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Der Clan der Wildkatzen

Der Clan der Wildkatzen

Titel: Der Clan der Wildkatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Katar«, rief Hulo hinter ihm. » Ich weiß nicht, wie lange ich noch durchhalte.«
    Katar riskierte einen Blick zu Hulo und seine Schnurrhaare gingen nach unten. Der schwarze Kater war blutüberströmt. Seine Flanke war aufgerissen, und auch wenn es nur eine Fleischwunde war, strömte das Blut heraus und schwächte ihn. Katar schlug die nächste Welle von Unbezähmbaren zurück, dann befahl er den jungen Katzen, die an seiner Seite kämpften, die Stellung einen Moment lang allein zu halten. Er lief zu Hulo und säuberte dessen Wunde so schnell er konnte mit der Zunge. Der Speichel würde die Blutung stillen. Hulo rührte sich nicht, doch seine gelben Augen verrieten zum ersten Mal Angst, als er den Unbezähmbaren entgegenstarrte.
    » Wir können nur hoffen, dass die Schreinkatzen bald auftauchen«, sagte Katar und drehte sich wieder zum Kampfgeschehen um.
    Hulo grunzte. » Wir müssen auf ein Wunder hoffen«, sagte er. » Es sind einfach zu viele, Katar. Ja, kommt nur her, ihr schlauen Bastarde, glaubt ihr, ich hätte euch nicht gesehen? Ich reiße euch die Ohren in Fetzen! Ja, so ist es besser, lauft nur heulend davon!«
    Während Katar kämpfte, wurde ihm bewusst, dass ihre kleine, tapfere Gruppe von Wilden Katzen immer mehr an die Mauer zurückgedrängt wurde. Er fragte sich, wie es Beraal und Miao erging. Hoffentlich waren die Kätzinnen in Sicherheit.
    Der Druck der Pfoten auf ihrer Brust schmerzte, aber nicht so stark wie die Sonne in ihren Augen. Es war ein schwaches Licht, trotzdem musste Miao blinzeln. Sie lag auf dem Rücken, wurde von den Angreifern in den Schlamm gedrückt und verfluchte den rutschigen Untergrund. Nachdem sie einmal den festen Boden unter den Pfoten verloren hatte, konnte sie kaum noch etwas tun. Sie sah ihre Angreifer nicht mehr, sondern kämpfte nur noch nach Geruch. Ihr schien es, dass einer von ihnen, ein orangefarbenes Kätzchen, an ihrem Ohr vorbeistrich und sagte: » Ich komme mit Verstärkung zurück.« Die Stimme war Miao eigenartig bekannt vorgekommen, aber sie hatte keine Zeit, daüber nachzudenken.
    Dann hörte sie Qawwalis dringende Nachricht an die Wilden Katzen. » Die Schreinkatzen sind bald hier– haltet durch! Die Großfüße veranstalten ein Fest, deshalb müssen sie über die Dächer kommen und können die Gassen nicht benutzen. Haltet durch!«
    Mit Pfotenhieben vertrieb Miao zwei Unbezähmbare von ihrer Kehle. Sie drückte ihren Schwanz tiefer in den Schlamm und benutzte die Krallen, um besseren Halt zu finden. Immerhin haben wir sie aufgehalten , dachte sie grimmig. Noch sind sie nicht in Nizamuddin. Vielleicht … Ihre Gedanken wurden unterbrochen, als ein Kater mit gestreiftem Gesicht aufschrie und sich auf sie warf.
    Auf dem Rücken liegend wartete Miao, bis er in Reichweite war. Sein Maul war offen und Speichel tropfte auf ihr Fell. Dann versetzte sie ihm träge mit der linken Pfote einen Haken, trieb ihm eine Kralle ins Maul und durchbohrte den verwundbaren Gaumen. Sie zerrte solange daran, bis das Blut aus seiner Kehle schoss. Er gurgelte, starb und fiel auf ihren Bauch. Miao strampelte mit den Hinterpfoten und suchte nach Halt, um sich vom Schlamm zu erheben, doch als sich drei weitere Katzen von der Seite an sie heranschlichen, kniff sie die Augen zusammen. Es waren einfach zu viele Angreifer. Verzweiflung packte mit kalten Krallen ihre Schnurrhaare.
    Hinter dem grellweißen Sonnenlicht sah Miao einen schwarzen Punkt auftauchen, dem ein zweiter und schließlich ein dritter folgten. Sie bewegten sich in Formation und wurden größer und größer. Die Siamkatze parierte zwei weitere Angriffe ohne Schwierigkeiten, doch sie schrie laut auf, als ein Unbezähmbarer, der ein wenig schlauer war als die anderen, ihr in die Pfote biss. Sie konnte den Angreifer nicht erreichen, trat aber so gut sie konnte um sich und löste seine Zähne von ihrem Fell. Wenn der zurückkäme, könnte er sie außer Gefecht setzen.
    Aber die drei Punkte wurden größer. Für Miao sah es aus, als würden die Milane vom Himmel fallen– sie bewegten sich so schnell! Tooth war im Regen nur verschwommen zu erkennen, und seine Gefährten verschwendeten keine Zeit damit, die Ziele ihres Angriffs zu warnen. » Sie nicht!«, hörte sie Tooth rufen. » Nicht die Siamesische oder die Schwarzweiße und auch nicht die zwei dort drüben und die kleine Gruppe bei ihnen. Tötet die anderen. Die mit dem unbezähmbaren Geruch!«
    Der Milan näherte sich nun den Katzen, und eine oder zwei blickten auf und

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