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Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Titel: Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning
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Spruch wirken wollte, mit dem man die Energie später auf Kommando freisetzen konnte. Allerdings musste ich vorher klären, wo die Grenzen des Materials lagen. Schließlich wollte ich später keine Unfälle verursachen, indem ich mehr Energie hineinschickte, als das Objekt halten konnte.
    Nach weiteren fünf Minuten explodierte das Material. Die Explosion raubte mir das Gehör und ließ den Boden erbeben. Ich bin ziemlich sicher, dass mir der Felsblock das Leben rettete. Als ich über den Stein spähte, um das Ergebnis zu betrachten, war ich schockiert. Drei Schritt rings um das Zentrum war der Erdboden verschwunden, dort klaffte jetzt ein tiefes Loch. In einem weiteren Umkreis von noch einmal fünf Schritten war das Gras weggerissen worden. Die Seite des Felsblocks, die der Explosion zugewandt war, hatte sich schwarz verfärbt und wies an den Stellen zahlreiche Löcher auf, wo die Trümmer eingeschlagen waren.
    Penny kam herbeigerannt und schrie etwas, doch in meinem Kopf klingelte es so laut, dass ich sie nicht verstehen konnte. »Was ist?«, rief ich zurück. Ich konnte mich nicht einmal selbst sprechen hören. Schließlich gab sie auf und führte mich zur Burg zurück, wo sie ein Stück Papier suchte, auf das sie schreiben konnte.
    »Bist du denn blöd?«, lautete die erste Frage in ihrer fast unleserlichen Handschrift.
    »Kann sein«, schrieb ich zur Antwort. »Taub bin jedenfalls schon.«
    Darauf schrieb sie: »Ich bin nicht taub. Du musst deine Antworten nicht aufschreiben … Idiot.«
    Danach wurde unsere Unterhaltung recht munter, aber, ehrlich gesagt, ich genoss es. Sie vermutlich auch, obschon sie sicherlich besorgt war, ich könnte mich durch einen Unfall selbst töten. Am Ende überzeugte sie mich, wenigstens an diesem Tag aufzuhören, bis sich mein Gehör wieder erholt hatte. Ich merkte mir vor, meine Ohren gegen den Schall zu schützen, ehe ich weitere Experimente durchführte.
    Am Nachmittag kehrte mein Gehör langsam wieder zurück. Ich hatte meine Trommelfelle bereits überprüft, weil ich schon befürchtete, sie könnten gerissen sein. Doch sie waren glücklicherweise intakt. Als ich wieder Stimmen unterscheiden konnte, kam Cecil Draper gerannt und berichtete, Dorian sei mit der Herzogin zurückgekehrt. Eilig gingen wir ihnen entgegen.
    Penny und ich begrüßten sie vor dem Bergfried. »Wie schön, Euch einmal wiederzusehen, Genevieve!«, sagte ich.
    Sie antwortete zwar etwas, aber ich konnte nicht ganz verstehen, was sie wollte. Ihre Stimme klang gedämpft und verzerrt. Penny bemerkte es und kam mir zu Hilfe. »Sie sagt, sie ist aufgebrochen, sobald sie die Nachricht bekommen hatte!« Dann wandte sie sich an Genevieve. »Verzeihung, Durchlaucht, er ist im Augenblick halb taub. Ihr müsst rufen, um Euch verständlich zu machen!«
    Die Herzogin zuckte zusammen, als Penny sie derart anbrüllte. Natürlich war sie nicht daran gewöhnt, dass sich jemand in dieser Lautstärke an sie wandte. Sie fing sich jedoch rasch wieder und antwortete: »Ich sehe schon, hier gibt es eine Geschichte, die Ihr mir unbedingt erzählen müsst!«
    Ich lachte darüber, dass die beiden brüllen mussten, damit ich ihnen folgen konnte. »Lasst uns nach drinnen gehen, es gibt verschiedene Dinge zu besprechen.«
    Kurz danach saßen wir im Vorzimmer meiner Gemächer. Penny hatte etwas Wein aufgetrieben, sodass wir der Herzogin eine kleine Erfrischung anbieten konnten, doch Genevieve lehnte mit einer Handbewegung ab. »Nein, danke, meine Liebe, dazu ist es noch zu früh am Tag. Es wäre schön, wenn Ihr etwas Tee hättet. Die staubige Straße hat mich durstig gemacht.«
    Ich verschwendete keine Zeit und unterrichtete die Herzogin über unsere Pläne, noch während Penny den Tee holte. Es dauerte eine Weile, ihr alles zu erklären, aber glücklicherweise war sie nicht so schwerhörig wie ich. »Mir ist klar, dass Euch dies in eine unangenehme Lage bringt, Durchlaucht, da James noch nicht zurückgekehrt ist, aber ich brauche Eure Hilfe.«
    Sie beugte sich vor, um mich anzubrüllen. »James würde Euch nicht im Stich lassen, Mordecai. Wir haben keineswegs vergessen, was Ihr letztes Jahr getan habt. Ohne Euch wären wir alle nicht hier. Dieser Damm erinnert mich an etwas, um das Ihr mich damals gebeten habt.«
    »Was meint Ihr?«, fragte ich.
    »Ich soll wieder eine Linie für Euch ziehen«, erwiderte sie. Damit meinte sie die Linie, die sie gezeichnet hatte, damit ich einen Spruch wirken und die Kultanhänger töten konnte, die

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