und – jawohl – aus unseren Betten vertreiben. Seid ihr dabei?«
    Die Rufe, die ihm antworteten, ließen die Vögel erschrocken auffliegen. Darrick nickte.
    »Dann lasst uns reiten.« Die Kavallerie galoppierte zur Bucht.
     
    Es war still geworden im Lager. Die Rabenkrieger saßen rings um Wills Ofen, jeder hing seinen Gedanken nach und ließ Densers Worte auf sich wirken. Will hatte sich neben Thraun ausgestreckt und einen Arm über den liegenden Wolf gelegt. Thraun blieb wachsam, er hielt den Kopf oben, spitzte die Ohren und leckte sich immer wieder das Maul, während er sein neues Territorium überblickte.

    Erienne beobachtete sie einen Moment und bemerkte eine Nähe zwischen den beiden, die zwischen ihr und Denser nicht mehr zu existieren schien. Der Dunkle Magier stocherte abwesend im Laub herum, die Pfeife steckte noch zwischen den Zähnen, aber sie war schon lange erloschen und vergessen. Erienne runzelte die Stirn und schickte einen vorsichtigen Mana-Impuls in seine Richtung, doch wie schon so oft musste sie feststellen, dass er sich abgeschirmt hatte. Sie war nicht einmal sicher, ob ihm bewusst war, wie sehr er sich gegen sie sperrte. Möglicherweise war in seinem Geist kaum noch Platz für irgendetwas anderes außer den Erinnerungen an Dawnthief und an das, was der Spruch mit ihm getan hatte.
    Sie stand auf und setzte sich neben ihn. Er begrüßte sie mit einem winzigen Lächeln, das einen Schauer durch ihren Körper jagte.
    »Willst du ein bisschen laufen?«, sagte sie. »Hinunter zum Wasser? Es ist dunkel.«
    Er sah sie jetzt voll an und runzelte die Stirn. Im Zwielicht waren seine Pupillen stark geweitet. Wie sehr sie doch wünschte, sie wären vor Begehren für sie geweitet.
    »Wozu?«, fragte er.
    »Ich dachte, das wäre offensichtlich«, murmelte Ilkar, der in der Nähe saß.
    »Halte dich da raus, Ilkar«, sagte Erienne kurz angebunden. »Bitte, Denser.« Denser zuckte mit den Achseln und stand auf. Er seufzte.
    »Geh du vor«, sagte er. Seine unbestimmte Geste zeigte seine mangelnde Begeisterung ebenso deutlich wie sein Gesichtsausdruck. Sie kniff die Augen zusammen, sagte aber nichts, sondern folgte seiner Aufforderung.
    »Geht nicht zu weit«, warnte Hirad sie. »Die Gegend ist nicht sicher.«

    Erienne schob einen niedrig hängenden Zweig zur Seite, duckte sich und bog nach rechts ab zum Triverne-Fluss. Der Mond gab genügend Licht, sodass sie die Umgebung erkennen konnte, und sie wanderte rasch zwischen Bäumen und Büschen die nicht sehr stark geneigte Uferböschung hinunter.
    Am Flussufer wandte sie sich nach links und schritt über einige Pfützen und feuchte Stellen hinweg, bis sie ein paar Schritte vom Ufer entfernt eine von Bäumen umringte, ebene Grasfläche fand. Sie setzte sich auf den Boden, der ein wenig feucht war, und blickte zum breiten, träge fließenden Strom hinaus, der seine Fracht zur Bucht von Triverne trug und dann ins Meer entlud. Im Zwielicht war das Wasser grau wie langsam fließender Schlamm, und der Anblick trug nicht dazu bei, ihre Stimmung zu heben.
    Nach einigen Augenblicken erschien auch Denser. Er ließ eine Flamme entstehen, zündete seine Pfeife an und schien unsicher, was nun werden sollte.
    »Setz dich doch.« Sie klopfte neben sich aufs Gras. Wieder ein Achselzucken, dann gehorchte er, setzte sich aber ein Stückchen von ihr entfernt und wich ihren Blicken aus.
    »Warum willst du nicht mit mir reden?«, fragte sie. Sie

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