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Der Chaos-Pakt

Titel: Der Chaos-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt jr.
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könnten es hören.
    Eine Weile stand er nur keuchend da und versuchte, seinen Körper zur Ruhe finden zu lassen.
    Dann drehte er sich zum Haus um.
    »Sehr beeindruckend.« Ayrlyn stand auf einem Grasflecken, der sich vor den Büschen gehalten hatte. »Ich bin froh, dass ich dich richtig verstanden habe. Jemand anders hätte es vielleicht nicht so gut aufgenommen und geglaubt, du würdest die Macht für dich persönlich einsetzen.«
    »Ich wollte nicht ...«
    »Ich weiß. Du hattest Angst, es würde nicht funktionieren oder ich könnte verletzt werden. Wie alle guten Ingenieure wolltest du deine Idee testen, während niemand in der Nähe war, der gefährdet werden konnte, falls etwas schief ging, und wie üblich wolltest du mich nicht beunruhigen. Und deshalb ... deshalb wusste ich nur, dass du dir Sorgen gemacht hast, und ich konnte sowieso nicht schlafen.«
    »Es tut mir Leid.«
    »Manchmal bist du wirklich unglaublich begriffsstutzig. Verstehst du es denn nicht?« Nylan ... sperre mich nicht aus ... bitte ...
    »Es tut mir Leid. Ich war unsicher, ich wusste einfach nicht, wie es sich entwickeln würde.« Er nahm sie in die Arme. Ich wollte nicht, dass dir etwas zustößt, und wenn ich mich nicht allein hierher zurückgezogen hätte ...
    »Es wird funktionieren. Du hättest mich auch fragen können.«
    »Es ist eine so tief greifende Veränderung. Ich vergesse es immer wieder.« Er schauderte, fühlte sich schwach. Dann ließ er Ayrlyn los und setzte sich ins Gras.
    »Versuche es dir zu merken.« Oder ich mache ... etwas Schreckliches, bevor wir nach Lornth zurückkehren. Sie setzte sich dicht neben ihn.
    Der Ingenieur errötete, als er ihre Gedanken auffing.
    »Eigentlich ...« Eigentlich würde ich sogar gern gleich jetzt etwas ganz Schreckliches tun. Ihre Lippen pressten sich auf seine, bevor er noch etwas sagen konnte. Sie drückte ihn hinunter, bis er auf dem Rücken lag. Solange du noch zu schwach bist, um dich zu wehren ... Ihre Hände waren schon an seinem Gürtel. Und wenn dich jemand hört, dann wirst du einiges erklären müssen ...

 
CXXV
     
    G ethen öffnete die Schriftrolle nicht gleich, als er sich gegenüber von seiner Tochter und Mitregentin im grünen Polsterstuhl niedergelassen hatte. »Die Händler ... diejenigen, die den Hafen in Rulyarth benutzen ... sie bringen beunruhigende Nachrichten mit, meine Tochter.«
    »Dass die Weißen Dämonen sich auf einen Angriff vorbereiten? Das wussten wir schon. Sagen sie auch, wann der Angriff bevorsteht?«
    »Sie konnten uns nicht sagen, was uns aus dem Süden droht.« Gethen räusperte sich. »Aber der Herrscher von Cyador baut ein Feuerschiff von der Art wie jene, mit denen die Alten das große Westmeer leergefegt haben. Es ist beinahe fertig.«
    »Darüber brauchen wir uns keine Sorgen zu machen.« Nach einem kurzen Blick zu Nesslek, der etwas unkoordiniert zwei Bauklötze aneinander knallte, hob Zeldyan ihren Becher mit Grünbeerensaft und trank einen kleinen Schluck. »Jedenfalls nicht so bald.«
    »Vielleicht nicht. Haben wir etwas von Fornal gehört?«
    »Abgesehen von der erneuten Bitte, uns Geld und Rekruten zu schicken ... nein. Wir haben ihm alles zukommen lassen, was wir aus dem Verkauf des Kupfers herausschlagen konnten. Es hätte nicht gereicht, klagt er. Doch wie Diwer berichtete, hat er das Kupfer nicht einmal selbst erbeutet. Die Engel waren es und Fornal hat sie Wegelagerer genannt.«
    »Ich wünschte, wir hätten mehr solcher Wegelagerer«, schnaubte Gethen.
    »Vielleicht sind sie auch genug.«
    »Du setzt großes Vertrauen in die Engel, obwohl wir immer noch nichts von ihnen gehört haben.« Gethen stand auf und ging zum Serviertisch, um sein Glas nicht mit Grünbeerensaft, sondern mit dunklem Wein nachzufüllen. »Die Dämonen greifen demnächst an, aber wir haben noch keine Nachricht von ihnen erhalten. Ich muss bald nach Rohrn aufbrechen.«
    »Wie viel Zeit bleibt dir noch, mein Vater?«
    »Höchstens ein paar Tage.«
    »So bald schon?«
    »So spät ist es schon.«
    »So spät und doch muss ich Vertrauen haben.« Sie stellte den Becher auf den Beistelltisch, beugte sich vor und löste Nessleks Finger vom grünen Saum des Polsterstuhls, an dem er herumgezerrt hatte. »Was gibt es sonst noch? Wir haben keine Münzen mehr. Wir haben keine Möglichkeit, neue Rekruten auszuheben und deine kleine Streitmacht zu verstärken. Unsere Grundbesitzer murren offen und die Ernte war schlecht.«
    »Sie wird schlechter dargestellt, als sie

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