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Der Chaos-Pakt

Titel: Der Chaos-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt jr.
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einzig und allein davon ab, wie leise ihr jetzt seid. Also sprecht kein einziges Wort. Wir kommen bald zurück und führen euch im Kampf gegen die Dämonen an.« Er deutete zur anderen Seite des zerstörten Stalls. »Wir sind weniger als zweihundert Ellen entfernt und werden versuchen, die Weißen so sehr zu verwirren, wie wir nur können. Danach liegt es bei euch, die Arbeit zu Ende zu bringen.« Er nickte knapp und nahm sein Pferd herum.
    Ayrlyn und die anderen beiden Bogenschützen hatten schon die Bogen vorbereitet und die Pfeile bereitgelegt, als Nylan sein Pferd festband und mit seinem eigenen Kompositbogen und den Pfeilen hinter der Barriere südlich des zerstörten Gebäudes seine Position bezog.
    »Tonsar hat sie ja ganz schön angetrieben«, meinte Ayrlyn. Sie rückte ein wenig zur Seite, damit Nylan hinter den Brettern Platz fand.
    »Er will möglichst schnell nach Syskar zurück.«
    »Ich frage mich warum.«
    Sie lachten.
    Das Schweigen, durchbrochen nur vom Rauschen des heißen Windes, dehnte sich.
    »Immer noch nichts von ihnen zu sehen«, murmelte Buretek.
    Ailsor nickte.
    Wieder legte sich Schweigen über die kleine Gruppe.
    »Was meinst du?«, fragte Ayrlyn.
    »Ich wundere mich, dass sie nicht öfter Bogenschützen einsetzen.«
    »Nachdem du in Westwind selbst gesehen hast, wie schwer es ist, Pfeile zu machen, wunderst du dich noch darüber?« Ayrlyn lachte leise. »Pfeile herzustellen ist mühsam, man verliert sie leicht und viele treffen nie das Ziel. Es braucht Zeit und Mühe, einen Bogenschützen auszubilden. Schwerter verliert man nicht so leicht und jeder kann ein Schwert schwingen.«
    »Oh ... in gewisser Weise ist das natürlich einleuchtend, aber Bogen sind so ungefähr die einzige Distanzwaffe in einer primitiven Kultur.«
    »Du unterstellst, dass die Leute, die hier kämpfen, überhaupt Interesse an Distanzwaffen haben.«
    Nylan nickte. Fornal oder die unbekannten Grundbesitzer, die er immer anführte, schienen solche Waffen nicht zu mögen, das war sicher.
    Wieder schwiegen sie eine Weile.
    »Da hinten kann man eine Staubwolke über der Straße sehen«, sagte Ayrlyn leise. »Dort.«
    Der Staub stieg höher, als die ersten weiß gekleideten Reiter auftauchten. Sie bewegten sich in der gemessenen Gangart, mit der sich alle cyadorischen Streitkräfte bewegten. Lichtblitze funkelten auf den Spiegelschilden und den polierten Klingen.
    Als die Lanzenreiter noch fast eine Meile vom ersten Gebäude des Dorfes entfernt waren, ertönten drei melodische Hornsignale. Der ganze Zug schien anzuhalten, dann wurde er breiter und die Lanzenreiter stießen in Dreierreihen weiter vor.
    Die erste Reihe der Lanzenreiter kam im schnellen Trab heran, die kleinen schimmernden Schilde am linken Arm befestigt, die langen weißen Lanzen in die Köcher gesteckt und in exakt dem gleichen Winkel ausgerichtet.
    Die Cyadoraner passierten den ersten zerstörten Schuppen, der an eine Rampe erinnerte, und schwenkten ab in Richtung des Olivenhains und der »Kochfeuer« dahinter. Kein Wort ertönte aus ihren Reihen, nur die Hufschläge trommelten auf dem harten, trockenen Boden.
    »Also gut«, sagte Nylan. Er hob den Kompositbogen und ließ den ersten Pfeil fliegen.
    Soweit Nylan sehen konnte, blinzelten die Lanzenreiter nicht einmal, als der Pfeil durch ihre Reihen flog, ohne Schaden anzurichten. Auch der zweite war ein Fehlschuss.
    Verdammt auch, natürlich tut es mir selbst weh, wenn ich jemanden treffe, aber wenn ich nicht treffe, bin ich tot und das tut noch mehr weh. Der dritte Pfeil traf sein Ziel, ein Lanzenreiter schwankte im Sattel.
    Ayrlyn schoss einen Pfeil ab. »Deine Zielgenauigkeit ist nicht ganz so gut wie dein Bogen.«
    Auch Buretek begann zu schießen.
    Bevor die cyadorischen Lanzenreiter das ebene Gelände vor dem Olivenhain erreicht hatten, waren ungefähr vierzig Pfeile geflogen und acht oder zehn Lanzenreiter, meist verwundet, vom Pferd gekippt. Allerdings, überlegte Nylan, waren in einer primitiven Kultur oft auch leichte Verletzungen tödlich.
    »Schneller jetzt«, befahl er, als die Lanzenreiter sich den verborgenen Gräben näherten. Ein wahrer Pfeilhagel schlug für ein paar Augenblicke den Weißen Reitern entgegen.
    Dann auf einmal sackten mehr als ein Dutzend Pferde ab, wo die unterhöhlte Straße einbrach, die nächsten Reihen drängten nach und wichen den gestürzten Pferden und Reitern aus und damit auch den Pfählen in den Gräben und den zuckenden Tieren. Das Funkeln der Spiegelschilde

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