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Der Chaos-Pakt

Titel: Der Chaos-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt jr.
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Stirn. Laserstrahlen ... ein Laserstrahl hatte eine Entsprechung in den Ordnungs-Feldern und diese Entsprechung hatte er beim Schmieden eingesetzt. Das Glas war eine Entsprechung für die Elektronik. Gedanken jagten durch seinen Kopf ... Piezoelektrizität ... Glas ... was war Glas eigentlich? Silizium war es. Sand. Ordnung aus Chaos? Sand war für sich genommen chaotisch, aber man konnte Glas, Spiegel, Laser und Spiegelschilde daraus machen ...
    »Verdammt auch, ich hätte es gleich sehen müssen!«
    »Was denn?«, fragte Ayrlyn.
    »Es ist so offensichtlich ...«
    »Was denn?« fragte Ayrlyn noch einmal, ein wenig entnervt.
    »Die Spiegelschilde. Traditionen halten sich nur, wenn sie einen Sinn haben. Ich habe angenommen – vielleicht genau wie du –, dass diese reflektierenden Schilde halb aus praktischen Gründen und zum Teil auch wegen der Tradition benutzt werden.«
    »Oh ...« Ayrlyn nickte. »Sie sind ein Schutz gegen Laserstrahlen ... und gegen die Feuerkugeln der Weißen Magier. Sie haben keine Laser mehr, aber ...«
    »Genau. Was haben sie sonst noch?«
    »In den Schriftrollen wurde eine Feuerkanone erwähnt. Ein Laser?«
    »Mag sein. Vielleicht auch einfach ein Flammenwerfer.«
    Nylan runzelte die Stirn.
    »Das ist eine alte Waffe. Du schießt einen Strahl einer brennbaren Flüssigkeit ab und zündest ihn an. Wenn der Druck hoch genug ist, läuft die Flamme nicht zu dir zurück und du bist nicht in Gefahr. So ähnlich funktioniert es.« Ayrlyn trank einen Schluck Wasser, stand auf und streckte sich. »Es ist nicht gerade sehr bequem, auf dem Boden zu sitzen.«
    »Flammenwerfer ... damit können wir zurechtkommen. Magische Laser, die mit Weißer Energie arbeiten, wären etwas anderes«, sagte Nylan.
    Weryl hielt sich an Sylenias Schulter fest und richtete sich auf, dann torkelte er zu Ayrlyn und umarmte ihr Bein. »Ahwen ... Ahwen.«
    »Du bist mir einer.« Ayrlyn hob den silberhaarigen Jungen lächelnd hoch und umarmte ihn.
    Nylan drückte den Korken wieder auf die Wasserflasche und stand auf. Er konnte das Brackwasser unten riechen, obwohl ein frischer Nordwind wehte. Salz und Sand, Grashügel und ein verzauberter Wald, ein Weißes Imperium ...
    »Worüber denkst du nach?«
    »Landkarten, Gläser, Wälder ... alles Mögliche.« Der Schmied rieb sich die Schläfen. Das war das Problem beim Nachdenken. Je mehr er nachdachte, desto mehr Schwierigkeiten und Hindernisse fielen ihm auf – und jede Ablenkung war unangenehmer als die letzte.
    Er schürzte die Lippen. Konnte er eine Karte herstellen, ein Bild? Nun ja ... wenn er es versuchte und scheiterte, würde er nichts verlieren, ganz im Gegensatz zu einem Versuch mit der Weißen Chaos-Energie. Sand, Sandkörnchen ... er ging langsam zu den alten Lagerfeuern der Salzsammler.
    »Nein, Weryl ... lass deinen Vater mal einen Augenblick nachdenken.«
    Ayrlyns Worte erreichten ihn wie aus weiter Ferne, als er vor dem alten Steinring eines Kochfeuers stand. Er scharrte mit dem Stiefel auf dem Boden herum. Lag hier genug Sand?
    Nach kurzem Überlegen ging er wieder zum ausgetrockneten Bereich am Seeufer hinunter. Am nördlichen Ende, wo früher einmal ein Bach den Salzsee gespeist hatte, fand er eine knapp drei Ellen weite Vertiefung, die mit Sand gefüllt war.
    Eine Karte, dachte er. Eine Karte.
    Nichts geschah, außer dass er ein ganz leichtes Ziehen im Kopf spürte.
    Piezoelektrizität, Kristalle, Ordnungs-Ströme ... wie kann man daraus eine Karte machen? Ströme ... Chaos-Ströme, die Muster bilden?
    Beim zweiten Mal dachte er nicht mehr an Landkarten, sondern konzentrierte sich auf die Ströme von Ordnung und Chaos.
    Der Sand wirbelte auf, dunkle Körner traten hervor, bis ein Muster entstand.
    »Das wäre schon einmal etwas ...« Der silberhaarige Engel starrte blinzelnd das Muster im Sand an und setzte sich abrupt daneben auf den Boden. Schon wieder raste sein Herz und die Knie wurden weich.
    Ayrlyn und Weryl kamen zu ihm und blieben am Rand des ausgetrockneten Bachs stehen.
    »Alles in Ordnung?«
    »Das braucht ... viel Kraft.«
    Sie betrachtete den Sand. »Hast du das gemacht?«
    »Irgendwie schon, aber es sagt mir nicht viel.«
    Ayrlyn deutete auf eine Stelle im Sand. »Das da könnte Westwind sein, hier ist der Fluss, dort ist Lornth, da ist die Grenze und der rötliche Sand dort – könnte das nicht der Umriss von Candar sein?«
    »Möglich.« Der Ingenieur hatte noch keine Karten von Candar gesehen und bei der Landung, als er mit einem instabilen

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