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Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Titel: Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning
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mitzunehmen. Kräuter zum Kochen konnte sie immer brauchen. Doch verlegen stellte ich fest, dass ich mein Messer vergessen hatte. »He, Vater, hast du ein Messer dabei?«
    »Ich habe ja auch meine Hosen angezogen, oder nicht?«, gab er sofort zurück. Damit hätte ich rechnen müssen. Grinsend reichte er mir die Klinge. »Ich kann nicht glauben, dass du dein Messer vergessen hast. Ich dachte, ich hätte dich besser erzogen.«
    Ich schnitt ein ordentliches Büschel ab und verstaute es, dann gab ich ihm das Messer zurück. »Auf dieser Seite ist die Wand mehr als dreißig Schritt hoch.« Ich blickte wieder nach oben.
    »Ja, aber dort drüben sind es höchstens zehn.« Royce deutete auf die andere Seite. »Wir müssen den Damm erweitern, wenn wir da angelangt sind. Es sieht jedenfalls vielversprechend aus.«
    Penny blickte nach Osten zum Schäferwinkel. »Der Fluss kommt mir nicht groß genug vor, um in der verbleibenden Zeit das Reservoir zu füllen.«
    »Vergiss nicht das Schmelzwasser im Frühling. Sobald es in den Bergen wärmer wird, lässt die Schneeschmelze den Fluss anschwellen«, erinnerte Royce sie. »Es wird dunkel. Wir müssen wohl hier draußen übernachten.«
    »Ich kann im Dunkeln sehen«, erklärte ich ihnen. »Wenn es euch nichts ausmacht, noch ein paar Stunden zu reiten, dann können wir in unseren Betten schlafen. Außerdem möchte ich morgen dort sein, wenn die Besucher eintreffen.«
    Am folgenden Tag kamen die Dinge nur schleppend in Gang. Ich wollte unbedingt sehen, welche Hilfe wir von den Lancasters erwarten konnten. Bei unserer letzten Begegnung hatte James noch nicht entschieden, wie er auf den Ruf des Königs, Bewaffnete zu stellen, reagieren würde. Er hatte geplant, sich am Tag unseres Aufbruchs mit König Edward zu treffen, und ich wollte unbedingt hören, wie das Gespräch verlaufen war.
    Vieles sprach dafür, dass er noch nicht aus der Hauptstadt zurückgekehrt war, was bedeuten konnte, dass Genevieve möglicherweise gezwungen war, Entscheidungen zu treffen, die seinen Wünschen nicht entsprachen. So bestand durchaus die Möglichkeit, dass sich eine unerfreuliche Situation entwickelte.
    Da ich am Morgen nichts weiter zu tun hatte, beschloss ich, an meiner neuen Idee zu arbeiten. Unsere Planungssitzung hatte ergeben, dass wir den Feind zwingen mussten, die Straße zu verlassen und durch den tiefsten Bereich des Tals zu marschieren. Außerdem brauchten wir noch eine Methode, den Damm genau dann zu zerstören, wenn es so weit war. Mir war etwas eingefallen, womit wir möglicherweise beides auf einmal erreichen konnten.
    Im letzten Jahr während der Schlacht gegen die Kultanhänger in der Burg Lancaster hatte ich einen Zauberspruch benutzt, den ich »Blitzknall« nannte. Schon klar, der Name konnte noch etwas Politur vertragen, aber bislang war mir nichts Besseres eingefallen. Im Grunde ging es darum, eine kleine Ansammlung konzentrierter Energie zu erzeugen, die explodierte und dabei grelles Licht und einen donnernden Knall abgab. Was sich in der Nähe befand, wurde nicht zerstört, nicht einmal irgendwelche Sprengwirkungen waren im Spiel, aber das Ereignis machte jeden in unmittelbarer Nähe blind und taub.
    Für das, was ich jetzt plante, brauchte ich dagegen eine echte Explosivkraft. Das war aber kein Problem, weil ich das Lycianische inzwischen viel besser beherrschte. Ich konnte jederzeit eine ganze Reihe Varianten des Spruchs erzeugen und Feuer oder Explosionen hinzufügen, selbst wenn ich dazu mehr Energie benötigte. Das größte Problem war jedoch die Tatsache, dass ich nicht überall sein konnte, wo der Feind auftauchen mochte. Am westlichen Ende wollte ich den Feind von der Straße vertreiben. Zugleich musste aber jemand anders den Damm am Ostrand des Tals zerstören. Ich konnte nicht an zwei Stellen gleichzeitig wirken, und der Ritt von einem zum anderen Ende dauerte mindestens sechs Stunden.
    Außerdem musste ich befürchten, dass ein so heftiger Einsatz der Energie meine Kräfte erschöpfte, bevor ich die beiden Aufgaben abgeschlossen hatte. Also brauchte ich eine Möglichkeit, die Explosivladungen schon vorher aufzubauen. Dank der Experimente mit den Verzauberungen kam ich auf eine Idee. Ich hatte ein Schälmesser derart präpariert, dass es Wärme aufnahm und speicherte. Leider war es mit einem großen Knall explodiert, sobald es mehr Energie aufgenommen hatte, als die Verzauberung zu fassen vermochte. Diesen Vorgang konnte ich wiederholen und dabei die Wärmespeicherung

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