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Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Titel: Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning
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mich ein. »Wir haben noch Monate, da kommt es auf ein oder zwei Stunden mehr oder weniger nicht an.«
    Ich wollte sie schon gereizt anfauchen, da kehrte Adam zurück, und rasch schloss ich den Mund. »Seine Majestät empfängt Sie jetzt.« Ich musste zugeben, dass eine halbe Stunde doch nicht so lange war.
    »Danke, Adam«, erwiderte ich gewandt. Ich hatte mich bereits umgestellt, die Gereiztheit war verflogen, und ich war der Inbegriff von Eleganz und Höflichkeit. Penny und ich folgten ihm in den kleinen Salon, den Edward für informelle Treffen benutzte.
    Nach einigen Formalitäten konnte ich den Anlass meines Besuchs endlich vortragen. »Euer Majestät, ich habe einige Dinge erfahren, von denen Ihr wissen solltet.«
    »Immer nur freiheraus damit, ich bin ganz Ohr«, antwortete er.
    Ich hatte beschlossen, Pennys Begabung nicht zu erwähnen, und kam direkt auf das zu sprechen, was Marc mir erzählt hatte. »Marcus Lancaster suchte mich heute auf und überbrachte mir eine Botschaft von Millicenth.« Darauf zog Edward die Augenbrauen hoch. »Er sagte mir, Gododdin bereite sich auf einen Krieg vor und werde im Frühling gegen Lothion marschieren.«
    Der König hob eine Hand. »Wir haben Berichte erhalten, dass sie militärische Vorbereitungen treffen, Übungen durchführen und so weiter. Wir hätten jedoch nicht vermutet, dass sie etwas in dieser Art versuchen. Gododdin kann nicht hoffen, einen solchen Krieg zu gewinnen.«
    »Sie folgen nicht dem Diktat der Vernunft, Majestät, sondern den Befehlen ihres wahnsinnigen Gottes«, antwortete ich. »Außerdem gehen in Arundel und auch auf meinem Land Shiggreth um. Die Göttin glaubt, Mal’goroth habe sie erschaffen, um vor dem Krieg Verwirrung zu stiften.« Ich war nicht sicher, ob er schon einmal von den Shiggreth gehört hatte, und war bereit, es ihm zu erklären, falls er danach fragte.
    Edward beugte sich überrascht vor. »Shiggreth! Das sind doch nur Fabelwesen. Ihr müsst Euch irren. Laut den Überlieferungen wurden sie nach Balinthors Niederlage ausgelöscht.«
    »Auch ich hätte Mühe, diese Geschichte zu glauben, Euer Majestät, selbst wenn sie von einer Göttin übermittelt wird. Doch da waren auch meine eigenen Erlebnisse vor der Reise nach Albamarl.« Ich nahm mir einige Minuten Zeit, das Wesen zu beschreiben, das Penny und ich getötet hatten. Sein Verstand war scharf, und er erfasste rasch, was ich ihm sagte.
    »Wie viele Männer könnt Ihr in Cameron aufbieten?«, fragte er.
    »Sire, ich habe gerade erst begonnen, das Anwesen meiner Mutter wiederaufzubauen. Im Augenblick verfüge ich über gar keine Bewaffneten«, antwortete ich ehrlich.
    »Dann ist Eure Stadt verloren. Arundel kann nicht hoffen, so viele Feinde zu besiegen, und durch dieses Gebiet werden sie als Erstes ziehen. Selbst mit Lancasters Hilfe könnt Ihr kaum mehr tun, als sie eine Weile aufzuhalten. Vielleicht nicht einmal das.«
    »Aber Ihr werdet ihnen doch gewiss an der Grenze entgegentreten?« Ich war schockiert, obwohl Rose mich gewarnt hatte, dass seine Reaktion genau so ausfallen konnte.
    »Die Grenze selbst kann man nicht verteidigen. Es wäre dumm, den Feind dort zu bekämpfen. Wir werden uns natürlich mit Lord Hightower und den Marschällen beraten, aber höchstwahrscheinlich können wir sie am Trent stellen, wo sie während der Flussüberquerung verwundbar sind. Sofern sie nicht nach Norden abschwenken und die Berge überwinden wollen, werden sie Euer und Lancasters Land überrennen.« Edward machte offenbar nicht viel Federlesens, wenn es darum ging, seinen Untertanen den Verlust ihres Lebensunterhalts oder gar ihres Lebens zuzumuten.
    »Was soll aus meinem Volk werden, Euer Majestät?«
    »Ich würde Euch raten, Euer Land aufzugeben. Bringt gleich zu Frühlingsanfang alle fort, die sich bewegen können. Sobald der Krieg vorbei ist, könnt Ihr ja alles wiederaufbauen.« Edwards Stimme klang hart.
    »Euer Majestät, ich bitte um Verzeihung, aber sie werden verhungern. Ich wüsste nicht, wohin mit ihnen … und wo ich Unterkunft und Essen für sie finden sollte, wenn sie alles verloren haben. Die Überlebenden werden zurückkehren und feststellen, dass ihre Häuser zerstört sind und das Vieh geschlachtet ist, weil die Eindringlinge sich ernähren wollten – sofern wir überhaupt jemals zurückkehren.« Gut möglich, dass ich sehr aufgeregt sprach.
    »Maßt Euch nicht an, uns über unsere Aufgaben zu belehren, junger Lord! Uns ist sehr wohl bewusst, dass unsere Untertanen leiden

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