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Der Chaos-Pakt

Titel: Der Chaos-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt jr.
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Land nachhaltig verändert und die Kräfte, die sie eingesetzt haben, ruhen an manchen Stellen noch unter der Erde. Ich kann das fühlen, Ayrlyn spürt es auch. Es ist ... es ist beunruhigend ... sie haben den alten Wald immer weiter zurückgedrängt. Aber sie konnten ihn nicht völlig vernichten oder sie hatten Angst, es würde ihnen nicht gelingen. Wie auch immer, die Störung unter dem Boden wird schwächer, je näher man dem Wald kommt.« Der silberhaarige Engel zuckte mit den Achseln. »Je näher man kommt, desto weniger stark spürt man die Störung. Das bedeutet, dass die Leute, die empfindlich auf das Chaos unter der Erde reagieren, sich in der Nähe des Waldes wohl fühlen, auch wenn sie nicht genau wissen, warum.«
    »Es können nicht viele sein«, meinte Ayrlyn. »Wir haben nur dieses eine kleine Dorf gesehen.«
    »Das stimmt wohl.« Nylan trank einen Schluck aus der Wasserflasche und gab sie Ayrlyn. Er presste die Lippen zusammen und verdrängte das Zwicken und Brennen seiner zahlreichen Wunden. Heilten sie wirklich so schnell ab?
    »Das geht über meinen Verstand. Und der kleine Weryl räumt schon wieder alle Packtaschen aus.« Sylenia marschierte ins Haus zurück.
    Nach einer kleinen Pause wandte sich der Schmied an die Heilerin. »Also gut. Wir haben etwas über das Gleichgewicht gelernt. Was jetzt?«
    »Wir gehen wieder in den Wald und lernen noch mehr. Es sollte dieses Mal leichter sein, weil wir schon begonnen haben, das Gleichgewicht in uns selbst herzustellen.«
    »Wie viel leichter?«, fragte Nylan besorgt.
    »Ich würde auf jeden Fall die Schwerter mitnehmen. Wir wissen nicht viel über die wilden Tiere, die hier leben.«
    Es gab noch etliches mehr, das sie nicht wussten, und wahrscheinlich hatten sie viel zu wenig Zeit, um alles zu lernen. Nylan schüttelte den Kopf. Also gut ... sie verstanden das Gleichgewicht im Wald und seine Kräfte jetzt etwas besser ... aber wie konnten sie dieses Wissen gegen Cyador verwenden? Und selbst wenn, wie sollten sie Erfolg haben, wenn der Wald zuvor gescheitert war?
    »Der Wald hat uns nicht verschlungen«, wandte Ayrlyn ein. »Lass uns die Pferde satteln.«
    Nylan spürte, wie fest sie entschlossen war, aber es war Entschlossenheit und kein Plan und ihm war zugleich klar, dass sie nicht mehr viel Zeit hatten. Die Sonne stand schon hoch über dem Wald, als sie das Gelände kurz vor dem älteren Bewuchs erreichten. Noch bevor sie die Pferde an einem Baum festgemacht hatten, der auf einem ehemaligen cyadorischen Acker stand, konnte Nylan spüren, dass sich der Wald verändert hatte – oder hatten sie selbst sich verändert?
    »Wir haben uns verändert. Der Wald wächst, aber er verändert sich nicht.«
    »Alles verändert sich, der Wald aber nicht?«
    »Das ist nicht ...« Ayrlyn hielt inne. »Doch, er verändert sich. Bäume und andere Pflanzen wachsen und sterben. Aber das Gleichgewicht ändert sich nicht.«
    »Ist das nicht überall so, wo etwas lebt?«, fragte er, während er die ersten Schritte hin zum älteren Bewuchs machte.
    »In großem Maßstab gesehen ja, aber die Menschen bringen alles durcheinander ...«
    Nylan verstand, was sie meinte. Die Menschen störten das natürliche Gleichgewicht, bis eine heftige Gegenreaktion einsetzte. Er stieg über die von Ranken bedeckten Mauerreste. »Ich glaube, von den Barrieren der alten Rationalisten hat der Wald nicht viel gehalten«, meinte er mit einem Blick nach unten.
    »Er wehrt sich instinktiv gegen Barrieren, die nicht natürlich sind.«
    »Wohingegen Menschen instinktiv solche Barrieren errichten?«
    Ayrlyn nickte.
    Nylan suchte sich durch die dicht stehenden Bäume langsam einen Weg, eine Hand in der Nähe des Kurzschwerts. Er lauschte nach einem ungewöhnlichen Rascheln oder einem anderen Hinweis auf die Nähe einer der braunen Katzen.
    Sie gingen weiter und Nylan sah sich aufmerksam um, während sie einem der »Wege« zwischen den hohen Bäumen folgten. Es schien ihm, als würden die Bäume wie Wächter links und rechts neben ihm aufragen. Als sie zwischen zwei Riesen mit grauer Rinde hindurchkamen, blieb Nylan stehen.
    Der ganze Wald vor ihnen hatte sich verändert und wirkte jetzt beinahe wie ein Amphitheater. Schweigend betrachteten die beiden die freie Fläche vor ihnen. Hier ragten riesige Bäume mit braunen Stämmen bis zu zweihundert Ellen auf und bildeten mit ihren Wipfeln ein grünes Dach über der Fläche, die sie zwischen sich frei gelassen hatten. Das Sonnenlicht war zu einem sanften

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