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Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Titel: Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning
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außerdem auch noch nachts Wache halten. Deshalb war Dorian so großzügig, mir seine Hilfe anzubieten«, fuhr ich fort.
    »Dem würde ich bestimmt nicht gern in einer dunklen Gasse begegnen«, rief ein anderer Mann. Es war Joe McDaniel. Einige Leute lachten über seine Bemerkung.
    Ich fuhr fort: »Nun sollt ihr wissen, dass ich eine Idee habe oder wenigstens eine Vorstellung, was hier geschieht. Vor ein paar Nächten bin ich mit Penelope draußen unterwegs gewesen, und da sind wir im Dunkeln tatsächlich auf etwas gestoßen.« Ich hielt inne, weil der nächste Teil schwieriger war.
    »Was war es? Und warum wart Ihr da draußen? Ich dachte, Ihr seid der neue Graf«, rief ein Mann, der weit hinten stand und dessen Gesicht ich nicht erkennen konnte.
    »Ihr wisst natürlich, wer ich bin, aber bisher verfüge ich noch nicht über ein großes Gefolge. Als euer Herr fühle ich mich verpflichtet, mich selbst darum zu kümmern.« Einige Zuhörer murmelten zustimmend. »Was ich in dieser Nacht gefunden habe … eigentlich müsste man eher sagen, dass es mich gefunden hat … war keines natürlichen Ursprungs. So etwas habe ich noch nie gesehen. Es konnte sich trotz meiner Fähigkeiten anschleichen und Penelope und mich angreifen. Das hätte eigentlich nicht möglich sein dürfen.«
    Da schaltete sich Joe McDaniel ein. »Nach allem, was ich so höre, scheint Ihr sowieso kein großer Jäger zu sein. Nehmt’s mir nicht krumm, Euer Lordschaft.«
    Das nahm mir den Wind aus den Segeln. Das Letzte, was ich brauchen konnte, waren Zweifel an meinen Fähigkeiten. Deshalb beschloss ich, die Sache umgehend beizulegen. »Ihr wisst inzwischen alle, dass ich ein Magier bin. Ihr habt gesehen, was ich mit dem Werkzeug der Handwerker getan habe, aber ich besitze noch weitere Fähigkeiten, die ihr bislang nicht gesehen habt. Joe, könntet Ihr mir mal helfen?«
    »Gewiss, Herr, sagt mir nur, was Ihr wollt.« Er grinste breit. Eigentlich war er ein freundlicher Kerl, auch wenn ich etwas mehr Überzeugungskraft bei ihm aufwenden musste als bei den anderen.
    »Ich werde mich umdrehen, und wenn ich Euch den Rücken zukehre, sollt Ihr irgendetwas tun. Egal was. Ich beschreibe Euch dann, was Ihr getan habt.« Ich kehrte der Menge den Rücken zu. Da ich eigentlich eine Ansprache halten wollte, war das wohl keine sonderlich gute Idee, aber mir fiel nichts Besseres ein.
    »Na gut, was mache ich jetzt, Euer Lordschaft?«, rief er.
    »Ihr hebt Euren rechten Arm«, antwortete ich sofort. Das entlockte der Menge ein gedämpftes Murmeln.
    »Und nun?«
    »Nichts, wenn man davon absieht, dass Ihr von einem Ohr bis zum anderen grinst und Euch an der Nase kratzt … jetzt glotzt Ihr mich mit offenem Mund an.« Ich drehte mich wieder um. »Ich bin in der Lage, manche Dinge mit meinem Geist zu erkennen. Nicht ganz so wie mit den Augen, aber diese Wahrnehmung setze ich oft ein. Das Wesen, das uns in dieser Nacht angegriffen hat … ich konnte es nicht sehen.« Nun schienen die Zuhörer ernstlich besorgt, aber ob es daran lag, dass ich anscheinend Augen im Hinterkopf hatte, oder an dem, was ich ihnen über das Ungeheuer erzählte, konnte ich nicht erkennen. »Es hat mich überrascht und durch meinen Schild gegriffen, als wäre er überhaupt nicht vorhanden.«
    »Schild? Habt Ihr so etwas wie einen hölzernen Schild benutzt?«
    »Nein. Auch das kann ich euch zeigen.« Ich machte meinen gewöhnlichen Schild sichtbar, indem ich ihn blau schimmern ließ. Dabei war ich recht nervös, weil manche Menschen doch unangenehm auf Dinge reagierten, die offensichtlich unnatürlich waren.
    »Verdammt noch mal!«, rief jemand. »Die Göttin sei uns gnädig!«, rief ein anderer. Die Menschen bekamen Angst und regten sich unruhig. Nicht eben das, was zu erreichen ich gehofft hatte.
    »Beruhigt euch. Ich habe euch doch schon gesagt, dass ich ein Magier bin. Das Wichtige ist aber, dass ich euer Magier bin, genauso wie ich euer Lehnsherr bin.« Das half anscheinend ein wenig, also fuhr ich rasch fort. »Das Wesen, das uns in jener Nacht aufgespürt hat, griff durch meinen Schild hindurch, und hätte Penny es nicht abgewehrt, so hätte es mich erwischt. Es löst die Magie auf und lässt sich nur mit körperlicher Kraft bekämpfen.«
    »Was ist dann aus ihm geworden? Geht es noch da draußen um? Hat es meine Sadie geschnappt?« Das war wieder David Tanner.
    »Wir haben es getötet. Oder vielmehr habe ich es mit blankem Stahl in mehrere Stücke zerhackt. Das Schlimmste war, dass

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