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Der Clan

Titel: Der Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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überlegte, wer der Mann sein konnte.
    Aber er hatte sich getäuscht. Als erstes bekam er das Knie seines Besuchers zwischen die Beine, und als er sich vor Schmerz krümmte, wurde er an den Haaren gepackt und kam mit dem Gesicht in unsanften Kontakt mit dem Knie des anderen. Er spürte, daß sein Nasenbein brach. Als er losgelassen wurde, taumelte er rückwärts und fiel zu Boden.
    »Ich darf doch annehmen«, sagte sein Besucher, »Sie wissen, wer ich bin, Professor Carpenter.«
    Carpenter nickte. Er hatte es sich inzwischen gedacht. Perino.
    Er hielt sich die Hand vor die blutende Nase. Aber trotzdem tropfte Blut auf Brust und Leib. Perino ging ins Bad und kam mit einem Handtuch wieder, das er ihm zuwarf. Carpenter hielt es sich vor die Nase.
    »Ich habe Freunde«, sagte Angelo Perino, »die sich freuen würden, Ihnen größere Kopfschmerzen zuzufügen. Kennen Sie die Redensart?«
    Carpenter nickte stumm.
    »Mit meiner Frau ins Bett gehen, was? Nein, mehr. Mit ihren Gefühlen spielen. Was halten Sie denn selbst für angemessen für einen wie Sie?«
    »Mr. Perino, ich liebe sie!«
    »Ja, sicher. Für wieviel Geld? Wieviel hat Ihnen Loren bezahlt?«
    Carpenter verbarg sein ganzes Gesicht in dem Handtuch.
    »Es ist mir egal, wieviel«, sagte Perino.
    Carpenter sah in das scheinbar ruhige Gesicht von Cindys Mann. »Wie haben Sie das herausgefunden?« fragte er.
    »Ich nicht, sie selbst. Wie jeder bezahlte Speichellecker auf der ganzen Welt haben Sie sich überschätzt und die Frau, mit der Sie ihr Spiel getrieben haben, unterschätzt.«
    »Ich schwöre, ich liebe sie. Wirklich.«
    »Sagen Sie ihr das! Und erklären Sie ihr Ihre Anrufe bei Loren Hardeman.«
    Carpenter starrte in sein Handtuch, das voller Blut war. Aber das Bluten hatte inzwischen aufgehört. Er hüstelte. »Was soll ich Ihnen da noch sagen? Oder tun?«
    Angelo sah die Scotch-Flasche auf dem Telefontischchen. Klar. Für Cindy. Er ging hin und nahm sie, schenkte zwei nicht zu knappe Gläser ein und reichte eines davon Carpenter.
    »Ich könnte eine größere Migräne für Sie arrangieren, Professor«, sagte er. »Nicht hier und jetzt, meine ich. Irgendwann, als große Überraschung. Aber ich halte Sie doch für einen zu unbedeutenden Wurm, um mich in einen Aufwand zu stürzen, den Sie ohnehin nicht verstehen würden. Sogar Loren Hardeman ist noch besser als Sie.«
    »Vor allem reicher als ich«, sagte Carpenter.
    »Sagen Sie bloß, Sie möchten es auch sein«, zürnte Angelo. »Was möchten Sie wirklich sein, Professor? An sich sollen Sie Ihr Geschäft ja verstehen, was man so hört. Nur verstehen Sie das Geschäft offenbar nicht, in das Sie sich da hineinbegeben haben.«
    Carpenter senkte den Kopf ein wenig. Dann fragte er: »Kann ich aufstehen?«
    »Aber gewiß doch. Gehen Sie ins Bad und waschen Sie sich das Gesicht ab. Wenn Sie sich benehmen, sage ich Ihnen einen guten Arzt, der Ihnen Ihre Nase wieder flicken kann. Sitzt in der Schweiz. Macht Sie unter Garantie wieder so gut wie neu.«
    Carpenter kam wieder. Er hatte sich das Gesicht mit kaltem Wasser abgespritzt. Seine Nase war platt und wurde allmählich brennend rot. »Ach, du Mist«, murmelte er und ließ sich auf die Couch sinken.
    »Möchten Sie eine hübsche Pille?« fragte Angelo, »die den Schmerz nimmt und ein langes Leben garantiert?«
    »Welche?«
    »Hören Sie zu, und sprechen Sie mir nach«, sagte Angelo.
    7
    Carpenter saß auf dem Bettrand, noch immer nur in seiner weißen Unterhose, Brust und Leib noch immer voller bräunlich eingetrockneter Blutflecken. Er sah während des Rufzeichens des Telefons zu Angelo Perino auf und wartete.
    »Hallo?«
    »Roberta? Bob Carpenter hier.«
    »Was gibt es?«
    »Sie haben Schwierigkeiten mit den Batterien. Die verdammten Dinger explodieren!«
    »Sie was? Feststoffbatterien, Akkus, explodieren? Es hat doch geheißen, daß sie Feststoffbatterien verwenden?«
    »Ja, aber da scheint es ein bestimmtes Problem zu geben. Sie probieren es noch immer mit der Schwungradbatterie, aber mit Säurebatterien als Ergänzung.«
    »Und die explodieren?«
    »Bei Stoß oder Hieb. Sie sind nicht sicher, wenn der Wagen irgendwo anprallt oder angefahren wird. Sie haben ihn im Test gegen eine Wand fahren lassen. Die Batterien sind explodiert, die Säure ist fast zwanzig Meter hoch herumgespritzt. Jetzt wollen sie es mit einer Art gepanzertem Behälter für die Batterien versuchen, aber damit wird das Auto viel zu schwer. Sie stecken fest.«
    »Das klingt aber alles sehr

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