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Der Clan

Titel: Der Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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eben kennenlernte. Ich möchte sie dazu beglückwünschen, wie korrekt sie wiedergegeben hat, was Mr. Pringle zu sagen hatte. Ich habe nichts gegen ihren Bericht als solchen einzuwenden, ausgenommen allenfalls, daß ich mir gewünscht hätte, sie hätte auch mich befragt, um meine Version der Dinge mitzuteilen. Aber ich bin zuversichtlich, daß sie meine jetzigen Aussagen ebenso zuverlässig und akkurat in ihrem Blatt wiedergeben wird.«
    Das trug ihm den ersten Lacher seines Publikums ein - einschließlich Wilma Worths selbst.
    »Womit soll ich mich speziell befassen?« fragte er. »Sprechen wir vielleicht zuerst über Interessenkonflikte. Das ist eine Frage der Integrität. Meine Frau und ich halten die beherrschende Mehrheit von CINDY Incorporated. Ich habe in der Tat vor, das einzige Produkt dieser Firma, nämlich den Epoxidharzkunststoff, zum Bau der neuen Autos von XB Motors zu verwenden. Gut. Meine Damen und Herren, bei XB Motors ist jedem einzelnen Direktor und Abteilungsleiter wohlbekannt, wem CINDY gehört und daß ich einen angemessenen Gewinn aus dem Verkauf von Material an XB Motors erziele. Außerdem wissen dies mindestens fünfundneunzig Prozent aller Aktionäre. Die es nicht wissen, haben sich einfach nicht die Mühe gemacht, die Geschäftsberichte zu lesen. Interessenkonflikt ergibt sich aus Heimlichkeiten und nichtoffengelegten Beziehungen. Wenn aber buchstäblich alle Beteiligten jede Einzelheit eines Geschäftsvorgangs kennen, dann gibt es auch nichts, was sich Interessenkonflikt nennen ließe. Was dies angeht, liegt hier von Anfang an völlige Offenlegung aller Dinge vor.«
    Wilma Worth tippte bereits heftig - und verdächtig eifrig - in ihren Laptop-Computer. Sie sah um sich und nahm vereinzelten Applaus wahr. Es gab mehr als nur ein paar Leute im Saal, die vergleichbare Geschäftsverträge hatten und es auch nicht gerne hören würden, wenn man ihnen Interessenkonflikte dabei vorwerfen würde.
    »Die entscheidende Frage«, fuhr Angelo fort, »ist doch die folgende: Warum habe ich denn diese japanische Lizenz für die Produktion und Verwertung des Epoxidharzkunststoffs persönlich erworben? Das will ich Ihnen sagen. Die Lizenz ist zuerst XB Motors angeboten worden. Das damalige Management liebäugelte zu dieser Zeit aber mit einem Firmenübernehmer, mit dem die japanische Partnerfirma absolut nichts zu tun haben wollte. Statt das Geschäft ganz den Bach runtergehen zu sehen, haben daraufhin meine Frau und ich persönliche Geldmittel eingesetzt, um diese Lizenz zu erwerben. Es war, zugegeben, die vermutlich beste Investition, die ihre und meine Familie je tätigten. Aber der Nutznießer unserer Risikobereitschaft und unseres Kapitaleinsatzes ist XB Motors! So ist die Lage.«
    Der Applaus wurde stärker.
    Angelo sah sich in der Runde um, lächelte, und sprach dann
    Wilma Worth direkt an. »Und ein Playboy bin ich also? Ich fliege dauernd zwischen New York und Detroit hin und her? Meine Damen und Herren, ich fliege auch, denken Sie mal an, nach Tokio, London, Zürich, Houston, Los Angeles und Washington und verbringe dort Zeit! Reden wir doch mal Klartext. Detroit ist inzwischen alles andere als der Nabel der Autowelt. Wir können zwar dort noch Autos bauen, aber diesen Bau nicht mehr dort finanzieren. Wir können sie auch nicht mehr dort entwerfen und konstruieren und dort auch nicht die moderne Technologie anschaffen, die notwendig ist, nämlich in einer Stadt, die immer noch glaubt, sie stehe auf der Höhe der modernen Entwicklung und des Fortschrittes der Branche, indem sie weiterhin stur und gewohnheitsmäßig bessere Einkaufstaschen von den Förderbändern laufen läßt.«
    Im Publikum war Bewegung. »Also«, fuhr er fort, »verbringe ich zwei oder drei Tage pro Woche auch in New York oder sonstwo außerhalb von Detroit. Und ich fliege in der Tat mit dem Firmenjet. Meine Damen und Herren, ich leiste nützlichere Arbeit in einer Stunde im Flugzeug zwischen New York und Detroit als in zwei Stunden hier oder dort am Schreibtisch. Im Flugzeug klingelt nämlich das Telefon nur selten und hält einen von sinnvoller Arbeit ab -obwohl es möglich ist und gelegentlich tatsächlich vorkommt. Es mag ja sein, daß die Herren Revisoren von XB es vorziehen würden, daß ich meine Zeit damit verbringe, in den Flughäfen von Detroit oder New York auf den nächsten Flug zu warten. Aber das, liebe Kollegen, können die Herren sich meinetwegen gerne, wenn Sie mir das drastische Wort gestatten, Sie wissen schon

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