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Der Clan der Wildkatzen

Der Clan der Wildkatzen

Titel: Der Clan der Wildkatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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seinem nassen Fell ausgingen, waren einfach faszinierend. Southpaw wich ihr aus und protestierte, als Mara näher kam und die Nase in sein Fell steckte.
    » Ist das eine Art Unterwerfungsritual?«, miaute er, wobei er unruhig mit Schnurrhaaren und Ohren zuckte. » Katar und Miao haben nämlich gesagt, wenn man in das Revier einer anderen Katze eindringt, muss man sich unterwerfen, aber sie haben nicht gesagt, dass es so kitzeln würde.«
    Mara stand neben ihm, während Southpaw auf dem Boden lag und sich bemühte, stillzuliegen und sich anständig zu ergeben. Sie schnüffelte ein letztes Mal an seinem Kopf, sprang dann zur Seite, streckte die Pfoten aus und sah ihn mit fast prüfendem Blick an.
    » Du warst mit einer anderen Katze im Regen, mit einem großen Kerl, einem richtigen Kater, und davor warst du in den Bäumen und hast dir die Rinde und die ekligen Käfer danach nicht abgeputzt. Außerdem habt ihr zusammen einen Hund besucht«, sagte sie. » Stimmt das so ungefähr? Und du warst auf einem Baum, auf den du nicht hättest klettern sollen, und allein bei dem Gedanken an all die Orte, an denen du an einem Tag warst, schwirrt mir schon der Kopf. Sitzt du denn nie still und denkst nach?«
    » Ja, doch natürlich… Äh, nein, eigentlich nicht. Herumzusitzen ist doch langweilig, wenn es so viel zu erkunden gibt. Katar ist zwar manchmal richtig sauer, wenn ich Sachen erforsche, von denen er sagt, ich solle sie lieber sein lassen… Moment mal…« Southpaw hob den Kopf, stellte die Ohren wachsam auf und starrte sie an. Dieses Kätzchen mit den faszinierenden monsungrünen Augen war vielleicht kleiner als er, aber es steckte voller Überraschungen. » Und das weißt du alles, weil du an meinem Fell gerochen hast?«
    » Das kann man da alles finden«, meinte Mara und grub ihm die Krallen in den Hals, als sie versuchte, auf seinem Rückgrat zu balancieren. » Zuerst ist nur der Geruch da und dann verwandelt er sich in Bilder.«
    » Echt?«, fragte Southpaw und vergaß, dass er sich ergeben hatte. Er erhob sich auf die Pfoten und Mara rutschte seinen Rücken entlang und landete mit einem Plumps auf dem Boden. Southpaw beschnüffelte sie neugierig und zog die Nase schließlich enttäuscht zurück.
    » Ich kann nicht riechen, wo du heute warst«, sagte er. » Dafür riechst du echt… sauber. Na ja, ich schätze, das genügt als Vorstellung: Ich bin Southpaw und du musst der Sender sein.«
    » Ich heiße Mara«, erwiderte die kleine Kätzin. Ihre Fröhlichkeit kehrte zurück, der Gast war eine willkommene Überraschung. » Du bist die erste Katze, die mich besucht, wenn man von Beraal absieht, aber die wollte mich eigentlich umbringen, also zählt das irgendwie nicht. Wie schlau du bist, dass du mich gefunden hast. War das nicht sehr schwierig?«
    » Überhaupt nicht«, sagte Southpaw. Er bemerkte, wie die Bewunderung in Maras Blick abebbte. Seine Ohren gingen nach unten. Rasch überlegte er und wollte wieder sehen, wie diese wundervollen grünen Augen von Neuem funkelten. » Ich meine: Ja! Ich wollte schon seit vielen, vielen Monden kommen, aber Katar und Miao haben gesagt, das Haus wäre verbotenes Gelände– sie haben mich gemeinerweise davon abgehalten, dich zu besuchen. Erst nach vielen Kämpfen und Prügeleien habe ich den Weg zu dir gefunden, nachdem ich mich durch diesen fürchterlichen Sturm geschlagen habe.« Er fragte sich, ob er zu dick aufgetragen hatte, aber Maras Augen leuchteten vor Begeisterung, und ein leises Schnurren entwich ihrem Bauch.
    » Wie tapfer du bist«, sagte sie, und ihre Schnurrhaare verströmten Bewunderung. » Ich habe ja einmal die Tiger besucht, aber es ist so einsam, wenn man keine eigenen Freunde hat. Du verstehst das wahrscheinlich gar nicht, weil du draußen so viele Katzen kennst, mit denen du spielen kannst.«
    » Spielen?«, meinte Southpaw unsicher. Er dachte an Hulo und ihre Ausflüge, an die Raubzüge, die er heimlich unternommen und bei denen er Katar und Miao nachgeahmt hatte, an ihren liebevollen Unterricht und ihre Schelte. Mara schnurrte und rieb sich an seinem Bauch.
    Southpaw spürte einen überraschenden Beschützerinstinkt gegenüber dieser eigenartigen Katze, die es bevorzugte, eingeschlossen zu leben, anstatt das Draußen zu erkunden, und deren außergewöhnliche Talente ihr nicht geholfen hatten, in Nizamuddin Freunde zu finden. Er rieb seinen Kopf an ihrem und strich sanft mit den Schnurrhaaren an ihr entlang, ehe er sich auf dem Boden zusammenrollte wie ein

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