Der Clan
und Anne«, nickte Angelo, »ihr seid mit Treuhänder der Stiftung, aber in der Minderheit.«
»Randolph und Mueller sind völlige Kreaturen meines Vaters, nicht zu reden davon, daß er auch Roberta in die Treuhändergemeinschaft aufnahm. Nummer eins war kurzsichtig, als er zuließ, daß mein Vater Randolph und Mueller zu Treuhändern machte. Aber das waren die Jahre, wo er nicht mehr genug aufpaßte.«
»Also, du hast fünfzehn Prozent, Anne zehn, Alicia fünf, und ich zwei.«
»Da fehlt es ein wenig zur Mehrheit«, sagte Betsy trocken.
»Na, diese etwas über dreißig Prozent sind aber nicht ganz unbedeutend«, meinte Angelo. »Ich habe mit Paul Burger gesprochen. Auch Aktionärsminderheiten haben Rechte. Da gibt es Sperrminoritäten und so was. An deiner Stelle würde ich mal selbst mit Paul reden. Könnte sein, daß wir einen Vorstandssitz durchsetzen können. Vielleicht sogar zwei.«
»Na und? Wofür wäre das gut?«
»Ich werde Loren mit einem neuen Riesenvorschlag konfrontieren. Deswegen bin ich hier in Japan. Ein neuer Wagen. Ein totaler neuer, verstehst du. Das Auto fürs einundzwanzigste Jahrhundert.«
Betsy nuckelte an seinem Hals. »Wie oft können wir zusammen sein, mein Lieber?« flüsterte sie. »Zum Teufel mit den Autos. Über Autos können wir auch in Londoner Restaurants reden, wenn George dabei ist und zuhört. Verdammt, ich will es mit dir treiben! Was glaubst du wohl, warum ich dir bis hierher nachgeflogen komme? Zwei Nächte, bestenfalls drei, wenn wir Glück haben, dann muß ich wieder heim! Sag mir, daß du mich liebst, Angelo Perino! Sag es mir, und ich will dich dafür belohnen! Sag es mir, und die Visconuntess Neville, gute Freundin der Queen, lutscht dir den Schwanz, bis du nicht mehr kannst!«
3
»Nun«, sagte Angelo zu Bill Adams, »wenn wir den Kredit zurückbezahlen, wird Froelich nur wieder anfangen.«
Sie saßen im »Vier Jahreszeiten« bei gebackenen Krebsen.
»Ja«, nickte Bill Adams, »er ist scharf auf dieses Werk nach dem allerneuesten technischen Stand, das Sie da für den neuen Stallion gebaut haben. Das könnte er verkaufen wie warme Semmeln, an jede Firma der Branche, mit einem kräftigen Gewinn. Ist ja auch ein schönes Ding. Alle großen Drei würden es mit Handkuß nehmen. Und die Japaner. Und die Deutschen. Und sogar die Russen, wenn sie nur das Geld dafür auf treiben könnten.«
»Er braucht nichts weiter zu tun«, sinnierte Angelo und spann den Faden weiter, »als einfach den Stallion nicht mehr zu verkaufen. Ihn kaputtzumachen.«
»Und er kann verlangen, was er nur will«, sagte Bill Adams. »Das Werk selbst schlägt er zum Preis des Aktienpakets los, das er übernommen hat. Den ganzen Rest des Firmeneigentums kann er für Reingewinn weggeben.«
»Betsy sagt, Loren ist zum Verkauf entschlossen. Und nicht nur seines eigenen Pakets, sondern auch dessen der Stiftung. Die hat er mehrheitlich in der Hand, nachdem er seine eigenen Leute dort hineingesetzt hat. Die tun, was er sagt. Zumal ja eine Stiftung immer besser mit hundert Millionen in bar dran ist, als wenn sie nur liegendes Vermögen besitzt.«
»Genau das ist der Schlüssel!« sagte Bill Adams.
»Wieso Schlüssel?«
»In bar, haben Sie gesagt. Mal angenommen, Froelich & Green haben Schwierigkeiten, genug Bares aufzubringen, um außer Lorens Aktienpaket auch das der Hardeman Foundation zu übernehmen. Dann werden sie etwas anderes anbieten. Aktien ihrer eigenen Firma, Außenstände, Guthaben, was weiß ich. Loren Hardeman mag ja blind und unbedarft genug sein, darauf einzugehen. Aber die Stiftung unterliegt als Stiftung der einschlägigen Gesetzgebung. Das Stiftungsgesetz von Michigan limitiert sehr genau, was ein Wohltätigkeitsfonds an Sicherheiten annehmen darf und was nicht. Die Wischiwaschisicherheiten von Froelich & Green erfüllen diese Kriterien mit Sicherheit nicht. Hm?«
»Na schön, aber wenn sie nun doch die Kohle bar auf den Tisch legen, was dann?« Angelo hob warnend die Hand. »Ich meine, so unmöglich ist das wieder nicht. Die haben bisher schon genug Reibach auf diese Tour gemacht, daß sie vermutlich ganz gut gepolstert dastehen und Bares vorzeigen können.«
Bill Adams lächelte abwehrend. »Glaube ich nicht. Daß die das können? Glaube ich nicht, nein. Die haben rundherum nicht den besten Ruf.«
Angelo entband Keijo Shigeto von allen Zuständigkeiten für den Stallion. Er war ihm zu wertvoll als genialer Konstrukteur. Er wollte ihn mit ganzer Kraft auf sein neues Projekt
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