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Der Clan der Wölfe 1: Donnerherz (German Edition)

Der Clan der Wölfe 1: Donnerherz (German Edition)

Titel: Der Clan der Wölfe 1: Donnerherz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Lasky
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aus Knochen. Zum Andenken an den großen Fengo, der uns aus der Langen Kälte geführt hat. Denn dies war der Grund, warum der Fengo ins Leben zurückkehrte.“
    Im Donnergrollen wird unsere Geschichte erzählt,
    eine Schwelle ist sie von Welt zu Welt.
    Die Sternenleiter vergiss fortan.
    Die Arbeit ist noch nicht getan.
    Ins Leben kehre zurück.
    Der Tod ist nicht dein Geschick.
    Nimm deine Knochen schnell.
    Streife über dein Fell.
    Sei vor dem Ruf des Fengo nicht bang.
    Mach dich auf gen Sonnenuntergang.
    Das Lied der Wölfe rührte etwas Tiefes und Geheimnisvolles in Faolan auf. Er verstand die Worte, aber er spürte etwas hinter ihrer Bedeutung, das er mit seinem Verstand nicht zu fassen vermochte. Als das Lied zu Ende war, wandte er sich zum Gehen. Der Wind trug aufgeregtes Getuschel aus der Höhle zu ihm. Das Rudel schien sich zu fürchten.
    „Gefährlich!“
    „Ein Feind naht.“
    „Nehmt euch vor Fremden in Acht!“
    Wie können sie Angst haben?, dachte Faolan. Sie sind ein starkes Rudel. In der Höhle sind sie geschützt und sie haben frisches Fleisch in Hülle und Fülle. Er blieb nicht lange genug, um die Wahrheit herauszufinden.

Der Regen hatte vor Stunden aufgehört, als Angus MacAngus, das Oberhaupt des Clans, nach einer langen Wanderung in der Höhle eintraf, in der das Rudel der westlichen Geröllhalde die Sturmnacht verbracht hatte. Er war gekommen, weil er das Heulen der Skrielin gehört hatte. Ein Ceilidh fyre oder „Himmelstanz des Feuers“, wie Blitze in der Wolfssprache heißen, konnte alles oder nichts bedeuten, das wusste der Clanführer. Aber dass die Vorheulerin die Geschichte des Wolfs gesehen hatte, der nicht starb, verhieß nichts Gutes. Dann stand meistens ein Unglück bevor.
    Der Clanführer kam ohne zeremonielle Gewänder und Knochenhalskette. Er wollte keine Panik auslösen. Das Rudel würde nur unnötig erschrecken, wenn er in der feierlichen Aufmachung erschien, die er meist nur in der Streunerburg trug. Die Wölfe würden glauben, dass die Lage todernst war, wenn er alle zu einer Versammlung berief. Eine Streunerburg war die zeremonielle Höhle der einzelnen Clans, in der Dinge von höchster Bedeutung diskutiert wurden.
    Jetzt kam die Skrielin heraus, um ihn zu begrüßen. Sie war eine hübsche Wölfin mit silbrigem Fell, das mit einem dunkleren Schimmer unterlegt war. Sofort duckte sie sich auf den Boden, kratzte sich am Bauch und wälzte eine Gesichtshälfte in der Erde. Ihre Ohren lagen flach am Kopf an und ihre Lefzen waren zu der traditionellen Grimasse der Unterwerfung zurückgezogen, wie es sich gegenüber dem Oberhaupt gehörte.
    „Kein Feuer, Aislinn?“
    „Nein, der Tanz hat keinen einzigen Funken auf den Boden versprüht.“
    Das Gespräch zwischen dem Clanführer und der Vorheulerin, die ihm das Ceilidh fyre erklärte, verlief nach genauen Regeln. Obwohl der Anführer von höherem Rang war, war es ihm nicht erlaubt, an ihrem geheulten Zeugnis zu zweifeln. Er durfte nur nach Zeichen oder Hinweisen fragen, die das schreckliche Unglück bestätigten, das vom Ceilidh fyre heraufbeschworen wurde. Ein Feuer, das von einem Blitz verursacht war, oder auch nur ein angesengter Felsen galten als schlechtes Omen, als Ankündigung kommenden Unheils. Der Clanführer schnüffelte, prüfte, ob vielleicht ein verräterischer Asche- oder Brandgeruch in der Luft hing. Immer weitere Kreise zog er dabei. Das Rudel beobachtete ihn aufmerksam. Ein plötzlicher Windwechsel trug ihm einen neuen Geruch zu. Angus MacAngus runzelte die Brauen, weil er etwas erschnüffelt hatte.
    „Sind hier vielleicht Bären in der Gegend?“, fragte das Oberhaupt.
    „Nein, niemals“, erwiderte ein hochrangiger Wolf. „Bären entfernen sich nie so weit vom Fluss.“
    „Das verstehe ich nicht. Ich rieche Bär, aber auch Wolf. Allerdings ist es kein Wolf von hier.“
    „Du riechst zwei Duftspuren gleichzeitig?“, fragte die Vorheulerin.
    „Ja, sie sind seltsam vermischt.“
    „Als ob sie zusammen reisten? Seite an Seite gingen?“, bohrte die Wölfin weiter.
    Angus MacAngus erstarrte plötzlich und spähte auf einen merkwürdigen Pfotenabdruck hinunter. Sein Nackenfell richtete sich steil auf und seine Ohren schnellten nach vorn. Das also war das Unheil, das von dem Ceilidh fyre angekündigt wurde! Die beiden Zehenpolster des merkwürdigen Pfotenabdrucks gingen weit auseinander, waren verdächtig abgespreizt. Es war der Pfotenabdruck eines Wolfs, der die Geiferseuche hatte, eine Krankheit, die mit

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