Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Clan der Wölfe 2: Schattenkrieger (German Edition)

Der Clan der Wölfe 2: Schattenkrieger (German Edition)

Titel: Der Clan der Wölfe 2: Schattenkrieger (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Lasky
Vom Netzwerk:
Platz ließ er sich wegschnappen – von der kleinsten und niedrigsten der sechs Knochennager!
    Auf dem dritten Platz landete Tearlach mit fünfundzwanzig Punkten. Die Menge schnappte entrüstet nach Luft. Faolan spürte, wie sich die Augen aller Wölfe und Eulen auf ihn richteten.
    „Der vierte Platz geht mit zweiundzwanzig Punkten an den Pfeifer, den Knochennager des Blaufelsrudels.“
    Lautes Johlen erfüllte die Luft.
    Jetzt blieben nur noch zwei Knochennager übrig. Gebannt starrten alle auf Faolan und Heep. Faolan hatte genug und wandte sich ab.
    „Schließlich folgt an fünfter Stelle, ohne Extrapunkte und mit zwei Strafpunkten für wiederholte Unaufmerksamkeit …“ Liam MacDuncan legte eine Pause ein, „der Knochennager Heep aus dem Flussrudel.“
    Faolan hörte, wie Heep sich winselnd am Boden wälzte und zu schleimen begann. Niemals habe er, ein bescheidener Knochennager, mit einer solchen Ehre gerechnet. Er sei doch nur der Niedrigste der Niedrigen und kaum daran gewöhnt, mit Respekt behandelt zu werden. In diesem Tenor ging es endlos weiter.
    „… und der sechste Platz geht an den Knochennager Faolan aus dem Osthangrudel des MacDuncan-Clans. Er erhält zwanzig Strafpunkte für zweimaliges Stolpern im letzten Viertel des Byrrgis und für das Verpassen seines Einsatzes beim Todessprint.“
    Mairie stürzte zu Faolan. „Was ist denn passiert?“
    „Na, jedenfalls hab ich dich nicht angerempelt.“
    „Nein, du bist nur gestolpert und hast deinen Einsatz verpasst! Sonst hättest du den ersten Platz bekommen, nicht Creakle“, sagte sie ärgerlich.
    „Was soll ich sagen? Ich war unaufmerksam, abgelenkt.“
    „Genau wie Heep.“
    „Ach wirklich?“, fragte Faolan überrascht.
    „Hast du etwa nicht zugehört? Er hat Strafpunkte wegen Unaufmerksamkeit bekommen.“
    „Du hast Recht, ich habe nicht zugehört. Aber egal. Heep ist zumindest nicht gestolpert, trotz seiner Unaufmerksamkeit.“
    Im selben Moment tauchte Dearlea auf. „Er hat sich andauernd umgeschaut. Ich hab es genau gesehen und gleich nach dem Byrrgis den Taigas berichtet“, sagte sie. „Was war denn los, Faolan? Du bist so gut neben mir gelaufen und plötzlich warst du völlig aus dem Rhythmus. Ich hab’s schon vor deinem ersten Stolpern gespürt.“
    Faolan schüttelte müde den Kopf. Wie sollte er ihnen erklären, dass Heeps nervtötendes Klicken ihn aus der Bahn geworfen hatte, wenn es außer ihm niemand gehört hatte? Vielleicht lachten sie ihn sogar aus?
    Die beiden Schwestern waren verstummt. Mairie rückte ganz nah an Faolans Schnauze heran. In ihren tiefgrünen Augen entdeckte er lauter goldene Pünktchen. Wie kleine Sternbilder, dachte er. Mairie und Dearlea legten die Köpfe zur Seite und blinzelten, als hätten auch sie etwas in seinen Augen gesehen. Eine Sekunde lang waren die drei jungen Wölfe wie in einem Netz aus goldenem Licht gefangen.
    Dann brach Faolan das Schweigen. „Also gut, ich will euch sagen, was mich abgelenkt hat. Aber vielleicht findet ihr es dumm.“
    „Nein, nein!“, drängten Mairie und Dearlea. „Was war es?“
    „Heep.“
    „Heep hat dich abgelenkt? Aber er hat sich doch selbst umgesehen.“
    „Ja, aber er hat noch etwas anderes gemacht. Habt ihr je seine Schnitzknochen gesehen?“
    „Nein, nicht wirklich“, sagte Mairie. „Er ist nicht in unserem Rudel.“
    „Seine Arbeiten sollen nicht besonders gut sein. Plump und fantasielos“, fügte Dearlea hinzu.
    „Das stimmt, er schnitzt nicht gut, aber das ist nicht der Punkt. Einer seiner Backenzähne hat eine Zacke. Das sieht man nicht nur an den Schnitzknochen, wenn man genau hinschaut. Man hört es auch, wenn man im Schnitzkreis direkt neben ihm sitzt.“
    „Ich weiß, was du meinst. Das ist wie bei Taddeus, unserem kleinen Bruder. Ich höre ihn beim Fressen immer schmatzen“, sagte Dearlea.
    „Und er schlürft beim Trinken“, bestätigte Mairie.
    Die Schwestern hatten ihn verstanden. „Aber dieses Geräusch ist noch viel, viel schlimmer. Es geht mir durch Mark und Bein. Ehrlich, es macht mich cag mag . Als ob mir ständig ein Moskito ins Ohr sirrt.“
    „Aber er hat doch während des Byrrgis keinen Knochen benagt, um Lupus’ willen“, protestierte Mairie.
    „Nein, aber er hat das Geräusch trotzdem gemacht. Und zwar absichtlich, um mich abzulenken. Beim Schnitzen kann ich es irgendwie überhören. Ich weiß nicht, warum. Aber beim Laufen kann ich das nicht. Kurz vor dem Todessprint ist mir Heep ganz dicht auf den Pelz

Weitere Kostenlose Bücher