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Der Clan

Titel: Der Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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merkwürdig.«
    »Kann ich etwas dafür? Das müssen Sie sich schon selber raussuchen, wer da womöglich wen belügt. Perino Cindy? Oder sie mich?«
    »Na gut. Loren schläft. Ich wecke ihn gleich mal auf und sage es ihm.«
    Carpenter legte auf. Angelo reichte ihm seinen Scotch.
    Vans Gesicht war tränennaß, als er Anna an sich drückte und sie auf Stirn, Wangen, Augen, Mund und Hals küßte.
    »Darf man sich wenigstens einmal im Leben zum Narren machen?« fragte er.
    »Mehr als einmal« flüsterte sie.
    »Wir fliegen nach Amsterdam«, sagte er. »Ich habe die Flugtickets schon. Deine Mutter ist einverstanden, daß du mitkommst.«
    Anna küßte ihm ihrerseits mit nassen Lippen das Gesicht ab. »Warum Amsterdam?« fragte sie leise.
    »Um Diamanten auszusuchen«, sagte Van. »Mein Vater hilft uns, die Diamanten für deinen Verlobungsring zu kaufen.«
    Anna lächelte. »Aber Van, du hast mir noch nicht einmal einen richtigen Antrag gemacht.«
    »Wieso, das ist doch klar?« sagte er. »Dann mache ich ihn eben jetzt. Anna, mein schönes, wunderbares Mädchen, willst du mich heiraten?«
    Sie nickte. »Selbstverständlich.«
    »Und du vergibst mir, daß ich mich wie ein kompletter Idiot aufgeführt habe?«
    »Du warst ein komplettes Opfer«, korrigierte sie. »Dein Großvater Hardeman ist ein Ungeheuer, verheiratet mit einer Hexe. Mein Vater macht sie beide fertig. Akzeptierst du das, Van? Ich meine, daß mein Vater deinen Großvater fertigmacht?«
    »Ich kann einfach nicht glauben«, sagte Van, »daß meine Mutter von diesem Menschen gezeugt wurde. Sie ist so freundlich, sanft, umgänglich, unfähig zu ...« er unterbrach sich selbst. »Na ja, ich meine, Rebecca Mugrage sitzt im Knast .«
    »... weil deine Mutter eine zielstrebige Frau ist«, sagte Anna, »und immer bekommt, was sie will. Mein Vater ist ebenfalls ein zielstrebiger Mann, der immer kriegt, was er will.«
    Van lächelte. »Da kann ich nur sagen, Gott schütze uns alle vor dem kleinen John Hardeman, dem Sohn der beiden.«
    »Lassen wir es ihnen, Van.«
    »Was lassen?«
    »Dieses Erbe. Du bist zwar Loren der Vierte. Den mußt du aber
    nicht spielen. Das ist doch eher ein Fluch. Soll es doch der kleine John bekommen, das ist logischer. Weil er eben der Sohn deiner Mutter und meines Vaters ist. Du gehst statt dessen zurück nach Harvard und studierst Jura. Wir beide machen uns frei und unabhängig von diesem Erbe.«
    Van nickte. »Ich habe sowieso nie angenommen, daß ich erbe.«
    Anna küßte ihn. »Es ist unser Geheimnis. Sollen die es doch unter sich auskämpfen. Wir haben damit nichts zu tun.«
    »Nein, haben wir nicht«, nickte Van ernst. »Und alle sollen uns .«
    »Keiner haßt uns dann«, unterbrach ihn Anna. »Im Gegenteil, am Ende werden Sie uns alle respektieren.«
    »Ja, aber trotzdem, es gibt einen Krieg zwischen deiner und meiner Familie«, sagte Van. »Er existiert ja ohnehin schon seit ein paar Generationen, und am Ende wird es eben einen Sieger und einen Verlierer geben.«
    Anna antwortete mit einem gelassenen Schulterzucken: »Meinen Vater besiegt niemand.«
    1993 1
    Im August verdoppelte Angelo die Sicherheitsmaßnahmen um die XB-Teststrecke. Er verursachte den Zorn Lorens und Beacons, indem er selbst ihnen den Zugang zur Teststrecke verwehrte, außer in seiner persönlichen Begleitung. Er nahm sie zwar mit zu Tests des 000 , hielt sie aber fern von jedem Kontakt mit seinem Personal. Sein Team junger Ingenieure war ihm aber ohnehin äußerst loyal ergeben. Keiner war besonders an XB Motors interessiert. Sie wußten nur, daß sie arbeitslos wurden, wenn der 000 ein Fehlschlag wurde, daß aber auch jeder, der einmal an Angelo Perinos Elektroauto mitgearbeitet hatte, nicht lange auf eine andere Stellung warten mußte.
    Die Testwagen liefen noch immer auf Stallion-Chassis. Es war einfacher, ihnen die Kunststoffharzkarosserien des Stallion S aufzusetzen. Damit hatten die Testwagen ungefähr das gleiche Gewicht wie es der eigentliche 000-Prototyp bekommen sollte.
    Cindy kam nach Michigan und fuhr einen der Testwagen. Als anläßlich einer Vorstandssitzung auch Betsy angeflogen kam, nahm er sie zur Teststrecke mit, damit sie ein paar Runden drehen konnte.
    »Das ist toll!« rief Betsy lachend. »Verdammt, das ist ja ein ganz aufregendes Auto!«
    Cindys Urteil war sachlicher. »Die Bremsen geben einem nicht das richtige Gefühl«, sagte sie. »Es ist eher, als ob man einen Schalter betätigt. Sie tun zwar, was sie tun sollen, aber man spürt den

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