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Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers

Titel: Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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dicht beisammen standen.

    »Ohne euch schaffen wir es nicht«, sagte Hirad. »Zuerst einmal, weil ihr zum Raben gehört, aber auch, weil wir euch brauchen, damit ihr Ilkar beim Mana-Schild helft, oder was es auch ist.« Er hatte Denser angesprochen, aber es war Erienne, die ihm antwortete.
    »Es ist sehr schwierig, aber wir können es schaffen. Eigentlich glaube ich auch nicht, dass uns etwas anderes übrig bleibt.« Sie legte eine Hand auf ihren Bauch, und man sah ihr einen Moment lang an, dass sie Angst hatte.
    »Es gibt immer eine andere Möglichkeit«, murmelte Denser.
    »Was denn, eine ähnliche Möglichkeit wie jene, die du uns in Zusammenhang mit Dawnthief angeboten hast?«, knurrte Hirad. »Sag was.«
    »Ich habe nicht gesagt, dass ich nicht mitkomme.«
    »Aber wenn du mitkommst, dann musst du wirklich dabei sein«, bohrte Hirad. »Du musst ganz und gar bei der Sache sein.«
    Sha-Kaan, der während des Wortwechsels geschwiegen hatte, schob den riesigen Kopf vor und sprach über Hirads Schulter hinweg.
    »Er hat Recht, Dieb. Deine Fähigkeiten stehen außer Frage, aber wenn du nicht richtig bei der Sache bist, dann störst du eher und gefährdest uns alle. Was sagst du?«
    Denser war pikiert über Sha-Kaans Wortwahl, aber Hirads Stirnrunzeln brachte ihn zur Vernunft. Er schaffte es sogar, leicht zu lächeln.
    »Ich habe sowieso gerade nichts Wichtiges vor«, sagte er.
    Sha-Kaan sah Hirad an und formte den Hals zu einem umgekehrten U. Kopf und Schnauze allein überragten den Barbaren schon.
    »Nun?«, fragte er.

    Hirad grinste. »Nimm das als ein Ja, Großer Kaan.«
    »Ausgezeichnet.« Der Kopf wurde zurückgezogen. »Brecht euer Lager ab. Wir werden nicht hierher zurückkehren.«
    »Was ist mit Thraun?«, fragte Will.
    »Thraun?«, fragte Sha-Kaan erstaunt.
    »Der Gestaltwandler«, erklärte Hirad. »Der Wolf.«
    »Ah.« Bilder vom Wald und von Blut erfüllten Hirads Bewusstsein. »Ich habe seine Gedanken berührt. Er wird kommen. Seine Bindung an dich, kleiner Mensch Will, ist sehr stark. Wie zwischen einem Drachen und seinem Drachenmann.«
    Will war sichtlich erleichtert. Er nickte und sah sich um.
    »Geh und hole ihn, Will«, sagte Hirad. »Wir werden inzwischen das Lager abbrechen.«
    »Beeilt euch«, sagte Sha-Kaan. »Der Rat wird bald handeln.«
    Hirad führte den Raben aus dem Saal und – für eine kurze Zeit – wieder zurück nach Balaia.
     
    General Kard bezog wieder seinen Posten draußen vor dem Herzen. Der Raum wurde von Endorrs Lichtkugel erhellt, und der Rat von Julatsa, natürlich ohne den geopferten Deale, stand im Herzen und bereitete sich darauf vor, noch einmal mit Heila, dem Meister des Schirms, Kontakt aufzunehmen.
    Der kleine Raum, das Zentrum der julatsanischen Magie, war voll gestopft mit den wichtigsten Texten des Kollegs, die Barras ausgewählt hatte. In den Spalten zwischen den acht glatten Steinplatten waren sie hoch aufgestapelt, und auch auf den Bodenfliesen, auf denen eine von der Tür bis zum Zentrum des Herzens verlaufende Spirale eingraviert war, standen Bücherstapel. Die Magier konnten
einander kaum noch sehen, als sie sich auf ihre Positionen an der Wand begaben.
    Kerela runzelte die Stirn, als sie sah, wie dieser heilige Raum als Lager benutzt wurde, und Barras musste lächeln.
    »Wir haben ja schön öfter darüber gesprochen, dass die Bibliothek erweitert werden muss«, sagte der alte Elf, der dem Kolleg als Hauptunterhändler diente.
    »Ich lasse Pläne anfertigen, sobald wir die Wesmen abgewehrt haben«, versprach Torvis. Ein Kichern war im Herzen zu hören, und die Spannung ließ etwas nach.
    Kerela bat die anderen mit erhobenen Händen um Ruhe.
    »Bitte, meine Freunde«, sagte sie. »Wir haben uns versammelt, um den Dämonenschirm aufzuheben, der uns vor den Heeren der Wesmen beschützt. Wir mussten Deale opfern, damit er aufgebaut werden konnte, und seine Seele ist noch in der Gewalt Heilas. Dort wird sie auch nach Entfernung des Schirms für eine Zeitspanne bleiben, die wir uns nicht vorstellen können. Vielleicht wird sie niemals wieder freigegeben. Im Gedenken an Deale bitte ich euch um einen Augenblick der Andacht.«
    Barras neigte den Kopf, und die anderen folgten seinem Beispiel. Deale hatte sich geopfert, und seine Seele war nun der Gnade der Dämonen ausgeliefert, auch wenn dies eine äußerst unpassende Beschreibung für das war, was die Dämonen jetzt mit ihr anstellten. Es war ein Opfer, das Barras und Kerela besonders betroffen machte, denn Heila

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