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Der Clark Darlton Reader

Der Clark Darlton Reader

Titel: Der Clark Darlton Reader Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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er einen Geist, langsam vor Hal zurück.
    „Hal! Bist du es wirklich? Vor zehn Sekunden schloß sich die Luke dort – und nun stehst du vor mir, wie ausgehungert und wie seit Tagen nicht rasiert! Was ist geschehen? Wo ist Smith? Hat es geklappt?“
    Hal nickte und schwankte ein wenig.
    „Es hat geklappt, Professor. Das Teufelsding funktioniert. Wir landeten im Jahr 2050 und wohnten der Einweihung der ‚Interplaneta’ bei. Professor, Sie können sich das nicht vorstellen! Drei gigantische Raumschiffe standen in Yellow Sands startbereit, donnerten mit flammenden Düsen in den blauen Himmel hinauf, um zum Mond, zum Mars und zur Venus zu fliegen. Damit eröffneten sie den regelmäßigen Flugverkehr zwischen den Planeten. Es war phantastisch.“
    „Ich kann es immer noch nicht begreifen, daß es tatsächlich eine Zeitreise gibt. Es ist unfaßbar. Aber wo blieb Smith?“
    „Ich will Ihnen alles der Reihe nach erzählen, aber nicht hier. Draußen steht Ihr Wagen. Fahren wir zu mir nach Hause.“
    Weißfeld stellte keine weiteren Fragen. Sie verließen den Keller, fanden den Weg zur Hotelhalle und bemerkten die mißtrauischen Blicke des Geschäftsführers. Ohne sich jedoch um diesen zu kümmern, gelangten sie auf die Straße und saßen zehn Minuten später im Wohnzimmer Hal Perkins’.
    „Der hat uns bestimmt für Tramps gehalten, die sich in seinen feinen Laden verirrt haben“, sagte Hal und meinte offensichtlich den Geschäftsführer. „Hoffentlich kommt er nicht auf die Idee, mal im Keller nachsehen zu lassen. Das wäre eine dumme Geschichte.“
    „Lange wird die Maschine sowieso nicht dort stehen bleiben“, vermutete der Professor. „Wenn man sie entdeckt, beginnen die Untersuchungen. Und wer weiß, ob man nicht doch hinter das Geheimnis kommen wird. – So, nun erzähle mir deine Erlebnisse und verrate mir endlich, wo Smith geblieben ist.“
    „Als die vier Tage, die wir im Jahre 2050 lebten, vorbei waren, äußerte Smith einen seltsamen Wunsch. Er wollte die Maschine zu einem anderen Zeitpunkt verlassen als ich, nämlich zwei Tage früher. Wir kehrten also zum 17. zurück, er stieg aus, verstellte die Einstellung und schickte mich allein weiter. Nun, ich kam ja auch richtig an, auf die Sekunde genau. Warum er das tat, ist mir allerdings nicht klar.“
    „Mir aber“, sagte Weißfeld und sah auf den Kalender. „Wir haben heute den 19., Hal. Am 17. kam Mr. Smith aus seinem Jahrtausend zu uns. Er wartete also im Keller auf diese Sekunde und wird nun bereits bei seiner Myra sein – wenn das Radium gereicht hat.“
    Hal blickte seinen älteren Freund mit weit aufgerissenen Augen an und rang nach Luft. Dann stieß er hervor:
    „Sie meinen, daß die Maschine …“
    „Ich meine, daß die Maschine schon in diesem Augenblick nicht mehr im Keller des Hotels steht. Smith hat sie schon mit in die Zukunft genommen.“
    „Aber warum denn? Wir hätten ihn doch nicht gehindert, dorthin zurückzukehren, woher er kam.“
    „Überlege genau, was ihr erlebt habt. Vielleicht hattest du ihm Anlaß gegeben, an dir zu zweifeln. Hattet ihr Streit?“
    „Nein, eigentlich nicht.“
    „Aha! Da haben wir es schon. Nun rede endlich und erkläre mir, was in … 95 Jahren geschehen ist!“
    Hal stand auf, nahm eine Flasche Brandy aus dem Schrank und holte zwei Gläser. Dann atmete er tief auf.
    „Wir verließen das Hotel auf dem gleichen Wege wie wir beide vorhin. Zwar sieht der Bau ganz anders aus, aber wir fanden uns zurecht. Die Menschen, denen wir begegneten, betrachteten uns mit merkwürdigen Blicken; ihre Kleidung unterschied sich doch um ein beträchtliches von der unserigen. Aber sonst fielen wir nicht weiter auf. Dem gewandten Smith gelang es auch schon nach wenigen Stunden, in einem öffentlichen Bad zwei Anzüge für uns zu … besorgen. Na ja, wir hatten ja kein Geld bei uns. Bevor wir umkehrten, wechselten wir allerdings erneut, um nun hier kein Aufsehen zu erregen.
    Wie ich schon erwähnte, starteten die Raumschiffe. Mich interessierte nichts anderes als diese Raumschiffe. Sie sahen nicht viel anders aus als unsere heutigen Modelle und Raketen, waren nur viel größer. Was mir beim Start auffiel: Sie schwebten wie schwerelos über dem Boden, ehe sie in den Himmel rasten. Sie schwebten! Irgend etwas in ihnen ließ sie schweben, machte sie frei von der gewaltigen Kraft der Erdanziehung. Nun wurde mir auch sofort klar, warum die Erreichung der Fliehgeschwindigkeit für sie kein Problem mehr war.
    Smith hatte drei

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