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Der Clan

Titel: Der Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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ausübt.
    Das bedeutet also,    daß    meine    Tochter    Betsy hier dreihunderttau
    send Aktienanteile vertritt.«
    Betsy funkelte ihn an.    »Nicht    genau«,    korrigierte sie. »Zu seinen
    Lebzeiten hat mein    Urgroßvater    sechsen    seiner Angestellten, die er
    für loyal hielt und damit seiner Dankbarkeit würdig, kleinere Aktiengeschenke gemacht. Fünf von diesen sechs, beziehungsweise deren Erben, haben mir ihr Stimmrecht ebenfalls übertragen. Die Erben des sechsten wollen ihr Stimmrecht nicht ausüben. Außerdem hat mir auch noch Mr. Perino seine Stimmrechte übertragen. Ich vertrete damit insgesamt dreihundertsechsundvierzigtausendfünfhundert Aktienanteile. Ich überreiche hiermit die Vollmachten darüber.«
    Loren wandte sich an Nat Hogan, den Firmenanwalt, der unbehaglich auf seinem Stuhl saß. »Kann sie mit diesen Vollmachten tatsächlich erst am Versammlungstag daherkommen?«
    Der Anwalt nickte stumm.
    »Also schön«, sagte Loren und winkte Betsy mit einer wegwerfenden Geste ab. »Dann vertrittst du eben dreihunderttausend und
    noch ein paar. Ich frage mich nur, wieso die sechs Erben dazu kommen, ausgerechnet dir ihr Stimmrecht zu übertragen.«
    Betsy lächelte. »Könnte ja sein, daß ich sie darum gebeten habe und du sie einfach ignoriert hast. Womöglich halten sie mich sogar für die bessere Erbin von Nummer eins als dich.«
    »Ja, ja, schon gut. Also kurzum, du vertrittst ein wenig mehr als ein Drittel des Aktienkapitals.« Loren war inzwischen sichtlich ungeduldig.
    »So ist es«, nickte Betsy lächelnd. »Und ich darf annehmen, daß der Vorstand von dem Schriftsatz Kenntnis genommen hat, der vor zehn Tagen eingereicht wurde.«
    »Er ist zur Kenntnis genommen worden«, erklärte Loren förmlich. »Dieser ... Schriftsatz betreffend kumulative Abstimmung bedeutet, ist mir von unseren Anwälten erläutert worden, daß ein Aktionär, welcher dreißig Prozent des Kapitals vertritt, das Recht hat, ein Mitglied des Vorstands zu stellen.«
    »Einfachstes Firmenrecht«, sagte Betsy. »Schutz der Rechte der Aktionärsminderheiten. Mit mehr als vierunddreißig Prozent des Kapitals, fast fünfunddreißig, um genau zu sein, stehen der Minderheit sogar zwei Vorstandssitze zu.«
    Loren sah seinen Anwalt an, der zwar die Augenbrauen hochzog, aber wiederum nur stumm nicken konnte, sich dann vorbeugte und ihm ins Ohr flüsterte: »Vielleicht noch nicht mit glatten dreißig Prozent, aber mit fast fünfunddreißig ...«
    Loren wandte sich wieder Betsy zu, inzwischen zornrot im Gesicht. »Also gut, und welchen von unseren bisherigen Direktoren schlägst du zu ersetzen vor? Und wen an seiner Stelle?«
    »Ach, mach doch kein solches Theater«, erklärte Betsy fast belustigt. »Wer diese beiden , bitteschön, sein sollen, überlasse ich ganz dir. Meine Vorschläge für den Ersatz jedenfalls sich ich selbst und Angelo Permo.«
    Roberta meldete sich zu Wort. »Ich beantrage eine Unterbrechung der Sitzung für eine Stunde.«
    Nach dem Essen versammelte sich der neugewählte Vorstand wiederum am Konferenztisch. Er bestand aus Loren, Roberta, James Randolph, Betsy und Angelo. Somit waren Professor Mueller und der Abgeordnete Briley nicht mehr vertreten, die ohnehin nicht anwesend gewesen waren.
    »Wie gemütlich!« konnte Loren sich nicht verkneifen, zu knurren.
    Roberta legte unter dem Tisch begütigend ihre Hand auf die seine. Nach dem Ende der Aktionärsversammlung und dem Essen hatte sie sich bemüht, ihn in seinem Büro nach Möglichkeit zu beruhigen, indem sie ihm zur Abwechslung Sex gab statt wie sonst nur von ihm zu empfangen. Als ihn nicht einmal das beruhigen konnte, hatte sie es mit ziemlich viel Scotch versucht.
    »Ich stelle den Antrag«, erklärte Betsy ohne weitere Umschweife, »daß Mr. Loren Hardeman der Dritte als Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor von XB Motors Incorporated wiedergewählt wird.«
    »Ich unterstütze den Antrag«, sagte Angelo.
    »Wer stimmt dem zu?« fragte Loren schwach.
    Alle Hände hoben sich.
    »Ich stelle den Antrag«, fuhr Betsy fort, »daß Mr. Angelo Perino zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden und geschäftsführenden Vizepräsidenten der Firma gewählt wird.«
    Lorens Gesicht wurde dunkelrot, aber Roberta enthob ihn aller weiteren Reaktionen, indem sie sagte: »Ich unterstütze den Antrag.«
    Loren seufzte und fragte: »Wer stimmt dem zu?« Als seine Frau die Hand hob, hob auch er sie.
    Als er dies sah, hob Randolph

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