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Der Clan der Wildkatzen

Der Clan der Wildkatzen

Titel: Der Clan der Wildkatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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bevor Katar sich auf die Unbezähmbaren stürz-
te, dachte er, dass egal wie die Schlacht ausginge, das Leben nie wieder so sein würde wie bisher. Jahrelang hatten sich die Wilden Katzen still verhalten und sich bemüht, nicht die Aufmerksamkeit der Großfüße auf sich zu lenken. Die Unbezähmbaren hatten dies an einem einzigen blutigen Morgen zunichte gemacht. Das wird Folgen haben , dachte er schaudernd, doch dann verdrängte er diesen Gedanken, als er Hulo rufen hörte: » Für Nizamuddin und die Wilden Katzen!« Er wiederholte den Ruf des Katers und stürzte sich auf den Unbezähmbaren, der ihm am nächsten war– eine graue Katze mit goldenen Augen.
    Erschrocken verlor sie das Gleichgewicht und fiel von der Mauer. Für weitere Gedanken blieb Katar dann keine Zeit mehr, denn von der Mauer aus musste er sich mit den Pfoten gegen die heranstürmenden Unbezähmbaren verteidigen.
    » Zurück auf den Boden!«, rief Hulo, und Katar verstand, was er meinte. Die Mauer war glitschig vom Regen. Die beiden Kater rutschten herum, und obwohl sie sicherer standen als die Gegner, würden auch sie früher oder später auf den moosbedeckten Steinen den Halt verlieren. Außerdem zeichneten sich ihre Silhouetten auf der Mauer sehr gut ab, sodass sie für jeden Unbezähmbaren, der sich an sie heranschlich, ein perfektes Ziel waren.
    Der Kater entdeckte eine der kleineren Wilden Katzen, einen der treuen Freunde vom Markt. » Wir kommen runter«, rief er, » schlag dich zu uns durch, dann kämpfen wir als Gruppe.« Katar wünschte, er und Hulo hätten genug Zeit gehabt, über Strategien zu sprechen. Sie waren nicht daran gewöhnt, Seite an Seite zu kämpfen.
    Der schwarze Kater und er landeten gleichzeitig auf dem Boden. Katar musste sich sofort zur Seite rollen, um einem hinterhältigen Hieb der grauen Unbezähmbaren auszuweichen.
    » Sie gehören dir, Aconite«, hörte er Datura sagen. » Töte den Grauen zuerst, der hält sich für den Anführer.«
    Katar spürte, wie sich seine Nackenhaare aufstellten. Er warf sich mit seinem ganzen Gewicht gegen Aconite und stieß sie zu Boden. » Gut gemacht!«, grunzte Hulo, und dann knurrte der schwarze Kater vor Schmerz, als ihn zwei Unbezähmbare angriffen. Einer biss ihm in die Pfote, bis das Blut herauskam. Katars Rücken zuckte, als Aconite ihn zusammen mit zwei weiteren Katzen attackierte. Er fauchte und rollte sich herum, warf sie ab und hatte zwei mit unbarmherzigen Bissen getötet, ehe er aufsprang und vorsichtig zurückwich.
    Katar riskierte einen Blick zum Stufenbrunnen und hoffte, die Schreinkatzen zu sehen, wurde jedoch enttäuscht.
    » Haltet durch«, rief Qawwali. » Sie werden bald hier sein, und Dastan versucht, sich zu Beraal durchzuschlagen.« Der alte Kater hielt sich selbst aus dem Kampfgetümmel heraus, aber er half den jungen Katzen vom Markt und ermutigte sie, während sie kämpften.
    Katar knurrte aus tiefer Brust, während er sich die nächsten beiden Unbezähmbaren vornahm, obwohl er tief im Inneren wusste, wie hoffnungslos die Sache für sie stand– es waren einfach zu viele! Wie in aller Welt sollte sich diese kleine Gruppe Kämpfer gegen sie zur Wehr setzen können? Was ihm allerdings ein wenig Hoffnung machte, war die Tatsache, dass die Unbezähmbaren offensichtlich nur darauf aus waren, sie geradewegs anzugreifen und zu töten, und wohl noch gar nicht darüber nachgedacht hatten, das Grundstück zu verlassen. Doch gerade als ihm dieser Gedanke durch den Kopf ging, hörte er Aconite fragen: » Datura? Sollen wir nicht versuchen, über die Mauer zu gelangen? Auf der anderen Seite finden wir vielleicht mehr Beute, und diese nervigen Wilden Katzen würden uns nicht mehr angreifen, wenn wir uns in offenerem Gelände befänden.«
    Die weiße Katze beäugte die Mauer, und Katar hätte beinahe laut miaut, als er sah, wie Datura sich dann aufmerksam im verwilderten Garten umschaute. Falls er den anderen Unbezähmbaren befahl auszubrechen, würde man sie kaum aufhalten können.
    » Töten wir sie zuerst, Aconite«, entschied Datura. » Dann können wir das Gelände in aller Ruhe in Besitz nehmen, und du kannst so viele Nachtigallen töten, wie du möchtest, und zwar so langsam, wie es dir gefällt, ohne von irgendwem gestört zu werden.«
    Daraufhin wandte Katar sich mit neuem Zorn gegen die Unbezähmbaren. Sein Ziel war Aconite, doch die graue Katze war sehr geschickt darin, ihm auszuweichen, und anstatt sich ihm zu stellen, schickte sie andere Katzen vor.
    »

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