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Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Titel: Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning
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dich habe, kann mir nichts passieren. Ohne dich und Penny wüsste ich gar nicht, wie ich zurechtkäme.«
    »Schön, dass du es endlich einsiehst«, antwortete er unwirsch. Wenn ich zu viel Gefühl zeigte, wurde es ihm immer etwas ungemütlich.
    »Lass uns sehen, wie weit Vater mit den Anhängern gekommen ist. Wenn sie fertig sind, rede ich mit den Leuten. Ich will es ihnen erst sagen, wenn ich ihnen wenigstens ein kleines bisschen Schutz bieten kann.«
    »Das klingt doch schon fast wie ein Plan«, bemerkte Dorian. »Irgendein Plan ist immer noch besser als gar keiner.« Zusammen gingen wir zur Schmiede. Es gab noch viel zu tun.

Die nächsten Tage vergingen ohne besondere Zwischenfälle. Dorian verlegte sich darauf, nachts auf Streife zu gehen und morgens zu schlafen. Seine Worte hatten ihre Wirkung bei mir nicht verfehlt, deshalb überließ ich ihm diese Aufgabe gern und nutzte die gewonnene Zeit, um die verzauberten Anhänger für die Einwohner herzustellen. Nach vier Tagen lagen mehr als sechzig bereit, was meiner Schätzung nach ausreichen musste. Allerdings wollte ich weitermachen, weil früher oder später noch mehr Menschen ins Dorf ziehen würden.
    Der Bergfried war immer noch nicht fertig, aber Penny berichtete mir, die Wohnquartiere seien bereit. So begannen wir mit dem Umzug. Drinnen lagen noch viele Balken frei, und auch der Stein war noch nicht bearbeitet, aber wenigstens hatten wir jetzt eine bessere Unterkunft. Viele Einwohner fassten mit an und halfen uns, die Sachen zu tragen und uns einzurichten. Deshalb ergriff ich die Gelegenheit, anschließend mit ihnen zu sprechen.
    »Ich bin euch für eure Hilfe dankbar, aber es gibt noch etwas, das wir besprechen müssen. Holt eure Familien hierher, damit ich es euch allen sagen kann.« Ich fühlte mich seltsam, weil ich eine Ansprache halten sollte, aber daran musste ich mich wohl gewöhnen. Die Menschen nickten, und bald waren alle gegangen, um die anderen zu rufen.
    »Bist du sicher, dass du es tun willst, Mort?«, fragte Penny.
    »Ich muss … es ist nicht gut, sie im Ungewissen zu lassen.«
    Sie dachte nach. »Wenn du ihnen von Sadie Tanner erzählst, könnte es unangenehm werden. Vorausgesetzt, sie glauben es dir überhaupt.«
    Damit hatte sie recht. Ich hatte die Sache noch nicht richtig durchdacht. Sadie Tanners Freunde und ihre Angehörigen würden mit Aufregung und Verwirrung reagieren. Nein, falsch. Wenn ich ihnen erzählte, dass ich ihre Tochter zerhackt und verbrannt hatte, weil ich dachte, sie gehe als untotes Ungeheuer um … die Leute würden durchdrehen. Es gab überhaupt keine Beweise, und bisher hatte noch niemand von solchen Wesen gehört. Selbst die recht abergläubischen einfachen Leute würden mir eher ein Verbrechen vorwerfen, als an Notwehr zu denken.
    »Ich sage ihnen, es war ein Mann, den wir jedoch nicht erkannt haben. Falls es noch schlimmer wird, müssen sie sich früher oder später allerdings mit der Wahrheit abfinden. Oder wir überlegen uns einen anderen Weg, den Angehörigen später die Wahrheit zu erklären«, sagte ich.
    Während wir warteten, kam mein Vater herüber und brachte die neu gegossenen Anhänger mit. Ich war froh, dass er da war und mir zur Seite stehen konnte, denn die Vorstellung, eine Rede zu halten, machte mich nervös. »Keine Sorge, Mordecai. Sag ihnen einfach die Wahrheit, und alles wird gut«, flüsterte er mir ins Ohr, als die ersten Einwohner hereinkamen.
    Wir standen in der großen Halle oder vielmehr an der Stelle, die einmal als große Halle dienen sollte. Im Augenblick war es eher ein Innenhof. Die Mauern standen, aber das Dach fehlte noch. Zwischen den Türmen drangen die Sonnenstrahlen hindurch und wanderten vor mir über den Holzboden. Es war ein schöner Tag, zu dem die Neuigkeiten, die ich zu verkünden hatte, überhaupt nicht passen wollten.
    Als alle eingetroffen waren, stieg ich – weil nichts Besseres zur Hand war – auf einen Stuhl. »Ich habe euch zusammengerufen, um über die verschwundenen Einwohner zu sprechen«, begann ich. »Ich weiß nicht, ob es jemand bemerkt hat, aber ich war nachts oft draußen unterwegs und habe Wache gehalten und gewartet. Schließlich habe ich meinen Freund Dorian zu Hilfe gerufen.« Ich deutete auf ihn. Er hatte die Rüstung angelegt und bot einen prächtigen Anblick.
    »Ich habe ihn am frühen Morgen gesehen«, erklärte ein Mann. Es war David Tanner, Sadies Vater. Innerlich zuckte ich zusammen.
    »Genau. Ich konnte nicht jeden Tag weiterarbeiten und

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