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Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Titel: Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning
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Säcke voller Getreide wurden auf den Ladeflächen gestapelt.
    Obwohl so viele Männer halfen, dauerte es fast eine halbe Stunde, bis die Wagen beladen waren. Ich war nicht ganz sicher, was wir überhaupt mitgenommen hatten. Sicherlich eine Menge Getreide und getrocknete Lebensmittel. Eine flüchtige Untersuchung mit meinen Magiersinnen verriet mir, dass es sich überwiegend um verschiedene Nahrungsmittel handelte. Viele Kisten enthielten allerdings auch Waffen und Rüstungen oder möglicherweise Werkzeug. Ich nahm mir nicht die Zeit, mir einen genaueren Überblick zu verschaffen. So luden wir einfach alles auf, was auf die Wagen passte.
    Als sie hinausfuhren, zählte ich neununddreißig Wagen, die auf dem Weg zu Lancasters Haus waren. Sobald der letzte rollte, rannten Penny und ich nach vorn. Für den Fall, dass uns auf dem Rückweg jemand begegnete, wollte ich ganz vorne sein. Kurz vor dem Haus des Herzogs riss unsere Glückssträhne ab.

Eine kleine Kavallerieabteilung kam uns auf der Straße entgegen. Es waren mindestens dreißig Bewaffnete mit langen Speeren. Links stand das Tor zum Haus des Herzogs fünfzig Schritt vor dem ersten Wagen weit offen. Die Soldaten waren ihrerseits mindestens noch fünfzig Schritte vom Tor entfernt. »Fahrt die Wagen hinein. Achtet nicht auf das, was hier draußen geschieht. Reiht sie vor dem Lagerhaus des Herzogs auf. Sie müssen nacheinander hineinfahren, sobald ich zurück bin«, trug ich Joe auf.
    »Was habt Ihr vor?«, fragte er mit großen Augen.
    »Das weiß ich noch nicht genau. Penny, du bleibst bei ihm.« Dann lief ich den anrückenden Reitern entgegen.
    »Vergiss es!« Mühelos hielt sie Schritt. Ich hätte wissen sollen, dass ich sie da nicht heraushalten konnte. Innerlich seufzte ich und atmete schwer, während wir rannten. Wir erreichten das Tor des Herzogs ein ganzes Stück vor der Kavallerie. Sie hatten zu traben begonnen, sobald sie uns bemerkt hatten, waren aber immer noch gut zwanzig Schritt entfernt.
    Ich sandte etwas mehr Kraft in meinen Stab, bis er hell glühte. »Halt!«, rief ich. Der Kavalleriekommandant hob eine Hand, und die Reiter hielten weniger als zehn Schritte vor uns an.
    »Was haltet Ihr da? Macht Platz, wir sind im Auftrag des Königs unterwegs!«, schrie mich der Anführer an. Das Licht, das von meinem Stab kam, hatte ihn verunsichert, denn in diesen Zeiten hatten nur wenige Menschen Erfahrungen mit der Magie.
    »Ich bin Mordecai Illeniel. Ich bin hier, um mein Eigentum zurückzuholen. Danach gehe ich meiner Wege. Zieht Euch zurück, und niemand wird verletzt«, antwortete ich laut.
    »Dachte ich’s mir doch«, antwortete er und schirmte die Augen vor dem Strahlen ab. »Umzingelt den Verräter!«, befahl er.
    Damit hatte ich gerechnet. » Lyet ni’Bierek! «, sagte ich laut. Nicht, dass mich überhaupt noch jemand hören konnte, sobald mein »Blitzknall« gezündet hatte. Seit der Schlacht in der Burg von Lancaster hatte ich den Spruch nicht mehr benutzt, doch hier erwies er sich als grausam wirkungsvoll. Damals hatte ich es mit Fußtruppen zu tun gehabt … hier aber waren es Berittene. Ein greller Blitz zuckte mitten in der Reitertruppe empor, begleitet von einem Donnergrollen. Das Licht und die Geräusche waren so stark, dass im Umkreis von fast zehn Schritten alle taub – und obendrein blind – waren, sobald sie in die falsche Richtung blickten. Die Männer schrien erschrocken und verängstigt auf, die Pferde kreischten und stiegen hoch. Das Durcheinander griff rasch um sich, zumal die meisten Männer von ihren bockenden Pferden abgeworfen wurden.
    Mein Spruch verursachte zwar keine körperlichen Schäden, aber das war auch gar nicht nötig. Die panischen Pferde trampelten einige Reiter nieder, andere konnten sich wieder aufrichten. Herrenlose Reittiere rannten in alle Richtungen, einige von ihnen prallten, immer noch blind, gegen Gebäude. Ich hätte gelacht, doch ich sah, dass sich einige Männer, die am Boden lagen, nicht mehr bewegten. Diejenigen, die es noch konnten, tappten hilflos und blind umher. Ich betäubte sie, was wahrscheinlich eine Gnade war.
    Penny rief mir etwas zu, doch ich konnte sie kaum verstehen. Ich hatte schon wieder vergessen, unsere Ohren abzuschirmen. »Warum hast du sie nicht einfach alle schlafen gelegt?«, rief sie.
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich dachte, so viele auf einmal schaffe ich nicht«, schrie ich zurück. Bisher hatte ich nie mehr als fünf oder sechs Gegner zugleich ausgeschaltet, und meiner

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