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Der Bund des Raben 03 - Kind der Dunkelheit

Titel: Der Bund des Raben 03 - Kind der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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keinen Gebieter mehr, der über die Dämonenkette die Energien steuern konnte, mit deren Hilfe sie sich erholten.
    Setzt euch, Brüder, und lasst die Luft über eure Gesichter fächeln. Fin, schließe die Tür. Brüder, die Dunkelheit soll uns verbergen.
    Fin ging zur Luke und verschloss sie. Nur für Xye würde
sie geöffnet werden. Eine nach der anderen wurden die Laternen gelöscht, und als tiefste Dunkelheit herrschte, konnte Aeb hören, wie die Brüder seinem Beispiel folgten und die Bänder der Masken lösten.
    Er nahm auch seine Maske ab und ließ die Luft sein wundes Gesicht kühlen. Das Ebenholz war glatt, doch darunter entzündete sich die empfindliche Haut. Er senkte den Kopf, weil er nicht einmal das Auge eines Bruders funkeln sehen wollte. Es brachte Unglück und den Tod im nächsten Kampf, wenn man die Brüder ohne Maske sah.
    So war es festgeschrieben.
     
    »Also, wie ist nun die Lage?«, fragte Hirad.
    Der Rabe saß mit Ren’erei und Darrick am Tisch des Kapitäns, während Jevin auf Deck mit seinem Ersten Maat und dem Rudergänger redete.
    »Wir haben gute und schlechte Neuigkeiten«, begann Denser. »Sytkan hat das Recht des Gebietens für die vierundzwanzig Protektoren an Bord auf mich übertragen. Ich werde später mit ihnen reden, aber es soll reichen, wenn ihr wisst, dass ihr sie auf Herendeneth einsetzen könnt, wie ihr es für richtig haltet. Sie werden frei sprechen und sich so frei bewegen, wie es den Protektoren überhaupt möglich ist.«
    »Was genau bedeutet das?«, fragte Ilkar.
    »Sie werden, wenn nötig, präventiv angreifen, sobald sich eine Gelegenheit bietet, sie werden dich informieren, wenn sie glauben, dass du sie nicht so gut wie möglich einsetzt, und sie werden ihre Bewegungen selbst koordinieren, solange sie keine anderen Anweisungen bekommen.«
    »Und die schlechten Nachrichten?« Hirad trank einen
Schluck Tee. Auf Tellern standen Hartkäse, Brot und Dörrfleisch bereit. Gemüse war in der Kombüse nicht zu finden gewesen.
    »Balaia liegt in Trümmern. Alles scheint auf einen Krieg zwischen den Kollegien hinauszulaufen. In den Ländereien der Magier gibt es Scharmützel, Arlen war allerdings bislang der einzige nicht von Magiern beherrschte Ort, der betroffen war.« Denser hielt inne und atmete durch. »Aber das ist nichts, verglichen mit den Naturgewalten. Sytkans Austausch mit Xetesk hat ergeben, dass in Korina Wirbelstürme ausgebrochen sind, es gab vulkanische Aktivitäten in den Blackthorne- und Balan-Bergen, weitere Stürme im Norden und Überschwemmungen den ganzen Südstrom hinauf. Balaia hat nicht mehr viel Zeit.«
    »Was ist mit Erienne?«, drängte Hirad.
    »Moment noch«, sagte Denser. »Ich bin noch nicht mit den schlechten Nachrichten fertig. Sytkan berichtet auch, in den letzten Tagen sei eine dordovanische Flotte von Gyernath aus in See gestochen.«
    »Wie groß und wann genau sind sie aufgebrochen?«, wollte Darrick wissen.
    Denser zuckte mit den Achseln und schenkte sich Tee nach. Das Schiff rollte ein wenig, und der Becher rutschte bis zum erhöhten Rand des Tischs, es schwappte jedoch nichts heraus.
    »Die Einzelheiten sind nicht ganz klar. Auch in Gyernath hat es Überschwemmungen gegeben«, erklärte er. »Sytkan wird in den nächsten zwei oder drei Tagen noch einmal Kontakt mit mir aufnehmen, falls er weitere Informationen bekommt.«
    »Können wir noch irgendwo Hilfstruppen bekommen?« , fragte Hirad.

    »Das versucht Sytkan gerade zu klären«, entgegnete Denser.
    »Es ändert nichts«, sagte Darrick. »Wenn meine Informationen nicht völlig falsch sind, dann gibt es im Umkreis von zehn Tagesmärschen von den südlichen Häfen keine nennenswerten xeteskianischen Streitkräfte, und Korina ist völlig ausgeschaltet. Die Ausnahme ist natürlich die Protektorenarmee, doch selbst wenn sie jetzt direkt nach Arlen zurückrennt und ein Schiff nimmt, kann sie frühestens in einem Tag auslaufen, weil sie sonst auf See verhungern würde.«
    »Wer führt eigentlich die Dordovaner an?«, fragte Denser.
    »Vuldaroq«, antwortete Darrick sofort. »Dieser fette Trottel hätte schon vor Tagen in Arlen eintreffen sollen, doch er ist nicht dort angekommen. Ich werde das Gefühl nicht los, dass er im Land der Magier auf Schwierigkeiten gestoßen ist.«
    »Dann stehen wir also allein gegen alle anderen«, sagte Hirad. »Ich hoffe nur, die Insel lässt sich gut verteidigen.«
    »Es gibt nur eine einzige Landungsstelle auf Herendeneth. Die Insel wurde sehr sorgfältig

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