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Der Clan der Wildkatzen

Der Clan der Wildkatzen

Titel: Der Clan der Wildkatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Parfümölständen und Reisküchen geflohen. Da sie nicht daran gewöhnt waren, ihre Beute zu jagen, hatten sie einfach nicht mehr damit aufhören können. Sie waren plündernd durch die Gegend gezogen, bis eine Maus einem Großfußsäugling in die Wange gebissen hatte. Daraufhin hatten die Großfüße Fallen aufgestellt und die Nager getötet. Blutvergießen zog immer noch mehr Blutvergießen nach sich.
    Ratsbane und drei weitere Katzen hatten ein altes Eichhörnchen eingekreist, das zwischen den Wurzeln eines Baumes gefangen war. Es konnte nicht nach oben klettern, weil in den Ästen eine Katze saß, die alles beobachtete. Nach vorn ging es auch nicht, denn dort lag die große schwarze Katze. Jethro erwartete, dass das Eichhörnchen um Gnade bettelte, doch stattdessen hob es den Schweif über den Kopf und erwartete mit trotzigem Gesicht den Angriff der Katzen.
    Ratsbane war enttäuscht. Er hatte erwartet, das Eichhörnchen würde fliehen oder vor Angst schnattern. Der Kater kam näher und fuhr die Krallen aus. » Fleh um dein Leben, Frischfleisch«, sagte er fast freundlich.
    » Katze«, sagte das Eichhörnchen, » soll ich dir mal etwas wirklich Erstaunliches erzählen? Wenn du dich umdrehst– genau so, ja– und hinter dich schaust– sehr gut!– dann kannst du deinen Schwanz sehen und ihm, wenn du geschickt genug bist, einen Abschiedskuss geben. Denn mit meinem letzten Atemzug werde ich meine Zähne in diesem Stück Schnur versenken, das du einen Schwanz nennst, so wahr ich Jao heiße.«
    Ratsbane rammte eine Kralle in die Rinde neben Jaos Nase. Das Eichhörnchen zuckte nicht mit der Wimper, doch dann kam seine Gefährtin aus dem Versteck und schimpfte die Katze wütend aus. » Zurück, Ao!«, rief das Eichhörnchenmännchen und hielt die Pfoten ängstlich zusammen. » Mir ist egal, was mit mir passiert, aber ich kann nicht ertragen, wenn– nein! Rühr sie nicht an.«
    Ratsbane sprang los, doch bevor er Ao erreichen konnte, schoss ein schwarzweißer Blitz unter der Akazie hervor und rammte ihn mit voller Wucht.
    » Sollen wir die Kräfteverhältnisse vielleicht ein bisschen gerechter gestalten?«, fragte Beraal schnaufend, rollte sich jedoch sofort wieder auf die Pfoten. » Mal sehen, wie mutig du noch bist, wenn du es mit jemandem von deiner eigenen Größe zu tun bekommst.« Ehe Ratsbane reagieren konnte, fauchte Beraal ihm einen wütenden Schlachtruf entgegen, schlug ihm mit der Pfote auf die Nase und biss grimmig nach seiner Kehle.
    Der Schwarze kreischte, wich zurück und versuchte, Abstand zwischen sich und Beraal zu bringen. Die beiden anderen Katzen stürzten sich auf sie, aber die Jägerin war bereits herumgefahren. Sie sahen, wie Beraal das Maul zu einem warnenden Schrei aufriss, und dann durchbiss sie das Bein der einen Katze. Ehe die andere reagieren konnte, flog Beraals Pfote durch die Luft und grub fünf tiefe Kratzer ins Gesicht des Gegners. Die Krallen verhakten sich im rosa Nasenloch und durchbohrten es von innen. Die angegriffene Katze kreischte und wollte nur noch fliehen.
    Beraal wandte sich an die Eichhörnchen. » Ao, du bringst Jao hier raus! Rauf in die Baumwipfel mit euch. Führt die anderen Kleinen in Sicherheit– und alarmiert alle, die ihr seht!«
    Datura kam in großen Sätzen herüber, um Ratsbane beizustehen, als sich die Haare an seinen Hinterpfoten sträubten. Er spürte, dass ihn jemand beobachtete. Der Kater drehte sich um.
    Auf der Straße nahe dem Stufenbrunnen stand eine alte Siamkatze mit ernsten blauen Augen. Datura sah hinauf zu den Dächern. Falls die Katzen von Nizamuddin bereits kampfbereit waren, wäre es wohl das Beste, wenn er mit den Unbezähmbaren über die Dächer floh. Sie würden das schöne Blutvergießen hier aufgeben müssen, aber seine Augen glänzten bei dem Gedanken an die reiche Beute, die sie machen könnten, sobald sie sich verteilt hatten. Den verwilderten Garten des Verrammelten Hauses würden sie früher verlassen müssen, als er es sich vorgestellt hatte– aber nur dann, wenn sich ihnen mehr als diese armselige Siamkatze und die grimmige Jägerin entgegenstellten.
    Miaos Blick wurde klarer, als sie Katar und Hulo auf der Mauer sah. Datura betrachtete die beiden Kater und schätzte sie ein– der große Schwarze mit dem breitbeinigen Gang war vielleicht gefährlich, aber möglicherweise zu leichtsinnig, und der andere war zwar kein offensichtlicher Krieger, hatte jedoch etwas Kühnes an sich. Ein dritter Kater kam hinter ihnen heran. Der war

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