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Der Chaos-Pakt

Titel: Der Chaos-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt jr.
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hier ist interessant.« Er hustete, räusperte sich und begann zu lesen. »Bevor die Weißen die mächtigen Gipfel im Westen überwanden, war das ganze Land bis hin zum Westmeer vom Großen Wald bedeckt.«
    »Was soll daran ungewöhnlich sein?« Ayrlyn runzelte die Stirn und schaukelte Weryl ein wenig auf dem Knie, während sie die verblasste Tinte im vor ihr liegenden Buch betrachtete. »Die meisten Gegenden sind mit Bäumen oder Gras oder sonst etwas bewachsen. Hier war es ein Wald, was aber für einen Planeten, der zur Besiedlung tauglich gemacht wird, nicht ungewöhnlich ist.«
    »... und nur wenige der ersten Weißen vermochten im Großen Wald zu überleben. Jene aber, die ihnen folgten, waren erzürnt und richteten ihre Feuerspiegel auf die mächtigen Bäume, die den Himmel verdeckten, und es gab einen Ascheregen und der größte Teil des Waldes starb ...«
    »Das klingt aber seltsam«, räumte Ayrlyn ein. »Einen ganzen Kontinent oder auch nur einen Teil davon niederbrennen, nachdem man sich erst die Mühe gemacht hat, den Planeten für die Besiedlung einzurichten?«
    »Hör mal, wie es weitergeht.« Nylan räusperte sich wieder. »Dann riss die Weiße Majestät die Flüsse aus ihren Betten ... schließlich wurden Schiffe ohne Segel gebaut und Wagen, die ohne äußeren Antrieb von einem Ende Cyadors zum anderen auf weiß gepflasterten Straßen fahren konnten, von Fyrad bis Cyad und noch weiter. Und zahlreiche Städte erhoben sich aus der Asche des Verwunschenen Waldes.« Er sah Ayrlyn an.
    »Steht dort etwas darüber, wie diese Wagen oder die Schiffe angetrieben wurden? Reden wir über Biotechnologie oder einfach über Dampfmaschinen?«
    »Darüber steht hier nichts. Ich sehe aber ...« Er unterbrach sich, als die Tür zur Bibliothek quietschte.
    Zeldyan, die Nesslek auf der Hüfte trug, betrat den halb dunklen Raum.
    »Seid gegrüßt, Regentin«, sagte Ayrlyn.
    »Seid gegrüßt.« Die Regentin begrüßte die Engel mit einem Nicken. »Sei auch du gegrüßt, junger Weryl.«
    »Daaa ..«, machte Weryl.
    »... oooh...«, stimmte Nesslek ein.
    »Habt Ihr gefunden, was Ihr sucht?«, fragte die blonde Regentin.
    »Vielleicht.« Nylan hob ein kleines Buch. »Dieses hier habe ich gerade erst entdeckt. Dort ist von der Weißen Majestät und von großen Wagen die Rede, die sich selbstständig bewegen konnten, und von einer großen Waffe, die ganze Wälder vernichtete. Der Verfasser spricht von einem Verwunschenen Wald, was mir bisher aber nicht viel sagt. Habt Ihr schon einmal davon gehört?«
    Zeldyan runzelte die Stirn. »Ich glaube nicht, aber ich will meinen Vater Gethen fragen. Wenn jemand es weiß, dann er.« Sie setzte sich Nesslek auf die andere Hüfte. »Wie lange wird Eure Suche in den Büchern noch dauern?«
    Ayrlyn zuckte mit den Achseln.
    »Wir können die Bücher heute durchsehen und diejenigen heraussuchen, die uns helfen könnten.« Jetzt zuckte auch Nylan mit den Achseln. »Aber ich kann nicht sagen, wie lange es dauern wird, die Bücher durchzuarbeiten, in denen Detailinformationen stehen. Nicht mehr als ein paar Tage, würde ich schätzen.«
    »Ein paar Tage?«
    »Es braucht Zeit, sie gründlich zu lesen«, erklärte Nylan.
    »Ich verstehe.« Nesslek strampelte und wollte zu Weryl, aber die Regentin legte sich den Kleinen über die Schulter. »Ich wäre dankbar, wenn Ihr uns wissen lassen könntet, was Ihr entdeckt habt.«
    »Das werden wir tun«, versprach Ayrlyn.
    Nachdem Zeldyan die staubige Bibliothek verlassen hatte, nahm Nylan seinen Sohn.
    »Danke«, sagte die Heilerin. »Es ist schwer, sich zu konzentrieren, wenn er strampelt.«
    »Ich weiß.« Nylan leckte sich die Lippen. »Da ist noch etwas. Erinnerst du dich an den Traum mit den Bäumen?«
    »Was für einen Traum von welchen Bäumen?«, fragte Ayrlyn.
    »An den Traum, in dem in den Bäumen dunkle Energien – die Ordnungs-Felder – und die chaotische weiße Energie zusammenflossen.«
    Ayrlyn nickte.
    »Nun ... ich habe ihn noch einmal geträumt und es schien mir sehr wichtig zu sein, beinahe wie eine dringende Aufforderung, aber ich kann mir nicht erklären, was das bedeuten soll.«
    »Glaubst du, dieser Verwunschene Wald könnte irgendwie mit deinem Traum zu tun haben? Das scheint mir aber etwas weit hergeholt.«
    »Ich weiß es nicht, ich musste nur daran denken. Wir haben immer noch nichts gefunden, das uns wirklich weiterhilft. Wenn dieser Bericht der Wahrheit entspricht, dann hatte oder hat Cyador eine hoch entwickelte Technologie,

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