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Der Clark Darlton Reader

Der Clark Darlton Reader

Titel: Der Clark Darlton Reader Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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unheimlich vergrößert hatte.
    Also kehrten sie zur Erde zurück?
    Er schlich müde und schwer zu der Schalttafel, vor der James und der Xoaner ein unentwirrbares Knäuel bildeten. Da war er ja, der rote Hebel.
    Entschlossen zog er ihn auf Null, so wie er es vorher bei James gesehen hatte, als sie zum Mond geflogen waren.
    Der Erfolg war verblüffend, aber irgendwie bekannt.
    Jules krachte mit dem Kopf gegen die runde Decke und sah mehr Sterne, als er je auf den Bildschirmen entdecken konnte. Unglücklicherweise machte er eine Reflexbewegung, stieß dadurch wie ein Torpedo in die Tiefe und fiel mit aller Wucht auf Mike. Der packte zu, und eng umschlungen schwebten die beiden durch den Raum und landeten schließlich – James war inzwischen erwacht und hatte den Neutralisator eingeschaltet – mit dumpfem Krachen auf einer Liegebank, die zufällig unter ihnen stand.
    Mike kam zu sich und versetzte dem fassungslosen Franzosen eine schallende Ohrfeige. Dieser betrachtete Mike, als wolle er ihn fressen; dann aber entsann er sich seiner Unterlegenheit und machte eine verächtliche Handbewegung, Anne dabei ansehend.
    „Wenn ich kein Gentleman wäre, Mr. Conney, würde ich Sie verprügeln. Aber schließlich befinden wir uns in Gesellschaft einer Dame.“
    „Ganz recht, mein lieber Jules“, sagte Anne, worauf Mike beinahe erneut einen Wutanfall bekam.
    Der Xoaner regte sich ebenfalls. James riet, ihn zu fesseln. In einem der Wandschränke fanden sie Verbandszeug aus starkem Gewebe, mit dem sie ihren Piloten banden und auf eine Pritsche legten.
    Dann erst sahen sie auf die Bildschirme.
    Vor ihnen schwebte eine mächtige Kugel im Raum, und zwei Monde – an kahle Felsbrocken erinnernd – hingen dicht daneben.
    „Oh!“ stöhnte Mike, bleich werdend. „Das ist der Mars!“
    Jules fuhr herum, stierte erneut auf den merkwürdig rötlichen Globus und stotterte schließlich:
    „Wieso Mars? Ich denke, das ist die Erde.“
    „Und wie erklären Sie sich die beiden Monde? Meinen Sie vielleicht, der gute alte Mond habe ein Junges bekommen? Und dort, die kleine Sonne?“
    „Ja – ist denn der Mars auch rund?“
    Mike verdrehte ob solcher Unkenntnis die Augen.
    „Nein, er ist viereckig“, stöhnte er und sah hilfesuchend auf James, der in tiefem Nachdenken den Bildschirm betrachtete.
    „Quatsch!“ brummte Jules überzeugt und ging beleidigt zu dem langsam erwachenden Mla Ga hinüber, um sich mit diesem zu befassen.
    James rückte sich den verrutschten Glashelm zurecht, der in seinem Nacken hing, und fuhr wie zufällig über seine Bartstoppeln. Wie bestätigend nickte er.
    „Haltet euch fest, Freunde“, meinte er langsam und bedeutungsvoll. „Dies ist zweifellos der Mars mit seinen beiden Monden. Wir müssen ans Abbremsen denken, sonst zerschellen wir auf seiner Oberfläche. Aber – und das ist meine Überraschung für euch – wir haben genau zwei Tage für die Strecke Erde – Mars benötigt. Das entspricht bei der augenblicklichen Entfernung einem Durchschnitt von etwa 3 Millionen Kilometern in der Stunde. Wir konnten genausogut in die Sonne stürzen. Unsere Geschwindigkeit beträgt jetzt etwa 6 Millionen Kilometer je Stunde. Wenn wir nicht bremsen und am Mars vorbeizischen, haben wir in zwei oder drei Tagen das Sonnensystem verlassen.“
    „Das würde zu kalt – also bremsen!“ mischte sich Jules ein.
    „Wie schrecklich das alles ist!“ sagte Anne und klammerte sich förmlich an James, der ihr beruhigend über die Haare strich. Dann legte er den Fahrthebel auf Bremsstellung, und ohne daß sie es spürten, verlangsamte sich ihr Flug um Zehntausende von Kilometern je Stunde.
    Mla Ga hatte die schwarzen Eidechsenaugen aufgeschlagen und schien sich allmählich zu erinnern. Als er feststellte, daß man ihn gefesselt hatte, wurde er zornig und verlangte seine Freilassung.
    „Damit Sie uns zum Mond zurückbringen?“ Mike lehnte entschieden ab. „Kommt nicht in Frage. Du kommst mit uns zur Erde.“
    „Nein!“
    Das war James gewesen. Man blickte ihn fragend an. Er sagte:
    „Wir werden den Xoaner auf dem Mars absetzen. Die Luft wird atembar sein; denn sie war es noch vor 10000 Jahren. Mag er dort warten, bis er von seinen Freunden abgeholt wird.“
    Der Pilot blinzelte mit den Augen, was seinem Gesicht ein listiges Aussehen verlieh. Dann schien er zu lächeln.
    „Gut“, stimmte er endlich bei. „Laßt mich auf Sol 4. Ich zeige euch die Stelle, zu der ich gern möchte.“
    „Sie wollen uns …?“ rief James

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