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Der Clan der Otori – Die Weite des Himmels

Titel: Der Clan der Otori – Die Weite des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lian Hearn
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wieder heiraten, damit du Kinder haben kannst.«
    Â»Ich werde keine Frau heiraten außer dir«, sagte er, und dann, als er die Tiefe seiner Liebe zu ihr erkannte: »Ich werde mit keiner Frau schlafen außer dir, so lange ich lebe.«
    Â»Eines Tages wirst du mein Ehemann sein«, flüsterte sie. »Und ich werde deine Kinder ins Leben bringen.«
    Sie umarmten einander lange und als sie miteinander schliefen, geschah es mit einer zögernden Zärtlichkeit, als wären sie aus einem zerbrechlichen Material gemacht, das bei einer groben Bewegung zersplittern könnte.
    Am nächsten Tag schwamm Shigeru wieder und Naomi schaute ihm vom Strand aus zu.
    Â»Ich habe nie schwimmen gelernt«, sagte sie. »Ich mache mir nichts aus Booten. Ich leide an Seekrankheit und reise lieber auf dem Land. Ertrinken muss schrecklich sein – das ist der Tod, den ich am meisten fürchte.«
    Er sah, dass der bevorstehende Abschied ihre Stimmung verdüsterte, auch wenn sie sich anstrengte, es zu verbergen. Die Luft war etwas kühler geworden, der Wind stärker, er drehte auf Südwest.
    Â»Das ist der Wind, der dich nach Hause weht«, sagte Naomi. »Und deshalb hasse ich ihn. Ich wünschte, der Nordwind würde blasen und dich für immer hier festhalten.« Sie seufzte. »Doch auch ich muss zurück in die Stadt.«
    Â»Vermisst du deine Tochter?«
    Â»Ja, sie fehlt mir. Sie ist entzückend in diesem Alter. Sie ist vier, redet die ganze Zeit und lernt lesen. Ich wollte, du könntest sie sehen!«
    Â»Sie wird nach Maruyamabrauch erzogen werden.« Shigeru erinnerte sich an Eijiros Töchter.
    Â»Ich bete, dass sie nie fortgeschickt werden muss«, sagte Naomi. »Meine größte Angst ist, dass Iida sich stark genug fühlt, Geiseln zu verlangen, und Mariko nach Inuyama gehen muss.«
    Das war eine weitere Sorge, die sie belastete. Am Ende des Tages schwiegen beide. Naomi war blass, fast schien sie krank zu sein. Er nahm sich vor, sie nicht zu berühren, doch sie warf sich ihm in die Arme, sobald sie allein waren, als wollte sie ihre Ängste mit Leidenschaft tilgen, und ihm blieb nichts übrig, als zu reagieren. Sie schliefen kaum und als der Morgen dämmerte, stand Naomi auf und kleidete sich an.
    Â»Wir müssen früh aufbrechen«, sagte sie. »Der Rückweg ist lang und ich ertrage es sowieso nicht, dir Lebewohl zu sagen, also muss ich sofort gehen.«
    Â»Wann werden wir uns wieder treffen können?«, fragte er.
    Â»Wer weiß?« Sie wandte sich ab, während ihr die Tränen aus den Augen rannen. »Ich werde etwas arrangieren, wenn ich kann, wenn es sicher ist … Ich werde schreiben oder eine Nachricht schicken.«
    Sie weinte.
    Shigeru rief nach Sachie, die Tee und ein wenig zu essen brachte und Naomi gewann ihre Selbstbeherrschung wieder. Es gab nichts mehr, was sie einander sagen konnten, nichts würde ihren Abschied erträglichermachen. Die Pferde waren bereit, Bunta so schweigsam wie immer, das Packpferd mit Bündeln und Körben beladen. Naomi bestieg die Stute, Sachie und Bunta ihre Pferde und sie zogen davon. Nur der junge Mann schaute zu Shigeru zurück.

KAPITEL 41 

    Als Shigeru allein war, ging er zum Strand und wusch sich von Kopf bis Fuß, wozu er in das kalte Wasser sprang, die Betäubung begrüßte, die es auslöste, und wünschte, er könnte auch seine Gefühle betäuben. Dann machte er energisch seine Übungen und bemühte sich, seine Selbstbeherrschung wiederzugewinnen, sah aber ständig ihr Bild vor sich, ihre leuchtenden Augen, den glänzenden Schweiß auf ihrer Haut, den schlanken Körper, der vor Leidenschaft zitterte oder vor Tränen.
    Gegen Mittag brachte ihm eine der Frauen aus dem Dorf frisch gegrillten Fisch vom Fang der vergangenen Nacht. Er dankte ihr und nachdem er gegessen hatte brachte er ihr die hölzerne Schale zurück und half den Männern, die Netze für die abendliche Arbeit vorzubereiten. Sie sprachen wenig. Er sagte ihnen, er werde Terada warnen, sie anzugreifen, wenn der Kapitän des Schiffes am Nachmittag zurückkehre, um ihn abzuholen. Sie äußerten ihre Dankbarkeit, doch er merkte, dass sie nicht überzeugt waren – und Terada konnte auf dem offenen Meer und in solch abgelegenen Ortschaften ja auch wirklich nach seinen eigenen Gesetzen handeln und tun, was er wollte.
    Das Schiff tauchte aus dem

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