Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Titel: Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning
Vom Netzwerk:
müssen, wenn der Krieg unser Land heimsucht. Es ist unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass noch ein Königreich vorhanden ist, nachdem der Krieg gewonnen wurde. Wir haben mehr zu berücksichtigen als nur Cameron! Wie es aussieht, könnten wir Euch sogar bestrafen, weil Ihr nicht fähig seid, der Aushebung Folge zu leisten!« Das Gesicht des Königs war rot angelaufen. Mit der Aushebung meinte er die Einberufung, bei der alle Adligen Ritter und Bewaffnete für das Heer des Königs abstellen mussten. Da ich über keine eigenen Kämpfer verfügte und dem Ruf nicht nachkommen konnte, würde ich meinen Eid brechen. »Was wollt Ihr denn nun noch?«, fragte er.
    »Ich kann mein Land und die Menschen, die von mir abhängen, nicht im Stich lassen«, antwortete ich.
    »Seid vorsichtig, junger Illeniel. Ihr steht im Begriff, die Grenze zum Hochverrat zu überschreiten.«
    »Ich bin der letzte Magier und die einzige Verteidigung, die diese Menschen haben. Wenn niemand sonst sie beschützen will, dann werde ich es tun. Der Feind wird für jeden Schritt, den er auf das Land von Cameron tut, teuer bezahlen. Ihr mögt selbst beurteilen, ob dies Verrat ist oder nicht!« Während ich sprach, nahmen auch meine Erregung und mein Zorn zu. Einen Augenblick lang schien es ganz so, als schlüge unter mir in der Erde ein gewaltiges Herz, dessen Pochen ich spüren konnte. Nachdem ich knirschend die letzten Worte gesprochen hatte, setzte ich den Fuß kräftig auf den Boden und hatte das Gefühl, die Erde bewege sich. Dieses Gefühl fand ich erschreckend, und sogleich fragte ich mich, ob ich es mir nur eingebildet hatte. Mein Kopf war alles andere als klar.
    König Edward war kreidebleich geworden. Von der Decke rieselte etwas feiner Staub herunter. Er packte die Armlehnen, als befürchtete er, gleich vom Stuhl zu fallen. Vielleicht hatte ich es mir doch nicht eingebildet. »Nun gut, wir haben Mitgefühl für Euer schweres Los. Wenn es Euer Wunsch ist, dann habt Ihr unsere Erlaubnis, auf diese Weise zu verfahren.« Sein Tonfall gab mir zu verstehen, dass die Audienz hiermit vorbei war. Mit dem Magierblick entdeckte ich allerdings die Angst, die er zu verbergen suchte.
    Ich verneigte mich und richtete mich wieder auf, um zu gehen. Als wir fast schon an der Tür waren, hielt er mich noch einmal auf. »Mordecai!«
    »Ja, Euer Majestät?«
    »Der Ausbilder, sein Name ist Cyhan, befindet sich bereits im Schloss. Adam wird Euch zu ihm führen. Er wird bei Euch und Penelope bleiben, bis die Ausbildung abgeschlossen und die Bindung vollzogen ist. Habt Ihr das verstanden?«
    »Gewiss, Euer Majestät.« Ich verneigte mich noch einmal und ging zähneknirschend hinaus. Natürlich verstehe ich das. Du willst dem Hund einen Maulkorb verpassen, ehe er die Tollwut bekommt und dich beißt , dachte ich.
    Draußen schritt ich so zornig aus, dass Penny kaum noch mithalten konnte. »Du wusstest doch, dass dies geschehen werde. Rose hat es ja gesagt«, erinnerte sie mich. »Hast du da drin die Erde beben lassen?«
    »Das weiß ich nicht genau. Ich habe es zwar gefühlt, aber ich hatte nicht den Eindruck, dass ich es wirklich getan habe. Der Mann hat mir gesagt, er wolle unser Volk im Stich lassen! Es ist nicht zweckmäßig, ihnen zu helfen. Was ist das nur für ein König?« Ich war sehr verärgert.
    Penny sah sich um. »Sprich leise«, zischte sie. »Wir sind immer noch im Palast.«
    Natürlich hatte sie recht, aber ich war viel zu wütend, um mich darum zu scheren. Adam kam aus einer Seitentür auf uns zu. »Wenn Ihr mir folgen wollt, Mylord, dann führe ich Euch zum Ausbilder.« Er war so leise wie ein Geist. Hätte ich nicht den Magiersinn besessen, ich hätte mich fast zu Tode erschrocken.
    »Führe uns«, antwortete ich, ohne mich zu ihm umzudrehen.
    Wir wanderten erst durch mehrere lange Gänge und dann eine Treppe hinunter, bis wir einen weiteren Warteraum erreichten, in dem sich ein Mann befand. Er war wirklich sehr groß, das musste ich ihm lassen. Etwas mehr als sechs Fuß, was bedeutete, dass er sich auf Augenhöhe mit mir befand. Doch ich war schlank, und er … er war es nicht. Er war mit Muskeln bepackt wie ein Schwein mit Schlamm, was bedeuten soll, dass es erheblich mehr gab, als man für notwendig halten mochte. Er hatte dunkelbraune Haare und eine braune Haut, so wie ein Mensch, der sich viel im Freien aufhielt.
    »Dann seid Ihr mein Dompteur.« Ich war nicht in der Stimmung, besonders höflich mit ihm umzugehen. Obwohl ich so zornig war,

Weitere Kostenlose Bücher