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Der Clan

Titel: Der Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Besseres zu tun, wir beide.«
    Sie richtete sich auf Hände und Knie auf und stieg über ihn. Ihre Brüste schaukelten gegen seinen Penis. »Dreh dich um«, drängte sie ihn mit kehligem Flüstern.
    Er folgte wortlos. Sie zog ihm mit beiden Händen die Hinterbacken auseinander, vergrub ihr Gesicht dazwischen und ließ ihre Zunge arbeiten. Er zog tief den Atem ein. Es war kein eigentlich orgasmisches Gefühl, aber was ihre Zunge anstellte, erzeugte einen Kitzel so intensiver Lustempfindungen, daß sie sich in unendliche Höhen steigerten. Fast fünf Minuten lang setzte Betsy das fort, ehe sie zwischen seine Beine griff und sein erigiertes Glied zu reiben begann. Es dauerte keine halbe Minute, bis er kam. Es war eine mächtige Ejakulation in einem nie erlebten tiefen und wilden Orgasmus.
    »Na?« flüsterte Betsy. »Macht sie dir so etwas vielleicht jemals?«
    Angelo lächelte sie an und schüttelte den Kopf.
    Aber er log. Betsy hatte in Wirklichkeit keine Ahnung, daß Cindy das alles sehr wohl auch konnte. Und tat.
    1975 1
    Die Galerie VKP befand sich auf der Park Avenue, einige Blocks vom »Waldorf«, auf der Westseite. An einem Montagabend im April eröffneten Cindy und Dietz Keyser die Vernissage einer Ausstellung nur für eine einzige Künstlerin, Amanda Finch, eine junge Malerin, die Cindy über ihre gesellschaftlichen Kontakte entdeckt hatte.
    Amanda Finch selbst war niemals ein Society-Mädchen gewesen. Aber Mary Wilkerson. Sie lebte in Greenwich, besuchte Kunstabendkurse bei der Silvermine Guild, und eben dort stand Amanda Modell für Zeichnungen, Gemälde und Skulpturen. Die beiden Frauen wurden miteinander bekannt, als Amanda sich der Reihe nach besah, was die Kursteilnehmer von ihr auf ihre Staffeleien brachten. Als sie Mary anbot, deren Arbeit zu kommentieren, erfuhr diese, daß Amanda selbst Künstlerin war und sich mit dem Modellstehen auf eine naheliegende und verhältnismäßige Art das Geld verdiente, das sie brauchte, um als Malerin leben zu können. Mary sah bald danach Amandas Arbeiten und überredete Cindy auf der Stelle, nach Connecticut zu kommen, um sich ihre anzusehen.
    Amanda Finchs Arbeiten paßten genau in die realistische Richtung, auf die sich die Galerie festgelegt hatte und die sie pflegen wollte. Sie malte mit penibler Detailtreue. Aus einiger Entfernung konnte man ihre Bilder sogar für gestochen scharfe Fotografien halten. Ihre Blumen waren von fotografischer Genauigkeit bis hm zu den Staubgefäßen und Griffeln und der Äderung der Blütenblätter. In ihren Porträts gab es Anklänge an Rembrandt insofern, als auch diese stark vergrößerten Fotos von Gesichtern und Händen glichen, in denen selbst sich verändernde Farbtöne des Teints präzise erkennbar waren, bis hin zu Flecken und Narben. Wimpern und Augenbrauen schienen mit einem einzigen Pinselhaar gemalt zu sein.
    59
    Aber ihre eindrucksvollsten Bilder waren ihre Akte. Da sie nicht das Geld für die zwangsläufig nötigen langen Sitzungen mit Modellen für ihre naturgetreue Malweise hatte, stand sie sich vor dem Spiegel selbst Modell. Auf zweien dieser Akte stand sie, im dritten saß sie auf einem einfachen Holzstuhl, die Füße um die Stuhlbeine geschlungen. Diese Pose hatte zur Folge, daß ihre Beine gespreizt warten. Ihr Intimbereich war mit derselben Detailgenauigkeit gemalt wie die Blumengriffel und Blütenäderungen auf den anderen Bildern.
    Jedermann in der Galerie bei dieser Vernissage war völlig klar, daß die eher schüchtern-scheue Frau im grauen Schneiderrock und der weißen Seidenbluse - Kleidung, an die sie ganz offensichtlich nicht gewöhnt war - nicht nur die Künstlerin war, sondern auch das Modell. Der Akt mit den gespreizten Beinen ging noch am selben Vernissage-Abend für 7500 Dollar weg.
    Angelo lernte sie erst am zweiten Abend der Ausstellung kennen. Zur Vernissage am Tag zuvor war er zu spät mit dem Flugzeug aus Chicago gekommen. Sie war attraktiv, aber keineswegs eine besondere Schönheit. Sie ließ auch keinen Zweifel daran, daß sie viele andere Dinge für erheblich wichtiger hielt als ihr Aussehen. Ihr dunkelbraunes Haar hing, wie es wollte, ihre Augenbrauen waren dick und ihre braunen Augen stark kurzsichtig. Eine kleine, runde Goldrandbrille bewies es; sie war übrigens ebenfalls penibel genau in ihren Bildern von ihr selbst mitgemalt. Ihr Mund war breit und dünn. Ihre Figur war genauso, wie sie auf ihren Akten zu sehen war: normal und durchschnittlich. Das einzige Bemerkenswerte an ihr, außer

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