Der Clan
haben, ist der Bau eines preiswerten Wagens als Konkurrenz für Ford, Chevy und für Walter Chryslers neuen Plymouth.«
»Wir haben nicht das Geld, um neue Maschinen zu bezahlen«, erklärte Edgerton hastig. »Das würde fünfzehn Millionen Dollar erfordern, die werden uns die Banken nicht geben.«
»Wieviel haben wir?«
»Ungefähr eineinhalb Millionen in bar und noch drei
Millionen Außenstände.«
»Könnten wir die Außenstände diskontieren?«
»Für zwanzig Prozent.«
Loren wandte sich an Duncan, der bisher geschwiegen hatte. »Können Sie für vier Millionen Dollar einen neuen Wagen auf Band legen?«
Duncan schüttelte den Kopf. »Unmöglich.«
»Nichts ist unmöglich. Haben wir noch die Pressen für den Loren II?«
Duncan nickte.
»Angenommen, wir verkürzen den Wagen um sechzig Zentimeter, indem wir statt vier Türen nur zwei machen? Würde das eine kostspielige Umstellung erfordern?«
Duncan dachte nach. »Eigentlich nicht. Aber es gibt ein anderes Problem. Wir würden dafür einen ganz neuen Motor konstruieren müssen.«
»Warum?« fragte Loren. »Könnten wir nicht den kleinen Neunzig-PS-Sundancer dafür abändern?«
Plötzlich lächelte Duncan. »Ich glaube, das wäre möglich. Damit würden wir auch unser Lager abbauen. Wir haben im vorigen Jahr von diesen Motoren fast fünfzigtausend zuviel produziert.«
»Das sieht schon besser aus«, meinte Loren. »Nun gehen Sie in Ihr Büro und machen Sie sich sofort an die Arbeit. Rechnen Sie mit Walt die Kosten nach! In zwei Tagen will ich die Zahlen sehen.« Er wandte sich an den Rechtsanwalt. »Jetzt brauche ich einige Antworten von Ihnen, Ted. Steht etwas im Gesetz, das mich daran hindern kann, das zu tun?«
Coburn überlegte eine Weile. »Nur, wenn Ihre Entscheidung angefochten wird.«
»Und wenn das geschieht?« »Es gibt nur zwei Menschen, die das könnten: Ihr Sohn und vielleicht Warren. Ich bin nicht ganz sicher, aber Warren ist Geschäftsführender Vizepräsident, und es wäre möglich, daß seine Vollmachten so weit gehen.«
»Wie steht es mit dem Vorstand und den Banken?«
»Die kommen erst bei der nächsten Sitzung in Betracht, und bis dahin dauert es noch fast einen Monat. Natürlich kann Ihr Sohn jederzeit eine außerordentliche Sitzung einberufen.«
»Ich verstehe.«
»Noch etwas«, sagte Coburn. »Sie dürfen keine Memos über Ihre Pläne diktieren. Die Sekretärinnen müssen jetzt von allem, was sie auf der Maschine schreiben, einen Durchschlag für Warren machen.«
»Hat mein Sohn das gewußt?«
»Das weiß ich nicht«, meinte Coburn vorsichtig. »Wir können nur mit ihm sprechen, wenn die Begegnung von Warren arrangiert wird. Ich habe ihn, außer bei Vorstandssitzungen, seit über einem Jahr schon nicht mehr gesehen.«
Loren wandte sich an Edgerton. »Und Sie?«
»Bei mir ist es genauso.«
Er sah den Ingenieur an. »Wie steht es mit Ihnen, Scotty?«
»Bei unserem letzten Gespräch hat er mir den Auftrag gegeben, die Produktion des Loren II einzustellen. Das ist drei Jahre her«, erklärte der Schotte sarkastisch.
Loren schwieg eine Weile, dann erhob er sich. »Na schön«, sagte er. »An die Arbeit!«
Sie standen auf und gingen auf die Tür zu. Lorens Stimme hielt sie zurück. Er lächelte. »Könnte einer von euch dieses verdammte Ding wieder anschließen?« fragte er und zeigte auf das Haustelefon. »Ich könnte es ja wieder mal für etwas Legitimes brauchen müssen.«
Sie kam eben aus der Küche, wo sie mit der Köchin das Mittagessen für die Kinder besprochen hatte, als das Telefon klingelte. Sie hob im Wohnzimmer ab. »Hallo.«
Eine vertraute Stimme antwortete. »Sally?«
Sie sank in den Stuhl neben dem Telefon. »Ja.«
»Hier spricht Loren.«
»Ja, ich weiß«, sagte sie. »Wie geht es dir?«
»Ausgezeichnet«, antwortete er. Eine Verlegenheitspause entstand. »Ich wollte rauskommen, um dich und die Kinder zu besuchen, aber ich bin erst seit wenigen Tagen zurück und war ständig beschäftigt.«
»Natürlich.«
»Ist Junior zu Hause?«
»Nein. Ist er nicht im Büro?«
»Nein.«
»Er ist wie gewöhnlich früh abgefahren«, sagte sie. »Vielleicht hatte er unterwegs eine Panne.«
»Nein, er war im Büro.« Er zögerte fast unmerklich. »Wir hatten Streit, und er ging fort. Ich möchte ihn erreichen. Hast du eine Ahnung, wo ich ihn finden könnte?«
»Er fährt manchmal in den Athletic Club ins Dampfbad und zur Massage.«
»Danke, ich werde es dort versuchen. Wiedersehen.«
»Loren!« sagte sie
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