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Der Clark Darlton Reader

Der Clark Darlton Reader

Titel: Der Clark Darlton Reader Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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Wohnzimmer des Professors bei der letzten Besprechung.
    Da waren Hal Perkins und Walt Kennedy, die beiden Freunde, und der Professor mit seiner Tochter. Ein wenig im Hintergrund saß auf der Couch der stets zurückhaltende Skeptiker Hanns Haller, seines Zeichens Biologe. Kennedy hatte ihn auf Wunsch des Professors aus Deutschland kommen lassen.
    Vier Menschen waren es, die bereits morgen um diese Zeit die Erde als Kugel im Weltall bewundern konnten:
    Hal Perkins, der kühne Konstrukteur und Träumer.
    Jane Weißfeld, das tapfere Mädchen voller Liebe.
    Walt Kennedy, der Witzbold und Radarfachmann.
    Hanns Haller, der ruhige, gelassene Wissenschaftler.
    Ein Team, wie es kein zweites auf der Erde gab.
    Professor Weißfeld sah einen nach dem anderen an, ehe er sagte:
    „Morgen erfüllt sich der ewige Traum der Menschheit. Er muß und wird sich erfüllen. Das Ziel ist der Mars. Die Position der beiden Planeten ist augenblicklich sehr günstig. Sie können an Hand dieser Karte genau feststellen, daß Sie ihn bei der geplanten Fluggeschwindigkeit bald einholen. Am 11. September beträgt die Entfernung Erde-Mars genau 56.960.000 Kilometer. Eine sehr günstige Opposition. Mit der Rückkehr müßten Sie allerdings länger als ein Jahr warten, wenn Sie keinen Treibstoff verschwenden wollen. Aber ich nehme an, das spielt bei der Art Antrieb keine große Rolle.“
    „Kaum“, unterbrach Hal und lächelte. „Unsere Kraftreserven sind so gut wie unerschöpflich. Ich wundere mich überhaupt, daß nicht schon vor uns andere auf die gleiche Idee gekommen sind.“
    „Sie sind es, aber sie verfolgten den Gedanken nicht weiter, da er ihnen zu einfach erschien.“
    „Dumm genug von ihnen“, knurrte Walt Kennedy zufrieden.
    „Der Start findet also morgen um die Mittagszeit statt. Er wird von allen Sendern der Welt übertragen. Hat jemand noch Fragen?“
    Sie schwiegen.
    Es war, als hätten sie alle noch viel zu sagen, aber als getraue sich keiner von ihnen, den Anfang zu machen. Endlich fragte Hal:
    „Was geschieht, wenn wir nicht zurückkehren?“
    Sie sahen ihn mit merkwürdigen Blicken an. Fast schien es, als sei man ihm böse, diese Möglichkeit überhaupt in Erwägung zu ziehen. Bisher hatte er noch nicht von dem gesprochen, was Smith ihm von dem Ausgang des ersten Fluges zu den Sternen erzählt hatte.
    „Warum sollten wir nicht zurückkehren?“ erkundigte sich Haller.
    Hal zog an seiner Zigarette.
    „Es wäre verkehrt und auch vermessen von uns, nicht alle Möglichkeiten – also auch die ungünstigen – in Betracht zu ziehen. Unser Strahlantrieb beruht zwar auf völlig neuen Prinzipien, aber das hat auch den Nachteil, daß wir uns auf keinerlei praktische Erfahrungen stützen können. Wir wissen lediglich, daß in 95 Jahren alle Raumschiffe mit diesem Antrieb ausgerüstet sind. Was wir nicht wissen, ist: Unter welchen Opfern hat sich dieser Antrieb bewährt? Vielleicht sind wir die Pioniere, die bereits beim ersten Probeflug ihr Leben lassen müssen.“
    Weißfeld wehrte ab.
    „Unsinn!“ sagte er überzeugt. „Die Pläne waren derart genau und deutlich, daß es keine Mißverständnisse gibt. Vergiß auch nicht, daß die Pläne aus dem Jahre 2050 stammen, und nicht etwa aus dem Jahre 1980. Wir haben also den bereits vollendeten Strahlmotor, keinen Versuchsmotor. Das ist ein gewaltiger Unterschied.“
    Und doch werden wir niemals zur Erde zurückkehren! dachte Hal und hatte ein schlechtes Gewissen, weil er nicht den Mut aufbrachte, dieses positive Wissen seinen Freunden mitzuteilen. Aber er befürchtete, daß dann die ganze Expedition ins Wasser fallen und keiner den Mut haben könnte, die Reise zu unternehmen. Besonders an Jane dachte er bei solchen Überlegungen. Weißfeld ließe seine Tochter bestimmt nicht mitfliegen, und wenn sie noch so sehr darauf bestand.
    Der Biologe warf Hal Perkins einen forschenden Blick zu und wandte sich an Weißfeld.
    „Von der Technik des Raumfluges verstehe ich nicht allzuviel; aber das ist ja auch nicht meine Aufgabe. Ich werde mich also lediglich damit beschäftigen, die Flora des Mars zu studieren. Seit Juli 1954 steht ja wohl endgültig fest, daß es Leben auf dem Mars gibt, wenn auch nur pflanzliches. Die Beobachtungen im Jahre 1954 lassen keinen Zweifel über diese Tatsache mehr zu. Sogar das Hinzukommen zweier neuer Kanäle konnte man feststellen, womit gleichzeitig bewiesen wurde, daß es überhaupt Kanäle auf dem Mars gibt. Damit ist Schiaparelli rehabilitiert, der die

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