Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Chaos-Pakt

Titel: Der Chaos-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt jr.
Vom Netzwerk:
der Ingenieur, »ist dieses Feuer leider für immer erloschen. Aber unsere Fähigkeiten stehen Euch dennoch zur Verfügung.«
    »Wenn Ihr Informationen über Cyador hättet, wäre uns das eine große Hilfe«, sagte Ayrlyn leise. »Ihre Waffen ... ihre Taktik ...«
    »Die Taktik ist ganz einfach«, erklärte Fornal beinahe belustigt. »Sie stellen einfach eine schier endlose Schlachtreihe auf und sehen erfreut zu, wie ihre Bewaffneten die Feinde niedermachen, als hätten sie kein Herz im Leib. Manche ihrer Lanzenkämpfer haben keine Waffen aus Eisen, sondern Klingen und Lanzen aus Neusilber. Ihre Magier können, wie alle Weißen Magier, die Berührung von kaltem Eisen nicht ertragen.«
    Deshalb hatte sich also der Weiße Magier, der Gerlich begleitet hatte, beinahe aufgelöst, obwohl Huldrans Klinge ihn kaum berührt hatte.
    »Gibt es sonst noch etwas?«, fragte Ayrlyn nachdenklich.
    »Ich fürchte, vieles ist in den Schriftrollen der Großen Bibliothek verborgen«, sagte Gethen. »Wir haben seit Generationen nicht mehr gegen Cyador kämpfen müssen.«
    »Wo ist die Bibliothek?«, fragte Ayrlyn.
    »Gleich hier, in der Nähe des alten Turms, aber viele Werke sind in der alten Sprache der Weißen geschrieben.«
    »Das dürfte kein Problem sein«, sagte Nylan, indem er sich die Stirn trocken tupfte.
    »Ihr könnt die alte Sprache lesen?«, fragte Gethen.
    »Sie und zwei andere«, sagte der Ingenieur. »Ayrlyn kann sechs oder sieben Sprachen lesen, nicht wahr?« Noch während er sprach, begann er sich zu wundern. Hatte Zeldyan denn nicht weitergegeben, was sie ihr gesagt hatten? Oder spielte die blonde Frau ihr ganz eigenes Spiel?
    »Fünf kann ich gut lesen«, sagte die Rothaarige, »in vier weiteren finde ich mich einigermaßen zurecht.«
    Zeldyan wandte sich mit einem kleinen Lächeln an Fornal, aber ihr Bruder reagierte nicht.
    »Ihr stellt Euch als Krieger vor, aber Ihr seid Gelehrte.« Gethen zauste seinen Bart. »Ich glaube nicht, dass es überhaupt neun verschiedene Sprachen auf unserer Welt gibt.«
    Nylan nickte bei sich. Offenbar war es eine angepasste, kolonisierte Welt, also war diese Eröffnung nicht weiter überraschend. »Die Sprachen mögen sich unterscheiden, aber egal, was sie reden, die Menschen wollen viel zu oft kämpfen.«
    »Spricht man in Cyador noch die alte Sprache?«, wollte Ayrlyn wissen.
    »So berichten es die Händler«, antwortete Zeldyan. »Die Weißen bleiben allerdings innerhalb von Cyador.«
    »Außer wenn sie beschließen, dass sie unser Land haben wollen.« Fornal nahm mit einer unwirschen Bewegung einen großen Schluck aus dem Weinkelch.
    »Wir sind für sie nur Barbaren. Sie halten alle anderen Leute für Barbaren«, fügte Zeldyan hinzu.
    Nylan kostete das milder gewürzte Fleisch in der Zitronensoße und fragte: »Haben sie noch alte Waffen?«
    »Wer weiß? Niemand, der nach Cyador eingedrungen ist, kehrte je zurück.« Gethen zuckte mit den Achseln. »In den alten Geschichten ist von Feuerlanzen und großen Wagen die Rede, die sich ohne Pferde oder Ochsen bewegen können, und von Schiffen, die keine Segel brauchen.«
    »Und jetzt?«, hakte der Ingenieur nach, erfreut darüber, dass die Zitronensoße nur pikant und nicht wie flüssiges Feuer schmeckte.
    »Die einzigen Schiffe, die nach Cyador fahren, sind die Küstenschiffe, und die haben Segel wie alle anderen.«
    »Vielleicht haben sie die Waffen verloren«, überlegte Nylan.
    »Das ist zwar denkbar«, erwiderte Fornal, »aber Cyador ist groß und hat unendliche Massen von Lanzenkämpfern und Fußsoldaten. Wir haben sie nicht. Deshalb bietet meine Schwester Euch unsere Gastfreundschaft an. Sie hofft, Ihr könnt uns helfen.«
    »Wir werden tun, was wir können«, bestätigte Ayrlyn.
    Nylan hoffte, es würde ausreichen, aber ihm drehte sich der Magen um. Sogar die mithilfe der Ordnungs-Kräfte geschmiedeten Schwerter, die er entwickelt hatte, wären nutzlos, wenn die Heere aus Cyador wirklich in solcher Stärke anrückten, und er hatte sich außerdem geschworen, keine Schwerter mehr zu schmieden, weil sie womöglich doch gegen Westwind und damit gegen seine anderen Kinder eingesetzt werden würden. Er unterdrückte ein Seufzen und sagte: »Vielleicht können uns die Schriftrollen in der Großen Bibliothek weiterhelfen.«
    Zeldyan nickte höflich. »Wie war Eure Reise?«
    »Wir haben es überlebt«, erwiderte Nylan. »In den Ausläufern der Westhörner hatten wir Ärger mit Banditen.«
    Fornal warf einen Blick zu Gethen und sagte:

Weitere Kostenlose Bücher