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Der Clan

Titel: Der Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Loren Hardemans III. Tochter Elizabeth Viscountess Neville, widersprach Hardeman nachdrücklich und erklärte, ganz im Gegenteil gefährde dieser Verkauf die Hardeman-Stiftung »auf gravierende Weise.«
    »Ja, aber können wir auch das Hauptverfahren gewinnen?« fragte Betsy zweifelnd, als sie fertiggelesen hatte und die Zeitung weglegte. »Es ist doch nicht gut vorstellbar, daß man sich bei Froelich & Green nicht sehr eingehend über die Rechtsfragen informierte, bevor man überhaupt daran ging, das Geld zu beschaffen und dann das Angebot abzugeben.«
    »Ach, ich könnte mir sehr wohl denken«, sagte Angelo, »daß sie darauf spekuliert haben, die ganze Geschichte sei längst über die Bühne gegangen und mit Brief und Siegel erledigt, bevor irgend jemand aufmerksam wird und Krach schlagen kann. Und auch, daß Loren wohl nicht glaubte, wir beide würden wirklich so weit gehen und das Justizministerium von Michigan anrufen und einschalten.«
    Betsy lächelte vielsagend. »Eben. Wie hast du denn das wieder angestellt und eingefädelt? Über Familienfreunde?«
    »Nein, das war gar nicht nötig. Der Minister war zwei Jahre lang Hilfskraft von Paul Burger zu dessen Richterzeit. Noch etwas, was dein Vater und seine Freunde nicht wußten.«
    Betsy klopfte trotzdem noch einmal zweifelnd mit dem Finger auf die Zeitung. »Aber ist dieser Einspruch auch tatsächlich juristisch wasserdicht?«
    »Wenn Paul Burger dieser Meinung ist, muß es ja wohl stimmen«, erklärte Angelo mit Überzeugung. »Wer sollte das besser beurteilen können als er?«
    5
    Loren saß an seinem Schreibtisch im Bürogebäude von XB Motors. Er hatte schon einiges getrunken und auch jetzt noch ein Glas Scotch vor sich stehen. Bei ihm waren Herbert Froelich, James Randolph, der Direktor der Hardeman Foundation, und Ned Hogan, einer der Firmenanwälte. Alle hatten sie seine Einladung, mitzutrinken, höflich abgelehnt.
    »Wie die Sache auch ausgehen mag«, erklärte Loren optimistisch, »es dauert jedenfalls erst einmal jahrelang, bis dieses juristische Verfahren in letzter Instanz erledigt ist. Bis dahin bleibt uns genügend Zeit. Mr. Froelich kann ungehindert die Stimmrechte meiner bisherigen Aktien ausüben, und Jim Randolph ist für die fünfunddreißig Prozent der Stiftung verantwortlich. Macht wieder sechzig Prozent. Damit und mit den Stimmen von dreien der fünf Vorstandsmitglieder können wir die Firma von einem geschäftsführenden Vizepräsidenten befreien, der sich nicht entblödet hat, eine
    Klage gegen uns einzubringen. Und zwar samt seinem idiotischen Elektroauto.«
    »Ich fürchte, so einfach ist es nicht«, meldete sich Randolph zu Wort. »Diese Gerichtsanordnung hier ist mir soeben am Firmentor offiziell zugestellt worden.« Er reichte das Papier Hogan. »Das Oberste Gericht hat einen Stiftungsverwalter bestellt, der bis zur rechtskräftigen Entscheidung über die Unzulässigkeitsklage die Geschäfte der Stiftung führt. Es ist Benjamin Marple, Vizepräsident der Detroit City Bank. Bis zur Rechtskraft des Urteils wird also er für die Stiftung abstimmen.«
    Loren hatte Mühe, klar zu denken und zu sehen. Er wandte sich an den Anwalt. »Ist dieses Scheißpapier denn in Ordnung, ist das wirklich zulässig?«
    »Ja, sicher«, sagte Hogan. »Als Gerichtsanordnung? Sie sind gut!« Er setzte zu einer Erläuterung an. »Marple wacht über das Vermögen der Stiftung, et cetera, et cetera, und berichtet dem Gericht monatlich. Ohne ausdrückliche schriftliche Genehmigung des Gerichts darf er keinen Hosenknopf verkaufen. Und er vollzieht persönlich alle Abstimmungen für die Stiftung im Vorstand der Firma.«
    Loren brüllte ihn mit hochrotem Kopf an: »Soll das vielleicht heißen, daß wir damit die Mehrheitskontrolle über die Firma verloren haben?«
    Hogan nickte. »Bis zu einem gegenteiligen Beschluß des Gerichts.«
    Loren starrte Froelich ratlos an. »Was wollen Sie jetzt machen?« fragte er.
    »Tja«, sagte Froelich achselzuckend, »unter diesen Umständen bleibt mir wohl keine andere Wahl, als die Vertragsklausel in Anspruch zu nehmen, wonach das ganze Abkommen null und nichtig ist, wenn es nicht zur Mehrheitskontrolle über die Firma führt.«
    »Ja, aber das ist doch noch gar nicht entschieden«, sagte Loren. »Das klärt doch erst ein rechtskräftiges Gerichtsurteil!«
    »Da muß ich Sie leider enttäuschen und berichtigen. Unser Angebot war ausdrücklich bis zum ersten März limitiert. Und falls, heißt es wörtlich, falls bis zu diesem

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