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Der Bund des Raben 03 - Kind der Dunkelheit

Titel: Der Bund des Raben 03 - Kind der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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für dich vorbei. Du kannst auf einer der Inseln landen. Du musst dich ausruhen.
    Nein, Sha. Es sei denn, du befiehlst es. Ich kann immer noch fliegen.
    Sha-Kaan seufzte. Ich werde dir nichts befehlen. Ich will aber, dass du überlebst. Sie werden dieses Mal besser vorbereitet sein, und wir haben immer noch viel zu tun. Riskiere nicht dein Leben.
    Wir können alle überleben und werden Beshara wiedersehen, sendete Hyn-Kaan. Aber nur, wenn diese Feinde aufgehalten werden.
    Sha-Kaan musste ihm Recht geben. Wir haben die Flotte aufgerieben, sie haben die Richtung verloren. Ein
Schiff nach dem anderen. Nos, du nimmst die Masten. Ich übernehme das Steuerruder und den hinteren Mast. Hyn, suche das Ruder, dann schwimmst du weg und bringst dich in Sicherheit. Folgt mir.
    Zum dritten Mal stürzte Sha-Kaan hinunter, und wieder waren die anderen beiden an seinen Flanken. Er bellte, als er zum Angriff überging. Er hatte sich für ein bisher noch unbeschädigtes Schiff entschieden, das gerade wieder auf den ursprünglichen Kurs einschwenkte. Sprüche schossen ihnen entgegen. Feuerkugeln flogen zischend und spuckend vorbei, Schwaden von großer Kälte trafen seine Flügelspitzen und gefroren die Adern und das Öl, wo sie trafen. Er wechselte die Richtung, kehrte den Magiern den Rücken und schwenkte scharf nach links ab. Mit geöffnetem Maul raste er über das Ruderdeck und nahm Steuerruder, Steuermann und Kompass mit und spuckte aus, was in seinem Maul hängen geblieben war, als er wieder über offenem Meer flog.
    Ein lautes Platschen verriet ihm, dass Hyn-Kaan hinter ihm ins Meer tauchte. Ein mehrfaches lautes Knacken, und ein Mast brach durch. Magisches Feuer traf seinen Rücken, als er wieder abdrehte. Die Schmerzen waren stark, die Verletzungen drangen durch seine Schuppen bis ins Fleisch, und jeder Flügelschlag dehnte die Wunden. Ihr Aufenthalt in Balaia hatte ihre Häute und Schuppen viel stärker geschädigt, als er es sich vorgestellt hatte. Vielleicht mussten die Menschen die Schlacht um Herendeneth allein zu Ende bringen.
     
    Vuldaroq sah den Angriff der Drachen und erinnerte sich an seine Worte, man dürfe den Raben nicht unterschätzen. Eine bittere Erinnerung. Binnen weniger Stunden
war seine Stimmung von Siegesgewissheit zu Verzweiflung gewechselt. Seine sorgfältig ausgearbeiteten Pläne wurden aufgerieben wie seine Schiffe.
    Als nach seinem Scharmützel mit Sytkan klar war, dass die Protektorenarmee nach Arlen ging, hatte er beschlossen, die Stadt zu meiden und mit einer viel größeren Streitmacht als ursprünglich beabsichtigt von Gyernath auszulaufen.
    Er hatte die stehende Flotte des Kollegs aktiviert, die Mannschaften nach Gyernath geholt und die Schiffe für die lange Reise verproviantiert. Dies hatte ihn mehrere Tage lang aufgehalten, doch die Meldungen, dass Erienne in Arlen gefangen genommen worden war, rechtfertigten seine Entscheidung. Er hatte sich vorgestellt, er könne in See stechen, um die Al-Drechar und das Malanvai-Kind zu vernichten, wobei ihm die Mutter selbst den Weg zeigte. Dies wäre eine herrliche Ironie gewesen, und er hatte widerwillig Selik und seinen Schwarzen Schwingen Anerkennung zollen müssen.
    Selik sollte natürlich nicht nach Balaia zurückkehren. Wer kaltblütig dordovanische Magier ermordete, musste seine gerechte Strafe bekommen.
    Doch dann hatten sich seine Pläne nach und nach aufgelöst. Dieser Narr von Gorstan hatte es nicht geschafft, in Arlen ein Schiff zu requirieren. Die Schlacht war nicht wie geplant verlaufen. Noch schlimmer, der Rabe hatte ihm das Schiff gestohlen. Und sie hatten das andere Schiff nicht nur verfolgt, sondern – man mochte es kaum glauben – hatten es auch geschafft, Erienne direkt unter der Nase dieses Idioten Selik zu entführen.
    Auch das war eigentlich nicht so schlimm, weil jetzt ein Leuchtturm am Himmel stand, den nur ein Blinder übersehen konnte. Es war schwierig, durch die trügerischen
Untiefen zu navigieren, aber dazu hatte man ja die Beiboote und die Segeljollen.
    Doch jetzt hatte der Rabe seine Drachenbrut gerufen, und die dordovanische Flotte war stark beschädigt worden. Allerdings waren die Drachen nicht ganz so unbesiegbar, wie Vuldaroq bisher angenommen hatte. Sie hatten kein Feuer mehr, so viel war klar. Und ihre Körper konnten durch Sprüche verletzt werden. Man musste nur genau zielen.
    Vuldaroq stand mit dreißig Magiern bereit. Glücklicherweise waren ihre Vorbereitungen nicht gestört worden, und ihr Schiff war bisher

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