Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Chaos-Pakt

Titel: Der Chaos-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt jr.
Vom Netzwerk:
breitete sich in alle Richtungen aus.
    Die Schreie der Pferde setzten Nylan zu, aber er schob sein Unbehagen beiseite. »Schießt weiter!«
    Da sich die Ziele kaum noch bewegten, konnten sie mehr Treffer landen als zuvor, aber die Hauptmasse der Lanzenreiter wich seitlich aus und ging den Fallen aus dem Weg.
    »Lass uns verschwinden.« Er berührte Ayrlyn am Arm. Sie gab Buretek einen Stoß, der seinerseits Ailsor anstieß.
    Der Schmied und Ayrlyn sprangen auf die Pferde, die hinter dem ausgebrannten Haus warteten, Buretek und Ailsor folgten ihnen.
    Als Nylan um die zerstörte Scheune herumritt, Ayrlyn neben und die anderen hinter sich, hob er das Schwert, das er aus der Scheide an der Hüfte gezogen hatte. Er sah Tonsar an. »Jetzt!«
    Langsam, viel zu langsam folgten ihm die beiden Züge, die sich hinter den niedrigen Mauern des zerstörten Gebäudes formiert hatten, nach Westen. Es sah beinahe aus, als wollten sie fliehen, bis sie den sanften Hügel erreichten, der sie von den Blicken der Verfolger und Beobachter abschirmte. Dort wandten sie sich wieder nach Süden und ritten parallel zur Straße weiter.
    Wenn die Lanzenreiter den Staub sahen, so hoffte Nylan, würden sie annehmen, dass die Gegner aus Lornth sich zurückzogen. Aber niemand verfolgte sie. Die Cyadoraner waren diszipliniert – vielleicht disziplinierter, als gut für sie war.
    Nylan merkte sich dieses Detail als etwas vor, das er später gründlich durchdenken musste, und konzentrierte sich auf die holprige Seitenstraße, die im Rücken der Cyadoraner wieder auf die Hauptstraße führte. Viel Deckung hatten sie nicht, aber wenn die Lanzenreiter vorbereitet waren und sich allzu heftig wehrten ... nun, sie hatten ihre Ausrüstung bei sich. Sie konnten jederzeit nach Syskar zurückkehren und hätten weiter keinen Verlust erlitten. Sogar das Werkzeug war in kleinen Päckchen auf die Trupps verteilt worden.
    Die Truppe aus Lornth näherte sich in raschem Trab der Nachhut der Lanzenreiter. Die letzten Einheiten wurden durch die Verwirrung an den Gräben vor dem Olivenhain aufgehalten. Sie blickten nach vorn und beobachteten das Durcheinander vor ihnen.
    Nylan hasste es, einen Angriff anzuführen. Er ritt noch nicht lange und hatte immer noch das Gefühl, er könnte jederzeit vom Pferd fallen oder irgendein anderes Unglück erleiden. Aber wenn er oder Ayrlyn nicht die Führung übernahmen, wer sollte es sonst tun?
    Nur ein einziger Cyadoraner sah sich um. Er riss wie in Zeitlupe den Mund auf. Das letzte Dutzend der Nachhut fiel, bevor die anderen auch nur begriffen hatten, wie ihnen geschah.
    Dann machten die Lanzenreiter kehrt, die schimmernden runden Schilde und die Säbel aus Neusilber wurden gehoben und hin und her geschwenkt, als die letzten Reihen der Weißen sich dem Angriff stellten.
    Nylan ging einen Lanzenreiter an, dessen Zaumzeug sich mit dem seines Nachbarn verheddert hatte. Der Mann hatte den langen Speer fallen lassen und wollte nach dem Säbel greifen, aber das Schwert des Engels war schneller.
    Nylan zwang sich, die Klinge festzuhalten, als die unvermeidliche Woge von Weißem Schmerz auf ihn einbrach. Er behielt seine Deckung bei, obwohl er im Sattel schauderte, während Chaos und Tod auf ihn hereinbrachen.
    Aus den Augenwinkeln und während er eine Lanze abwehrte, die eine ganze Meile lang zu sein schien, konnte der Schmied spüren, wie eine, zwei ... drei purpurn uniformierte Gestalten taumelten. Es war Zeit, sich in Sicherheit zu bringen.
    »Zurück, sofort zurück!« Seine Stimme verlor sich im Grunzen der Männer, im aufgewirbelten Staub und den Hufschlägen, aber Tonsar wiederholte den Befehl und langsam lösten sich die Bewaffneten aus Lornth von ihren Gegnern und zogen sich in kleinen Gruppen zurück.
    Nur die grauen Wipfel der Olivenbäume waren noch zu sehen, so hoch wallte der Staub auf.
    »Zurück nach Lornth!«, rief Nylan noch einmal. Er hob das Schwert und wehrte den Stoß einer weiteren langen Lanze ab, bevor er das Kurzschwert herumschwenkte und das Holz durchschnitt. Der Lanzenreiter zog sein Pferd zurück, Nylan ließ ihn fliehen und ritt nach einem letzten Blick auf die umeinander kreisenden purpurnen und schwarzen Gestalten aus dem Schlachtgetümmel heraus.
    Rot blitzte es auf, als Ayrlyns Klinge in einem kurzen Bogen herumgeschwungen wurde. Wieder schwankte ein Lanzenreiter im Sattel. Ayrlyn und Nylan schauderten.
    »Zurück!«, rief er noch einmal keuchend.
    »Du ... zuerst ...« Sie grinste wild, als sie ihm

Weitere Kostenlose Bücher