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Der Clan der Vampire (Venedig 1 & 2)

Der Clan der Vampire (Venedig 1 & 2)

Titel: Der Clan der Vampire (Venedig 1 & 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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war.
    Besonders diese Kenntnis traf sein Selbstbewusstsein.
    Keine Frau, mit der er je zusammen gewesen war, hatte so etwas getan – zumindest hoffte er das. Er hatte immer dafür gesorgt, dass die Frauen, mit denen er sich vergnügte, auch ihr Vergnügen fanden. Ehrlich gesagt hatte er auch Spaß daran, wenn es ihnen gefiel. Doch Viola hatte er so sehr enttäuscht, dass sie es nicht einmal ertragen konnte, weiterzuleben. Was machte das aus ihm? Mehr als nur einen schlechten Liebhaber! Es machte ihn zum Komplizen an ihrem Tod. Und das war etwas, das er nicht akzeptieren konnte.
    Ja, er hatte schon getötet, doch jene Männer hatten sein Leben und das anderer Vampire bedroht. Er hatte noch nie einen Unschuldigen getötet, und er hatte nicht vor, jetzt damit anzufangen. Er musste die Frau, die immer noch auf dem Kopfsteinpflaster lag, davon überzeugen, dass das Leben lebenswert war. Und dass es wert war, Sex zu haben. Immer und immer wieder.
    Als ihm klar wurde, was er tun musste, steckte er die Pistole in eine Innentasche seines Umhangs und hob Viola in seine Arme. Er spürte ihr Gewicht kaum, während er sie die fünfzehn Minuten zu seinem Haus trug.
    Die Lichter brannten, als er eintrat. Stimmen und Gelächter trieben durch die offene Tür des Salons an seine Ohren.
    „Dante?“, rief sein Bruder Raphael nach ihm.
    „Nicht jetzt.“ Dante ging zur Treppe, aber sein Bruder war schon an der Tür und trat ins Foyer.
    „Man munkelt, dass du in einen Kampf geraten – “ Er stockte. „Du hast dein Abendessen mit nach Hause gebracht? Ich dachte, wir hätten darüber gesprochen, dass – “
    Dante drehte sich zu seinem Bruder. „Sie ist nicht mein Abendessen.“ Er überraschte sich selbst mit dem defensiven Ton in seiner Stimme.
    „Ich rieche Blut.“
    „Sie ist verwundet.“
    Hinter Raphael tauchte Isabella auf. „Was gibt es?“ Seine Schwägerin sah hinreißend aus wie immer. Dante bemerkte, wie Raphael sofort ihre Hand in seine nahm. Frischvermählte, grummelte Dante in seinem Inneren.
    „Nichts. Ich komme nur einer verletzten Frau zu Hilfe.“
    Darauf hob sogar Isabella eine Augenbraue. Es schien, als hätte seine Schwägerin schnell herausgefunden, dass er kein Samariter war.
    „Seit wann bist du so barmherzig, Dante?“, spottete sein Bruder.
    Dante holte tief Luft. „Darf ich dich daran erinnern, dass dies auch mein Haus ist, und dass es nur mich etwas angeht, was ich tue?“
    „Zugegeben. Allerdings möchte ich mich vom Wohlbefinden des Mädchens versichern, während sie in unserem Haus ist.“
    Dantes Geduldsfaden riss. „Na, schau dir plötzlich meinen anständigen Bruder an. Nichts für ungut, Isabella, aber es scheint, dass dein Gemahl vergessen hat, wie er war, bevor er dich geheiratet hat. Ich erinnere mich deutlich, dass er – “
    „Wie dem auch sei. Die Dinge haben sich geändert.“ Raphael führte Isabellas Hand an seine Lippen und küsste ihre Fingerknöchel. „Wir waren uns einig, dass wir Isabella nicht den grauenhafteren Aspekten unserer Spezies aussetzen würden. Und das beinhaltet, keine ahnungslosen Sterblichen in unser Haus zu bringen und – “
    Dante trat einen Schritt näher. „Und was?“ Dann blickte er auf Violas Gesicht, das an seiner Brust lehnte. „Ich will ihr nichts Böses. Wenn du es wirklich wissen musst, sie versuchte, sich heute Abend das Leben zu nehmen.“
    Isabella keuchte vor Entsetzen. „Oh, nein. Das arme Mädchen!“
    „Wie ist es passiert?“, fragte Raphael, seine Stimme nun voller Mitgefühl.
    Dante schloss die Augen und rang mit sich selbst, wie viel er seinem Bruder offenbaren wollte. „Sie war noch Jungfrau. Aber sie log mich an und behauptete, dass sie eine Witwe wäre, die eine gewisse . . . fleischliche Ablenkung suchte.“ Er sah Isabella an und fragte sich, wie viel mehr er sagen sollte. Doch die Frau seines Bruders hörte mit angehaltenem Atem zu. „Es war nicht . . . gut; es war nicht angenehm für sie. Sie versuchte, sich zehn Minuten später das Leben zu nehmen. Ich hatte Glück, dass ich sie rechtzeitig stoppen konnte. Die Kugel streifte nur ihre Schläfe.“
    Für einen Moment sprach niemand. Doch die Stille im Foyer war ohrenbetäubend.
    Er wartete auf eine abfällige Bemerkung seines Bruders, doch diese blieb aus. „Was, keine Züchtigung?“, fragte Dante.
    „Am besten bringst du sie nach oben. Ich werde die Bediensteten informieren, damit sie aufpassen, was sie in ihrer Gegenwart sagen. Ich gehe davon aus, sie

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