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Der Clan

Titel: Der Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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fünfundzwanzigtausend hinstecken, wohin sie wollen«, antwortete ihm Angelo. »Ich brauche sie nicht, und euch brauche ich erst recht nicht.«
    »Gott«, murmelte Nummer eins, »das war immer schon Ihr Problem, Angelo. So schlau, wie Sie sich selbst hielten, waren Sie eigentlich doch nie.«
    Angelo schüttelte nachsichtig den Kopf. »Mein verehrter alter Freund«, sagte er, »damals, 1939, als Sie mir meinen Tret-Bugatti aufmöbelten, waren Sie noch jeder Idee und jedem guten Einfall und jeder Möglichkeit aufgeschlossen, obwohl Sie auch zu dem Zeitpunkt schon im Rollstuhl saßen. Ihr Problem ist, und man kann es Ihnen ja nicht übelnehmen, Sie leben einfach schon zu lange mit zu vielen bösen Erfahrungen, daß Sie seitdem für nichts mehr empfänglich sind, mit anderen Worten, Sie sind wie tot. Seit neununddreißig schon. Ihre Firma wird Sie nicht überleben, weil kein Funken Energie und Unternehmertum mehr in Ihnen ist. Und weil Sie vor allem kein bißchen von dem, was Sie hatten, an Ihren Sohn, geschweige Ihren Enkel weitergegeben haben.«
    Nummer eins blickte ihn starr an. Kein Anzeichen irgendeiner Gefühlsregung oder eines Gedankens war in seinem Gesicht zu erkennen. Schließlich nickte er kurz und sagte leise: »Gute Nacht, Angelo.«
    2
    Angelo studierte den Flugplan. Er hätte noch am gleichen Abend nach New York zurückfliegen können, aber dazu hätte er sich in größter Eile zum Flughafen bemühen und außerdem in Atlanta umsteigen müssen. Da entschied er sich lieber für einen ruhigen Abend im Motel nach einem guten Essen.
    Er rief Cindy an und sagte ihr, sicher höre sie es gern, daß er kein Angebot von den Hardemans angenommen und sich nur von Nummer eins verabschiedet habe, den er ja wohl nie wieder in diesem Leben sehen werde.
    Aus früheren Aufenthalten in Palm Beach wußte er, daß man sehr viel besser essen konnte, wenn man nicht im Haus Hardeman an der steifen Tafel des immer weniger umgänglich werdenden Hausherrn saß. So saß er ganz zufrieden an einem Tisch an einem
    Surfstrand, der mit Flutlicht hell beleuchtet war, bei einer Pifia colada und bestellte sich anschließend einen schönen großen Hummer mit einer Flasche Weißwein. Seine Kellnerin sprach ihn darauf an, daß sie ihn in Daytona Rennen fahren gesehen habe. Sie meinte, sie habe einen Pontiac Firebird auf dem Parkplatz stehen und würde es ganz toll finden, wenn er eine kleine Spritztour mit ihr machen würde, er am Steuer, sie als Beifahrerin. Er bedankte sich artig und versicherte ihr, das tue er ganz gern, wenn sich einmal eine Gelegenheit ergäbe, bei der er nicht, wie jetzt, getrunken habe.
    Er hatte im Zimmer auch noch eine Flasche Scotch stehen, doch für heute hatte er genug. Er zog sich aus und legte sich genüßlich auf das Bett. Im Fernsehen wurde ein Erstliga-Footballspiel übertragen. Er stopfte sich die Kissen zurecht und sah es sich an.
    Es war keine Viertelstunde vergangen, als es an der Tür klopfte.
    »Ja? Wer ist da?«
    »Roberta Hardeman.«
    Er war ziemlich verblüfft. »Augenblick«, rief er, »ich muß mir schnell etwas anziehen.«
    Sie trug noch dasselbe wie auf der Veranda: ihre weiße Stretchhose und das Polohemd. »Darf ich hereinkommen? Ich muß mit Ihnen reden.«
    Angelo nickte und trat beiseite, um sie einzulassen. »Und wo ist Loren?«
    »Den brauchen wir nicht«, sagte Roberta. »Der schläft den Schlaf des Gerechten, oder sagen wir, des unschuldigen Kindleins. Oder wenn Sie es drastischer ausgedrückt haben wollen: Er pennt sich einen ab.«
    Angelo nickte zur Couch hin und setzte sich selbst in einen Sessel. »Und worüber, Mrs. Hardeman, müssen wir miteinander reden?«
    »Also erstens bin ich nicht Mrs. Hardeman, sondern Roberta. Bieten Sie mir was zu trinken an, oder gehen wir in die Bar?«
    »Ich habe Scotch hier, allerdings kein Eis.«
    »Es ist eine Todsünde, Eis in den Scotch zu tun«, sagte Roberta.
    »Wasser?«
    »Ein Teelöffelchen.«
    »Bewundern Sie meine Kristallgläser«, sagte er, als er ihr den
    Drink in einem Plastikbecher reichte. Er goß sich ebenfalls einen ein. »Na denn, auf das Ihre. So, und worüber reden wir nun also?«
    »Können Sie glauben, daß ich Loren Hardeman liebe?«
    »Nein.«
    »Gut. Ich weiß, warum Sie das denken. Ich weiß auch, was er Ihnen angetan hat. Obwohl ich nur seine Version der Angelegenheit gehört habe, weiß ich doch, daß es etwas ganz Mieses war, was er sich da ausgedacht hat. Aber trotzdem ... Wissen Sie, ich habe ihn nicht wegen des Geldes

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