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Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Titel: Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning
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zurückschicken. Im Augenblick müsst Ihr dies aber noch ertragen. Wie geht es James?«
    Ihr Mann humpelte noch, nachdem er sich in der Hauptstadt eine Verletzung durch einen Pfeil zugezogen hatte. Anscheinend heilte Marcs Göttin die Kranken doch nicht immer ganz vollständig. Genevieve runzelte die Stirn. »Es geht ihm gut, das solltet Ihr doch wissen. Er begleitet Cyhan auf einem Patrouillenritt.«
    Das überraschte mich nun doch. Ich war so sehr mit anderen Dingen beschäftigt gewesen, dass ich nicht weiter auf ihn geachtet hatte. Und so war mir auch entgangen, dass er sich an den Patrouillen beteiligte. Da ich den Mann kannte, hätte ich es mir eigentlich aber auch denken können. James konnte nie lange still sitzen. »Die Feinde kommen jetzt hierher. Wenn sie eintreffen und mit der Belagerung beginnen, bringe ich die Zivilisten nach Lancaster. Ihr müsst James mitnehmen, wenn Ihr zurückkehrt.«
    »Der störrische Mann ist noch nie einer Schlacht ausgewichen«, lachte sie. »Ihr werdet ihn gewiss nicht dazu bewegen können, sich herauszuhalten.«
    »In Lancaster bewacht eine kleine Abteilung die Burg. Jemand muss sie beseitigen, ehe die Bewohner zurückkehren können. Ich hoffe doch, er wird dies übernehmen«, erwiderte ich lächelnd.
    »Dann aber bald, Neffe. Diese Leute können nicht mehr lange auf diese Weise hier hausen, ehe sie krank werden.«
    Ich überlegte. »Ich hoffe, es wird heute Abend schon geschehen. Ich möchte niemanden nach Lancaster schicken, solange ich nicht sicher bin, dass Vendraccus all seine Kräfte hier gegen uns einsetzt.«

Am späten Nachmittag mussten sich fünf unserer Patrouillen in die Burg Cameron zurückziehen. Der Feind hatte uns erreicht und verschanzte sich für eine möglicherweise längere Belagerung. Ich spielte mit dem Gedanken, Männer auszuschicken, um sie beim Aufbau des Lagers zu stören, doch Cyhan überzeugte mich, dass dies eine schlechte Idee sei. Sie hatten mindestens fünftausend kampffähige Männer, von denen ein großer Teil jederzeit bereitstand, um unsere Ausfälle zurückzuschlagen.
    Die Zahl der Gegner war groß genug, um uns zu ängstigen. Sie waren uns fast in einem Verhältnis von zehn zu eins überlegen. Die größten Sorgen bereiteten mir allerdings die Belagerungswaffen. Im Hintergrund konnte ich eine ganze Reihe von Geräten entdecken. Manche der Maschinen hatte ich in Büchern gesehen, doch nie hätte ich gedacht, dass sie eines Tages gegen mich gerichtet werden würden. Es gab kleine Onager und Ballisten, die auf Radsätze montiert waren und von Pferden gezogen wurden. Die Onager waren recht einfach gebaut, lediglich ein Wurfarm und ein kleiner Eimer, in den man verschiedene Geschosse wie Steine oder Brandsätze legen konnte. Die Ballisten waren im Grunde riesige Armbrüste und wurden mit Bolzen geladen, die an große Speere erinnerten.
    Weitaus erschreckender war die hohe Konstruktion, die ganz hinten stand. Wenn ich mich nicht irrte, entstand dort gerade eine riesige Blide. Diese Waffe besaß einen viel größeren Wurfarm mit einer Schlinge, in die man das Geschoss legte. An dem kurzen Ende in der Nähe der Achse befand sich ein schweres Gegengewicht. Dieses Gerät konnte man nicht so leicht bewegen, deshalb hatten sie die Einzelteile herangeschafft und bauten es jetzt zusammen, während wir zusahen. Die Größe ließ vermuten, dass man damit Geschosse, die mehrere Hundert Pfund schwer waren, über Hunderte von Schritten schleudern konnte. Sobald die Reichweite richtig eingestellt war, konnten unsere Mauern einem solchen Angriff keinesfalls standhalten.
    Dorian und Mark waren bei mir auf dem Wall und beobachteten die Fortschritte der Feinde. »Ich fühle mich ein bisschen nackt«, gab Marc zu.
    Dorian lachte. »Das sieht sehr danach aus, als würden wir bald mit hässlichen Belagerungswaffen beschossen werden. Kannst du nicht etwas gegen diese Dinger tun, Mort?«
    »Nicht solange sie so weit entfernt sind. Wie weit können sie schießen?«, fragte ich.
    Dorian überlegte. »Die Ballisten und die Blide könnten bis zu fünfhundert Schritt schaffen. Sogar noch weiter, wenn es denen, die sie bedienen, nichts ausmacht, öfter mal zu verfehlen. Die Onager müssten bis auf höchstens dreihundert Schritt herankommen.«
    Diese Einschätzung gefiel mir überhaupt nicht. Seit Penny und ich die Bindung vollzogen hatten, konnte ich meine zerstörerische Magie nur noch in einem Umkreis von knapp fünfhundert Schritt wirken. Die Onager waren vermutlich

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