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Der Chaos-Pakt

Titel: Der Chaos-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt jr.
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Wänden befestigt waren.
    Zeldyan setzte sich auf den mittleren Stuhl der Seite mit drei Plätzen, Fornal bekam den Platz zu ihrer Rechten. Nylan saß den beiden gegenüber, Ayrlyn gegenüber von Gethen. Der Ingenieur wartete.
    »Ihr könnt ruhig schon den Wein kosten«, schlug Zeldyan vor.
    Nylan bediente zuerst die blonde Regentin und sah Ayrlyn fragend an.
    »Nur ein bisschen.«
    Er schenkte ihre Gläser halb voll und fragte sich, wie ihr Stoffwechsel jetzt reagieren würde, nachdem sie zwei Jahre lang beinahe unterernährt gewesen waren und kaum Alkohol getrunken hatten.
    »Aber Ihr werdet doch hoffentlich etwas mehr trinken«, drängte Fornal.
    »Die Güte eines Weines misst sich nicht daran, wie viel man davon trinkt«, erwiderte Ayrlyn.
    Fornal sah sie verwirrt an.
    »Mit gutem Wein und guten Waffen muss man behutsam sein.« Nylan hob sein Glas. »Auf die Regenten von Lornth.«
    Ayrlyn nickte und murmelte: »Auf die Regenten.«
    »Auf unsere Gäste«, gab Gethen zurück.
    Nylan trank einen winzigen Schluck Wein. »Er ist hervorragend und man sollte ihn wohl wirklich besser nippen als herunterstürzen.«
    Zeldyan drehte sich zur Seite und schenkte Fornal ein flüchtiges Lächeln.
    »Sehr gut«, bestätigte Ayrlyn.
    Zwei Dienstmädchen mit Tellern betraten den Raum. Eine brachte in weißer Soße gedünstetes Fleisch, die zweite in brauner Soße angerichteten Braten. Eine dritte folgte ihnen mit einem Teller voll langer weißer Streifen, die Nylan nicht identifizieren konnte, und grünen Blättern. Auf dem letzten Teller lagen in Scheibchen geschnittene Früchte, die man Birnäpfel nannte.
    »Die braune Soße ist Burkha, eine scharfe Pfefferminzsoße«, erklärte Zeldyan. »In der zweiten Schale ist pikante Sahnesoße.«
    Nylan nahm sich eine bescheidene Portion. Seine Blicke wanderten immer wieder zur Tür, hinter der die Kinder waren. Es gefiel ihm nicht, den Regenten blind zu vertrauen, aber ... was blieb ihm schon anderes übrig? Er konnte spüren, dass Zeldyan aufrichtig war. Fornal und der ältere Mann waren dagegen schwer zu durchschauen.
    Fornal füllte seinen Teller mit Burkha und sonst kaum etwas, während Zeldyan und Gethen sich kleine Portionen von allem nahmen.
    »Die Quilla magst du offenbar immer noch nicht«, sagte Gethen zu seiner Tochter.
    »Nein, die geölten Holzspäne mag ich wirklich nicht, aber ich habe darum gebeten, dass Visen sie serviert, weil ich weiß, dass du sie magst.« Die blonde Frau lächelte die beiden Engel an. »Bitte glaubt nicht, Ihr müsstet alles aufessen, um uns nicht zu beleidigen. Ich mag die Quilla nicht und Fornal hat eine Abneigung gegen alles, was an Früchte erinnert, es sei denn, es wird in Flaschen serviert.«
    »Das ist die einzig vernünftige Art, Obst zu sich zu nehmen«, meinte der junge Mann.
    Schon nach einem einzigen kleinen Bissen der süßsauren, scharfen Minzsoße standen dem Ingenieur die Schweißperlen auf der Stirn. Blynnal hatte offensichtlich bei dem, was sie auf dem Dach der Welt serviert hatte, sehr viel Rücksicht genommen.
    »Das ist eine gute Burkha«, sagte Nylan.
    »Habt Ihr so etwas denn schon einmal gegessen?«, fragte Gethen.
    »Eine Köchin, die zu den Engeln gestoßen ist, bereitete öfter eine Burkha zu, aber lange nicht so scharf wie diese hier.«
    »Engel sind nicht daran gewöhnt, flüssiges Feuer zu essen«, sagte Ayrlyn. »Unsere Welten sind kälter.«
    »Das habe ich auch schon gehört«, sagte Fornal. »Dennoch seid Ihr hier.«
    »Wir sind zwei von den dreien, die in dieser Hitze leben können«, sagte Ayrlyn.
    »Schon jetzt ist es hier noch heißer als im Sommer an dem Ort, an dem ich geboren wurde. Auf die Zeit, wenn es hier wirklich Sommer wird, freue ich mich nicht gerade.« Er tupfte sich die Stirn ab – warm und feucht von der Burkha und der drückenden, warmen Luft im Raum. Dann trank er noch einen Schluck Wein und genoss das Aroma, nahm sich aber vor, sich zurückzuhalten.
    »Ich hätte eher gedacht, dass es hier im Speisesaal kühl ist«, meinte Gethen, »aber Zeldyan sagte, ein Kaminfeuer könnte für Euch ungemütlich werden.«
    »Wir sind Euch dankbar, Herrin«, meinte Nylan. »Ich bin es jedenfalls.«
    »Zeldyan hat angedeutet, Ihr würdet uns vielleicht beim Kampf gegen die Cyadoraner helfen«, fuhr Gethen nach kurzem Schweigen fort.
    Mit vollem Mund nickten Nylan und Ayrlyn.
    »Könnt Ihr sie mit dem Feuer des Himmels vernichten?«, fragte Fornal.
    »Wie ich der Regentin Zeldyan bereits gesagt habe«, erwiderte

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