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Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Titel: Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning
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nächsten Morgen waren wir schon früh auf den Beinen. Ich bot James an, den Schaden an seinem Haus zu bezahlen, doch er lehnte ab und erklärte, er sei mir noch eine Menge schuldig, da ich ihm das Leben gerettet habe. Dem widersprach ich zwar, doch ich musste noch viel zu viele andere Dinge erledigen, um meinen Standpunkt mit besonderem Nachdruck zu vertreten.
    Schließlich ritten wir gemächlich los. Allein wären wir zwar zügiger vorangekommen, doch die Maultiere, die das Gold trugen, konnten nun einmal nicht schneller laufen. Penny hatte sich mit dem Kettenhemd über dem gepolsterten Gambeson wieder als reisende Kriegerin ausstaffiert und ritt ganz hinten. Jetzt trug sie das Schwert stolz und offen. Die Bindung hatte die Waffe offenbar auch verbessert. Ich hatte sie nicht verzaubert, doch nun war sie so scharf wie das Schwert, das ich für Dorian behandelt hatte.
    Darüber dachte ich nach, während wir ritten. Vermutlich erneuerte die Bindung zwischen uns ständig die Magie, die dem Schwert die Schärfe verlieh. Das bedeutete, dass uns die Bindung einen gewissen Preis abverlangte. Ein geringer Teil unserer persönlichen Kraft musste hineinfließen, um sie zu erhalten. Ich fragte mich, ob es noch einen anderen Preis zu bezahlen gab, wusste aber zu wenig über die Angelegenheit, um mir eine Vorstellung davon machen zu können.
    Penny war guter Dinge. Begeistert, könnte man sogar sagen. So war sie schon, seit wir die Bindung eingegangen waren. Ihre neu entdeckte Kraft und Energie erfüllte sie zudem mit großer Lebensfreude. Ich bin recht sicher, dass sie sich auf die abendliche Übungsstunde mit Cyhan freute. Im Grunde hatte sie deutlich erklärt, dass sie noch ein Hühnchen mit ihm zu rupfen habe. Hoffentlich fügten sich die beiden keine Verletzungen zu, die ich nicht heilen konnte.
    Cyhan lenkte sein Pferd näher an meines heran. »Halt die Augen offen. Wenn sie uns Leute hinterhergeschickt haben, dann werden sie heute Abend oder morgen angreifen.«
    Ich hatte unsere vorherige Unterhaltung nicht vergessen. »Ich weiß. Ich erkunde ständig die Hügel in der Nähe. Wenn jemand herankommt, spüre ich ihn. Wir müssten früh genug vorgewarnt werden.«
    »Das wäre gut, aber ich würde mich nicht darauf verlassen. Man erlebt immer wieder Überraschungen. Vielleicht kennen sie einen Weg, der Entdeckung zu entgehen, der dir noch nicht bekannt ist«, antwortete er.
    Das war typisch. Hätte ich ihm gesagt, dass sie nackt und nur mit Löffeln bewaffnet angreifen wollten, dann hätte er mir erklärt, wie gefährlich ein Löffel sein konnte. Offenbar litt er unter Verfolgungswahn.
    Marc beugte sich zu mir herüber. »Mort, du musst dich entspannen. Du wirkst so nervös.«
    »Ich bin gar nicht so nervös, oder ich wäre es nicht, wenn er nicht ein solcher Schwarzmaler wäre.«
    Um die Mittagszeit rasteten wir, um etwas zu essen. Als wir anhielten, sprang Penny demonstrativ mit einem großen Satz von ihrem Pferd herunter und hüpfte aus dem Stand wieder hinauf. Das machte ihr so großen Spaß, dass sie es mehrmals wiederholte. Als sie Anlauf nahm, um ganz über das Pferd hinwegzuspringen, stieg das Tier, dem ihr seltsames Verhalten offenbar nicht geheuer war, beinahe hoch. Sie musste mehrere Minuten auf das Pferd einreden, um es zu beruhigen.
    »Das macht dir viel zu viel Spaß«, bemerkte ich kurz danach, als wir Brot und Käse aßen.
    »Und du, mein süßer Mann, bist eifersüchtig«, gab sie zurück.
    »Schwerlich. Ich könnte das Pferd über dich hinwegfliegen lassen, aber im Gegensatz zu dir denke ich dabei vor allem an die Angst, die das arme Tier ausstehen müsste«, erwiderte ich unwirsch.
    »Wenn ihr zwei mit Essen fertig seid, ist es Zeit für die nächste Lektion meiner Schülerin. Offensichtlich muss sie einen Überschuss an Energie abarbeiten«, schaltete sich Cyhan ein.
    Die beiden übten auf einer kleinen Lichtung neben der Straße. Ich war neugierig, wie es ausgehen werde. Penny legte offensichtlich mehr Kraft und Beweglichkeit an den Tag, als man es von irgendjemandem – ob Mann oder Frau – erwarten konnte. Trotzdem war der ältere Krieger mein Favorit, weil er dank Erfahrung und ständiger Übung so gut geworden war, wie es ein normaler Mensch überhaupt nur werden konnte.
    Sie kämpften mit bloßen Händen, denn Cyhan war der Ansicht, es sei zu gefährlich, mit Waffen zu üben, solange sich Penny nicht an ihre neuen Fähigkeiten gewöhnt hatte. Das kam dem Eingeständnis gleich, dass er fürchtete,

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