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Der Chaos-Pakt

Titel: Der Chaos-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt jr.
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vielleicht nicht gleich, unser Untergang sein werden. Möglicherweise nicht diese beiden hier, aber gewiss doch die in den Westhörnern.«
    »Das kann sein, mein Sohn, aber falls wir nicht mehr Münzen eintreiben und mehr Bewaffnete rekrutieren können, werden wir sehr bald schon in der Gewalt des Herrschers von Cyador sein – und falls die Engel uns nicht auf irgendeine Weise helfen können.«
    »Ich wünsche ihnen jeden Erfolg mit diesen alten Schriftrollen«, sagte Fornal lachend. »Aber ich brauche Bewaffnete und Feuerlanzen oder etwas Ähnliches, keine schönen Worte.«
    »Sie haben gewisse Fähigkeiten«, erinnerte Zeldyan ihn freundlich. »Ausreichend, um fast jeden Bewaffneten zu vernichten, der sie angegriffen hat, und um an einem Ort zu leben, an dem niemand sonst leben kann. Lasst uns sehen, was sie anzubieten haben.«
    »Recht so«, stimmte Gethen zu. »Es kostet uns fast nichts.«
    »Nur wenn wir uns auf sie verlassen und sie uns nichts zu bieten haben, wird es uns teuer zu stehen kommen«, wandte Fornal ein. »Vielleicht sollten wir versuchen, einen Beweis dafür zu bekommen, dass sie sind, was sie zu sein behaupten.«
    »Einen Beweis?« Gethen hob die Augenbrauen. »Denkst du an etwas Bestimmtes?«
    »Ich würde die Engel gern zu einem Übungskampf einladen. Bisher habe ich nur Gerüchte und Geschichten gehört. Ich will es mit eigenen Augen sehen.« Er spreizte die Finger. »Ich glaube, das kann keinen Schaden anrichten. Wenn sie wirklich so gut sind, wie man sagt, dann wird es sich herumsprechen, und diejenigen, die sich gegen die Verbündeten meiner Schwester verwenden, müssen verstummen.«
    »Nur ein Übungskampf?«, fragte Zeldyan.
    »Natürlich.« Fornal lächelte. »Mit diesem Beweis im Rücken werden die Leute zufrieden zusehen, wie ich übermorgen nach Rohrn aufbreche.«
    Zeldyan runzelte die Stirn.
    »Was kann ein Übungskampf denn schon schaden?«, drängte Fornal.
    »Er kann sehr großen Schaden anrichten«, sagte Gethen, »wenn du einen Engel provozierst, bis er dir den Kopf abschlägt.«
    »Ich habe nicht die Absicht, ihre Fähigkeiten mithilfe eigener Verstümmelungen zu beweisen. Ich werde äußerst vorsichtig sein.«
    »Das will ich doch hoffen«, sagte Gethen.
    »Wie du meinst, Bruder.« Zeldyan nickte.
    Gethen runzelte die Stirn und hustete.

 
XLV
     
    N ylan saß im Dunklen auf dem Fußende des Betts. Sein Magen rebellierte nach dem scharf gewürzten Abendessen, während er seinen schlafenden Sohn betrachtete. »Wenigstens ist er jetzt nicht die ganze Nacht wach.«
    »Nein«, antwortete Ayrlyn aus dem Badezimmer. »Er ist den ganzen Tag auf den Beinen, bis wir abends erschöpft ins Bett fallen.« Nur mit einem dünnen Baumwollhemd bekleidet, kam sie ins Schlafzimmer zurück.
    »Das kenne ich noch gar nicht.« Nylans Nachtsichtigkeit war so gut wie eh und je. Vielleicht sogar, dachte er, dank der Übung noch etwas verbessert. Er wusste immer noch nicht, welchem Umstand er diese Gabe zu verdanken hatte. Vielleicht hing es ja irgendwie damit zusammen, dass er die Felder von Ordnung und Chaos wahrnehmen konnte, die alles zu umgeben schienen. Einschließlich der Bäume, die er bisher nur in Träumen gesehen hatte.
    »Ein Geschenk der Regentin.«
    »Das gefällt mir, aber ich muss sagen, dass mir der Inhalt sogar noch besser gefällt als die Verpackung.« Nylan stand vorsichtig auf.
    »Gut.« Ayrlyn ging um ihn herum und setzte sich im Schneidersitz auf die andere Seite des Betts.
    »Bist du wütend auf mich?«, fragte er.
    »Bei der Dunkelheit, nein.« Sie rieb sich die Stirn. »Ich will hier einfach nur eine Weile sitzen bleiben. Ich habe immer noch Kopfschmerzen.«
    »Das tut mir Leid.« Nylan unterdrückte ein Seufzen und setzte sich wieder.
    »Ist ja nicht deine Schuld. Die meisten Bücher waren ziemlich langweilig.« Sie gähnte.
    »Ein Dutzend Bücher oder Schriftrollen haben wir aus mehr als fünfhundert ausgewählt, aber nicht eines war darunter, das uns mehr verraten würde, als dass die alten Rationalisten genug Macht hatten, einen magischen Wald einzuäschern, Flüsse zu verlegen und Wagen und Schiffe zu bauen, die über einen eigenen Antrieb verfügt haben.«
    »Nun ja«, überlegte Ayrlyn, »die Legenden werden sagen, dass du genug Macht hattest, zwei mächtige Heere zu vernichten und magische Schwerter und verzauberte Bogen zu schmieden, aber diejenigen, die es aufschreiben, werden keine Ahnung haben, was wirklich geschah.«
    »Wie schön. Dummerweise ist Cyador aber

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