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Der Clan

Titel: Der Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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dahinter eine Videokassette zum Vorschein.
    »Spiel sie«, sagte der Alte.
    Sie legte die Kassette in das sperrige, schwere Gerät und drückte die Lauftaste.
    Ein Bild erschien auf dem Schirm des Fernsehers. Ein leeres Bett. Dann waren Stimmen zu hören.
    »Verdammt noch mal, du weißt genau, du sollst nicht herkommen! Das weißt du ganz genau!«
    Angelos Stimme.
    »Warum denn nicht? Der alte Knacker schläft schon längst, mein Vater pennt sich auch einen weg. Genauso wie Roberta. Also. Und ich will dich, wie du genau weißt. Du ahnst überhaupt nicht, wie sehr.«
    Ihre eigene Stimme.
    Sie kamen ins Bild, sie zog sich hastig aus. Das Licht war trübe, und die Bildschärfe ließ etwas zu wünschen übrig, aber wer nicht total blind war, konnte nicht daran zweifeln, wer sie waren und was sie machten. Sie warf sich auf das Bett und machte die Beine breit. Angelo entledigte sich seines engen Minislips, allerdings nicht seines weißen T-Shirts, und legte sich auf sie.
    »Das«, murmelte Nummer eins, »war vor vier Jahren. Ich habe mir das Band ziemlich oft angesehen, Betsy. Du bist ein waschechtes geiles Luder. Ich wollte, ich hätte dich vor fünfzig Jahren gekannt.«
    »War Sally nicht besser?« fragte Betsy ganz kühl.
    »Deine Großmutter Sally, liebes Kind, war eine Lady.«
    »Aha, und du warst ein Gentleman.«
    Aber der Alte schnitt kopfschüttelnd eine Grimasse. »Angelo Perino«, knurrte er.
    »Du und ich, wir passen perfekt zusammen«, flüsterte Betsy auf dem Bildschirm gerade. So heiser geflüstert es war, es reichte noch, daß das geheime Mikrophon es aufgenommen hatte. Sie trank Cognac und reichte Angelo das Glas. »Es muß mehr sein, Angelo. Mehr, als nur hier im Haus heimlich mal nachts ins Bett zu dir geschlichen zu kommen. Himmel noch mal, Angelo, trenne dich von ihr! Finde sie anständig ab, und komm zu mir!«
    »Das Beste kommt erst noch«, sagte Nummer eins dazwischen.
    So war es. Nach etwa einer Minute weiteren drängenden und geflüsterten Gesprächs zwischen ihnen erhob sich Angelo auf Hände und Knie und reckte der Kamera sein Hinterteil entgegen, in das Betsy nun ihr Gesicht vergrub. Es war deutlich erkennbar, auch wenn vor der Kamera nur ihr Hinterkopf zu sehen blieb, daß ihre Zunge so tief in ihm war, wie sie sie nur hineinstoßen konnte. Hätte es dazu noch eines weiteren Beweises bedurft, wäre es beider Gestöhn gewesen, das nun rhythmisch dazu zu vernehmen war.
    »Kannst abschalten meinetwegen«, sagte der Alte. »Das war schon das Interessanteste. Himmel, ich wünschte, ich hätte damals zu meiner Zeit, selbst noch vor vierzig Jahren, ein Weib gekannt, das so geil ist und einem solche Sachen macht. Mir hat das keine jemals gemacht.«
    »Aber das kannst du mir doch nicht erzählen ...«
    »Möchtest du deinen Vater und Roberta auch mal sehen?« fragte Nummer eins. »Wie sie ihm den Hintern mit dem Gürtel poliert? Die klatscht ihm wirklich Striemen auf den Arsch, bis er total geil ist. Willst du mal hören, wie toll er das findet und um noch mehr bettelt? Schau mal, Kind, du glaubst doch nicht wirklich, daß ich Leute in meinem Haus heimlich zueinander schleichen und schwindeln und intrigieren und vögeln und lecken lasse, ohne daß ich mir
    Aufzeichnungen davon anfertige, was? Sehe ich so aus? Was denkst du denn, wie ich es geschafft habe, hundert Jahre alt zu werden und jedem die Eier abzuquetschen, der mit im Wege ...«
    »Eigentlich«, unterbrach ihn Betsy, »wollte ich dich ja nur einen bösen, alten Mann heißen. Aber Tatsache ist wohl, daß du auch schon ein böser Mann warst, ehe du alt wurdest. Wann genau bist du denn böse geworden, Urgroßväterchen? War es erst, als du die Frau meines Großvaters gefickt und ihr Anne eingespritzt hast? Oder vielleicht noch früher?«
    Nummer eins lächelte nachsichtig und schüttelte den Kopf. »Ich habe immerhin eine ganze Brut gezeugt und in die Welt gesetzt, oder? Mein Sohn war leider ein warmer Bruder und hat sich selber umgebracht. Mein Enkel ... nun, da ist noch nicht alle Hoffnung dahin. Zumindest ist er ein verschlagener, heimtückischer Hund und kann hassen wie die Pest. Das braucht man im Geschäftsleben.«
    »Wozu hast du mir das Band da gezeigt?« fragte Betsy mit einer Kopfbewegung zum Videorecorder hin.
    »Na, weil es ein unschlagbares Druckmittel ist, falls du versuchen solltest, mein neues Testament anzufechten, das meine Anwälte gerade aufsetzen. Und das ich noch diese Woche unterschreiben werde. Du hast deinen Sohn selbst

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