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Der Clan

Titel: Der Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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gefallen«, fuhr Junior fort, »dann ist es für dich vielleicht angenehmer, wenn du mit deiner französischen Nutte wieder nach Europa fährst.«
    »Ist das alles, was du zu sagen hast?« fragte Loren.
    »Nicht ganz«, antwortete Junior. Er war jetzt sehr selbstsicher. »Ich wollte diese Frage nicht so früh anschneiden, aber weil wir uns gerade offen aussprechen, können wir ebensogut jetzt darüber reden. Wir sind in den letzten drei Jahren, während du fort warst, sehr gut zurechtgekommen. Weil du nun mit der wirren Idee zurückgekommen bist, das Autogeschäft durch einen billigen Wagen zu verjüngen, darf ich dir mitteilen, daß die Sache vom Vorstand und den Banken eingehend geprüft worden ist. Alle sind sich völlig darin einig, deinen Plan abzulehnen. Sie haben nicht die Absicht, weitere zwanzig Millionen für Experimente auf einem solchen Markt anzulegen - jetzt, wo die ganze Industrie in diesem Jahr etwa anderthalb Millionen Wagen verkauft. Um weitere Verluste auf diesem Gebiet auszuschalten, wollen wir einen Unterkontrakt für Karosserien mit Ford abschließen. Bennett war so entgegenkommend, uns einen Vertrag über hunderttausend Stück zu geben, weil Ford mit Briggs Probleme hat. Dadurch kommen wir zum erstenmal seit zwei Jahren aus den roten Zahlen in die schwarzen, und das gefällt allen gut.«
    »Du hast dich nicht verändert, wie?« sagte Loren. »Als kleiner Junge hast du dich hinter den Röcken deiner Mutter versteckt, und jetzt versteckst du dich hinter Harry Bennett.«
    »Es ist ein glänzendes Geschäft«, sagte Junior. »Man garantiert uns einen Gewinn, ohne daß wir selbst einen Pfennig riskieren.«
    »Und gleichzeitig gibst du dein Unternehmen in die Hände von Bennett. Über kurz oder lang wird er dir alles diktieren, was du zu tun hast, und um dich zum Zumachen zu zwingen, braucht er nur seine Aufträge zu kündigen.« Lorens Stimme klang nüchtern. »Das mußt sogar du einsehen. Die einzige Überlebenschance für uns besteht darin, unabhängig zu bleiben.«
    Junior lachte. »Du hast leider den Kontakt mit der Wirklichkeit verloren, Vater. Siehst du die Menschenschlangen da draußen? Ich beobachte seit zwei Jahren, wie sie immer länger werden. Glaubst du, einer von denen kann es sich leisten, unsere Wagen zu kaufen?« Loren starrte ihn an. »Tut mir leid, Junior«, meinte er widerstrebend, während er an seinem Ledergürtel zerrte. »Ich glaube, du bist immer noch ein Kind und mußt als solches behandelt werden.« Jetzt war der Gürtel aus den Laschen. Loren hielt ihn in der Hand und ging damit auf Junior zu.
    Junior starrte ihn entsetzt an. »Du wagst es nicht!«
    Loren lächelte. »Das wollen wir mal sehen.« Er hob die Hand mit dem Gürtel.
    »Nein!« Es war fast ein Schrei. Junior sprang hinter seinen Schreibtisch und drückte auf einen Knopf. »Du darfst mich nicht schlagen! Ich bin Präsident der Gesellschaft!« Er drückte wie wahnsinnig auf den Knopf.
    »Du bist noch immer mein Sohn«, erklärte Loren kalt und ging ihm hinter den Schreibtisch nach.
    Die Tür zum Büro öffnete sich, und Joe Warren kam herein.
    »Ja, Jun...?«:
    Junior sprang hinter ihn und hielt Warren wie einen Schild zwischen sich und seinen Vater. »Joe! Lassen Sie nicht zu, daß er mich schlägt, Joe!« kreischte er. »Er ist verrückt geworden!«
    Warren wandte sich an Loren. »Beruhigen wir uns doch alle, Mr. Hardeman«, sagte er. »Ich weiß nicht, um was es geht, aber ich bin sicher, wir können es wie vernünftige Menschen regeln.«
    Etwas in seiner Stimme verriet Loren, daß er bereits genau wußte, worum es sich handelte. Er warf einen Blick auf Juniors Schreibtisch. Der Schalter des Haustelefons über Warrens Namen stand auf »offen«. Er hatte jedes Wort, das im Büro gesprochen worden war, mitangehört. Loren wandte sich wieder an Warren. »Mischen Sie sich hier nicht ein, Warren«, sagte er eisig. »Das ist eine Familienangelegenheit!« Er machte einen Schritt vorwärts, dann blieb er stehen. Plötzlich war ein Revolver in Warrens Hand. »Wollen Sie jetzt vernünftig sein?« fragte Warren.
    Loren sah dem Mann in die Augen. Sie glänzten seltsam triumphierend. Er entspannte sich ein wenig. »Sie werden nicht abdrücken, Warren«, sagte er ruhig und ging auf ihn zu. »Es würde Ihnen Ihr Leben lang leid tun.«
    Warren starrte ihn bösartig an. »Kommen Sie mir nicht zu
    nah, Mr. Hardeman! Bleiben Sie, wo Sie sind!«
    Lorens Hand bewegte sich so schnell, daß das Auge kaum folgen konnte. Der zur

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