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Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Titel: Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning
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wusste, konnte ich keinen Unterschied zwischen der Straße und der Fallgrube erkennen.
    Da ich ohnehin gerade wütend war, formte ich in dem Bereich, wo sich die Falle befand, einen flachen Schild, über den wir laufen konnten. Ich war sicher, dass er mein Gewicht tragen würde.
    »Sagtest du nicht, dort sei eine Falle?«, fragte Penny unsicher.
    »Richtig, aber jetzt wollen wir mal sehen, wie sie sich fühlen, wenn wir mühelos darüber hinwegspazieren. Komm, es ist sicher.« Ich drehte mich um und ging weiter. Penny folgte mir eilig.
    »Was tust du, wenn wir sie finden?«
    »Ich rede mit ihnen und versuche, sie umzustimmen«, erwiderte ich. Die Tatsache, dass es nur noch fünfzig Schritte waren, hatte ich ihr nicht eigens mitgeteilt. Mit einer raschen lycianischen Beschwörung schützte ich Penny mit einem Schild. Ihr Kettenhemd mochte zwar Pfeile abhalten, aber ein Zufallstreffer konnte sie dennoch töten, wenn er eine ungeschützte Stelle traf.
    »Ich glaube, ich höre sie«, flüsterte sie. Anscheinend waren ihre Ohren inzwischen besser als meine, denn ich vermochte nichts aufzufangen, obwohl ich wusste, dass die Gegner links und rechts neben der Straße nur noch zwanzig Schritte entfernt waren.
    »Ja, da sind sie …«, begann ich, aber die Räuber warteten nicht, bis ich den Satz beendet hatte. Aus mehreren Richtungen zugleich prasselten Pfeile auf uns ein, die jedoch harmlos von den Schilden abprallten. Penny hatte das Schwert gezogen, ehe ich auch nur blinzeln konnte. Sie war so schnell, dass sie beinahe einen Pfeil im Flug zerschnitten hätte, wenn auch immer noch etwas ungelenk.
    »Das musst du noch üben«, bemerkte ich und holte meinen kleinen Beutel mit Steinen hervor. Ich griff hinein, zog einen in der Größe meines Daumens heraus und drehte ihn zwischen den Fingern hin und her. »Wer ist euer Anführer? Ich möchte euch ein Angebot machen!«, rief ich den Bäumen am Straßenrand zu. Bisher hatten sich die Banditen noch nicht gezeigt.
    Die Antwort bestand aus einem weiteren Pfeilhagel. »Na gut«, sagte ich. » Tielen striltos! « Ich blies auf den Stein in meiner Hand, der davonsauste, als wäre er aus einer Schleuder abgeschossen worden. Er flog in einem Bogen und folgte der unsichtbaren Linie, die ich im Geiste vorgezeichnet hatte, bis er den Kopf eines Bogenschützen traf, der sich zwischen den Bäumen versteckt hatte. Ich hörte ein Klatschen und sah mit dem Magiersinn, wie der Mann in seinem Versteck zusammenbrach.
    Die Pfeile flogen unablässig, deshalb wiederholte ich den Angriff mit drei weiteren Steinen. Drei Räuber gingen im Zwielicht zwischen den Bäumen zu Boden. »Wir sollten uns wirklich unterhalten! Es muss doch nicht so enden!«, rief ich noch einmal. Penny sah mir genau zu und war nicht ganz sicher, was hier vor sich ging. Wahrscheinlich erkannte sie nicht, wie wirkungsvoll die Steine waren.
    Ein paar weitere Pfeile kamen geflogen. Ich prägte mir den Ursprung ein und zielte zunächst auf die Männer, die sie abgeschossen hatten. Drei Steine, vier, fünf … ganz sicher war ich mir nicht, aber schließlich meinte ich doch, ich hätte die Bogenschützen erledigt. »Ich werde dieses Angebot nicht wiederholen! Streckt die Waffen und kommt heraus, damit wir reden können!«
    Ich hörte Flüche, als sie bemerkten, wie viele ihrer Kameraden bereits ausgeschaltet waren. Dann rannten sie durch das dichte Unterholz davon. »Verdammt«, schimpfte ich.
    »Was ist los?«, fragte Penny. »Laufen sie vor den Steinen weg?«
    »Es scheint so. Ich wollte sie nicht alle verletzen, aber ich kann sie doch auch nicht entkommen lassen. Es könnten noch mehr unterwegs sein.« Die fliehenden Männer waren noch sehr nahe, soweit es meine Magiersinne betraf. Selbst in vollem Lauf würden sie noch ein oder zwei Minuten brauchen, um außer Reichweite zu gelangen. Ich schickte ihnen Steine hinterher und traf sie nacheinander, bis sie reglos am Boden lagen.
    »Ich glaube, das waren jetzt alle«, sagte ich, während ich die restlichen Steine in den Beutel zurückschob. »Lass uns nachsehen, wer sie sind. Vielleicht finden wir heraus, wer sie angeheuert hat.«
    »Sehr wohl, Durchlaucht.«
    »Das heißt eigentlich ›Euer Gnaden‹. Ich bin Graf und kein Herzog«, antwortete ich außerordentlich humorlos. Dabei verkrampfte sich zwar mein Herz und stach, aber ich gab trotzdem nicht nach.
    Penny antwortete nicht, doch ich hatte gespürt, wie sie bei meiner kalten Antwort zusammengezuckt war. Wir suchten den

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