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Der Chaos-Pakt

Titel: Der Chaos-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt jr.
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aber man kann hier nicht erkennen, ob es nur Legenden sind, ob es um Kontrolle der Ordnung, um den Einsatz von Chaos oder um primitive Dampfmaschinen geht.«
    »Legenden und Dampfmaschinen und ein wenig Weiße Magie«, meinte Ayrlyn.
    »Wahrscheinlich, aber wir wollen uns weiter umsehen. Es kann doch nicht so lange dauern, fünfhundert Bücher kurz durchzuschauen.«
    »Mir kommt es sehr langwierig vor.« Ayrlyn schüttelte den Kopf. »Die meisten Bücher sind schrecklich, einfach schrecklich.«
    Nylan nickte.

 
XLIV
     
    D ie drei Regenten saßen im alten Turmzimmer am Tisch. Zeldyan stillte Nesslek, den Stuhl hatte sie ein Stück vom alten, verkratzten Holztisch abgerückt, auf dem nur ein Krug Wein und drei Kelche standen. Ein warmer Wind wehte durchs offene Fenster herein, ließ ein paar Ascheflocken im kalten Kamin auffliegen. Staubflocken funkelten im Sonnenlicht, das durchs Fenster fiel.
    »Ich traue ihnen nicht«, meinte Fornal bedächtig. »Sie haben die Feuer des Himmels benutzt, aber sie sagen, sie können sie nicht mehr rufen. Sie verraten uns nicht, was sie tun können, aber sie können viele Sprachen lesen. Und sie tragen diese teuflischen Schwerter, auch wenn sie noch nicht die Klinge erhoben haben. Übrigens hat sie auch noch nie jemand kämpfen gesehen.«
    »Wünschst du denn, dass unsere Gäste das Schwert erheben?«, fragte Zeldyan. Sie verlagerte Nesslek ein wenig, nahm ihn aber nicht von der Brust, an der er trank.
    »Sie haben seltsame Haare.« Gethen blickte zum offenen Fenster, das einen prächtigen Ausblick über Lornth bot. »Und sie haben auch sonst etwas sehr Seltsames an sich.«
    »Ebenso ihr Sohn«, fügte Zeldyan hinzu.
    »Die Anführerin der Engel hatte schwarzes Haar. Vielleicht ist das silberne Haar für die Engel so fremdartig wie für uns. Wir wissen zu wenig.« Fornal trank seinen Weinkelch aus.
    Zeldyan legte sich Nesslek über die Schulter, zog ihr locker sitzendes Hemd wieder zu und klopfte ihrem Sohn auf den Rücken. »Aber sie erscheinen mir, als würden sie die Wahrheit sagen.«
    »Niemand gibt sich Mühe, von vornherein wie ein Lügner zu klingen.« Fornal langte nach dem Weinkrug. »Wo sind sie jetzt?«
    »In der Großen Bibliothek.«
    »Was haben sie bisher herausgefunden? Oder ist das Lesen eine weitere Fähigkeit, deren Anwendung noch nie jemand beobachten konnte?« Fornal füllte seinen Kelch nach. Ein paar Tropfen spritzten auf den zerkratzten Tisch.
    »So scheint es«, antwortete Zeldyan. »Der silberhaarige Mann – Ser Nylan – sagte mir, er hätte in einer der Schriftrollen etwas über einen Verwunschenen Wald gefunden. Er schien äußerst interessiert. Ich habe noch nie davon gehört.«
    »Die alten Legenden besagen, dass der Wald einst gegen die Weißen Dämonen kämpfte und dass die Weißen ihn hinter unzerstörbaren Mauern eingesperrt haben«, erklärte Gethen. »Ich hatte es ganz vergessen.«
    »Was haben wir sonst noch alles vergessen?« Fornal schüttelte enttäuscht den Kopf. »Haben sie noch mehr gesagt?«
    »Ser Nylan meinte, sie könnten bis zum Ende des Tages geklärt haben, welche Bücher wichtig sind. Innerhalb einiger Tage könnten sie dann das Wissen erschließen, das in den Büchern zu finden ist.« Zeldyan hielt inne. »Dort sind Hunderte von Büchern und Schriftrollen. Nicht einmal Terek hätte sie so schnell lesen können.«
    »Der Mann ist mir nicht geheuer«, sagte Fornal. »Er hat etwas Eigenartiges an sich. Ich weiß nicht, er spricht gut, aber schöne Worte sind eben doch nur schöne Worte.«
    Gethen runzelte die Stirn. »Habt ihr seine Hände gesehen? Sie haben Schwielen und die Arme, so schlank er auch scheint, sind muskulös.«
    »Die Muskeln allein machen noch keinen Bewaffneten. Viele unserer guten Kämpfer könnten ihn in der Luft zerreißen.«
    »Ich erinnere mich, dass mehr als nur ein paar Bewaffnete genau dies über die Engel dachten. Sie sind alle tot«, warnte Gethen.
    »Du meinst also, sie seien gefährlich, Vater. Ich räume ein, dass ein guter Verbündeter zugleich einer ist, der einen gefährlichen Feind abgeben würde. Wie weit wollen wir ihnen nun vertrauen? Und wie können wir sicherstellen, dass sie zu unserem Nutzen arbeiten?«
    »Fornal«, sagte Gethen, »sie reisen mit einem Kind. So etwas tut man nicht ohne gewichtige Gründe. Allein diese Tatsache macht sie bereits verwundbar.«
    Der Mann mit dem schwarzen Bart hob seinen Kelch. »Ich traue ihnen trotzdem nicht. Ich mache mir Sorgen, dass die Engel eines Tages,

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