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Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Titel: Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning
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uns angegriffen hatten. Das war eine berührende Art, mich daran zu erinnern, dass wir früher schon einmal zusammengearbeitet hatten.
    »Genau«, bestätigte ich.
    »Was braucht Ihr?«, fragte sie sofort.
    »Arbeiter«, antwortete ich einfach nur. »Jeden kräftigen Mann und jede Frau, die Ihr entbehren könnt. Wir müssen den Damm so schnell wie möglich bauen, und was mir wirklich fehlt, sind kräftige Schultern und Hände.«
    »Eure Bitte ist schwer zu erfüllen. Jetzt, im Herbst, sind alle mit der Ernte beschäftigt. Ich könnte die meisten Wächter entbehren und zu Euch schicken, aber sie werden natürlich murren, wenn sie solche Hilfsarbeiten verrichten sollen.« Nachdenklich schürzte sie die Lippen.
    Darüber hatte ich bereits nachgedacht. »Ich brauche sie alle. Ich habe die Absicht, vor Wintereinbruch alle Lebensmittel und alles an Getreide aufzukaufen, was ich nur bekommen kann. Ich glaube, ich verfüge über genügend Mittel, um uns bis zur nächsten Frühjahrsernte zu ernähren.« Die Ernten waren in diesem Jahr außerordentlich gut ausgefallen, und ich hatte Rose bereits gebeten, so viel Proviant wie nur irgend möglich zu kaufen, ehe die Straßen im Winter unpassierbar wurden.
    Genevieve Lancaster dachte mit gerunzelter Stirn über meine Idee nach. »Wisst Ihr, wie viel das kosten wird? Ihr müsstet bis zur Ernte im nächsten Frühjahr mehr als tausend Münder stopfen.«
    »Sogar noch mehr«, erwiderte ich. »Ich rekrutiere so viele Kämpfer, wie ich nur bekommen kann, und will daher genug Proviant einkaufen, um mindestens zweitausend Menschen zu verpflegen.«
    »Das würde mehrere Tausend Goldmark kosten. Selbst wenn James und ich unsere gesamten Ersparnisse einbrächten, wären wir danach mittellos. Immer vorausgesetzt, der König ist nicht empört darüber, dass Ihr in einer Zeit, da er sie selbst brauchen könnte, wertvolle Vorräte aufkauft.« Wieder runzelte sie die Stirn.
    »Ehrlich gesagt, das ist mir einerlei. König Edward und ich stehen nicht gerade auf gutem Fuße miteinander. Wenn wir diesen Krieg nicht überleben, spielt es sowieso keine Rolle mehr.«
    Penny kehrte mit einem Tablett mit Tee und einigen süßen Plätzchen zurück. Ich fragte mich, wo sie das Gebäck aufgetrieben hatte. Die Köchin hatte angeblich nie Süßigkeiten, wenn ich danach fragte. Penny stellte das Tablett ab und bot Genevieve eine Tasse an. Die Herzogin nahm sie dankbar entgegen. Dann setzte sich Penny neben mich, schrie auf und sprang von der Couch herunter. Ich hatte heimlich die Hand unter ihr Hinterteil geschoben. Sie funkelte mich an und ließ sich ein Stück von mir entfernt nieder, ohne ein Wort zu sagen. Wahrscheinlich wollte sie die Herzogin nicht in Verlegenheit bringen.
    Genevieve sah mich über den Rand ihrer Tasse hinweg an und zog eine Augenbraue hoch. Ich glaubte, die Andeutung eines Lächelns in ihrem Gesicht zu entdecken, doch sie verzichtete darauf, meinen kleinen Scherz zu kommentieren. »Nun gut, Mordecai, ich helfe Euch noch einmal, eine Linie zu ziehen. Ihr sollt jeden arbeitsfähigen Mann bekommen, den ich entbehren kann. Die Frauen von Lancaster werden auch etwas zu tun bekommen. Wir bringen die Ernte ein, während die Männer an Eurem Damm arbeiten.«
    »Wir werden Euch nicht enttäuschen, Durchlaucht«, sagte ich dankbar.
    »Das habt Ihr noch nie getan, Mordecai. Ihr seid immer mein liebster Neffe gewesen. Ob wir Erfolg haben oder nicht, ich werde zu allen Zeiten stolz auf Euch sein.« Dabei bekamen ihre Augen einen feuchten Schimmer. Sie trank rasch einen Schluck Tee, stellte die Tasse ab und stand auf. »Ich mache mich jetzt lieber auf den Weg.«
    Penny erhob sich ebenfalls hastig. »Aber Ihr habt noch nicht einmal den Tee ausgetrunken!«
    »Das Einzige, was wir haben, ist Zeit, aber auch damit dürfen wir nicht verschwenderisch umgehen. Ich treffe gleich heute Abend nach meiner Rückkehr die ersten Vorkehrungen.« Genevieve beugte sich vor, um Penelope zu umarmen. Dabei flüsterte sie ihr etwas ins Ohr: »Viel Glück, meine Liebe. Ich glaube, mit dem da steht Euch noch einiges bevor.«
    Ich war verwirrt, weil Penny und die Herzogin mich so ausdrücklich ansahen. Natürlich hatte ich die Bemerkung nicht gehört, da Genevieve zu leise gesprochen hatte. »Was?«, fragte ich.
    Penny warf der Herzogin einen wissenden Blick zu. »Ihr habt ja keine Ahnung!« Dann lachten sie beide.

Ich hatte gehofft, meine Experimente am nächsten Morgen wieder aufnehmen zu können, aber wie es der Zufall

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